Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

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Martin
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Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von Martin »

Hallo Mitleser,

in den letzten Wochen kam immer wieder die Frage nach dem Betrieb eines WHS im SBS 2003 Umfeld auf.

Mein Ziel war primär eine Backup-Lösung für die Clients-PCs zu finden und den Platz fressenden WSUS 3.0 vom SBS 2003 zu verlagern.
Bisher hatte ich 3 verschiedene Sicherungssysteme im Einsatz. Auf dem SBS 2003 wird per NtBackup täglich eine Komplettsicherung auf ein
LTO 2 Bandlaufwerk gemacht. Diese Sicherung wird räumlich getrennt aufbewahrt.
Parallel dazu wird der Server mit Backup Exec System Recovery als Image zur schnellen Wiederherstellung auf ein USB Laufwerk gesichert.
Für die Clients hatte ich historisch bedingt TrueImage von Acronis im Einsatz, das ich mit dem WHS in naher Zukunft komplett ablösen will.

Zum WHS: Ein separater Rechner (Näheres dazu in den nächsten Tagen im Bereich Hardware) mit 2x120GB und 2x500GB SATA Platten, 2GB Ram, AMD BE2350, GB NIC.
Die eine 120GB Platte ist die Systemplatte, die 2x500GB sind Datenplatten für den WHS und die verbleibende 120GB Platte ist für den WSUS reserviert:
disk (Small).png
disk (Small).png (180.87 KiB) 5626 mal betrachtet
Der WHS bekommt als Arbeitsgruppenname den Domänennamen des SBS 2003 Netzwerks (der WHS wird aber nicht in die Domäne aufgenommen).
Auf den Clients wird der WHS Connector installiert. Ich konnte bisher keine Probleme mit Active Directory oder anderen Komponenten beobachten.
Versuchsweise habe ich den Connector auch auf dem SBS2003 Server installiert, sichere dort aber nur die freigegebenen Projektverzeichnisse mit den Benutzerdaten.
Auf dem WHS ist zusätzlich der WSUS 3.0 installiert und nutzt die 120er Platte für sich alleine.

Das ganze läuft jetzt seit einer Woche ohne Probleme.
backup (Small).png
backup (Small).png (184.52 KiB) 5624 mal betrachtet
Gruß
Martin
Zuletzt geändert von Martin am 30. Okt 2007, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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TVVista
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von TVVista »

Hallo Martin,

was ist WSUS 3.0 u. was ist NtBackup?

Natürlich kann ich googeln, denke aber, macht es den Usern dieses Forums einfach.

Für Festplatten Images u. Spiegelungen gibt es nach wie vor Acronis für Server Win 2003.

Deine DLT 2 Bandwerklaufwerk interessiert mich, da magnetisiere Bänder die längste Lebensdauer haben 30 Jahre.
Bitte poste mit eine Info zu Deiner Hardware hierzu.

Gruß
Holger
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Martin
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von Martin »

WSUS sind die Windows Update Services. Damit kann ein lokaler Rechner die Updates für die anderen im Netz herunterladen, speichern und verteilen.

NtBackup ist das seit Windows NT 4.0 vorhandene Backupprogramm von Microsoft, daher der Name NtBackup.
Zu finden (auch bei XP) unter Programme/Zubehör/Systemprogramme.Sichert dateibasiert auf Verzeichnisse oder Bändern, nicht auf DVD oder CD.

Das Bandlaufwerk ist ein LTO2 (kein DLT, Tippfehler), sichert unkomprimiert 200GB, mit Kompression 400GB maximal.

Gruß
Martin
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Butterfly
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von Butterfly »

Vom NT-Backup (das ist doch die Standard-Backup-Lösung im SBS?) bin ich weniger begeistert. Diese Lösung sichert nicht das gesamte Systemverzeichnis, es fehlen etliche hundert Dateien. Bei einem Restore muß man als erstens den SBS installieren, ggfls. Treiber/updates und dann den Restore durchführen. Dazu gibt es von MS Dokumente zur Vorgehensweise. Das ist mir zu umständlich.

Bandlaufwerke möchte ich generell nicht einsetzen, da diese physikalisch bedingt viele Probleme mitbringen (Datenverlust durch Bänderdehnung, alternde Bänder, äußere Einflüsse etc.). Nach meiner Erfahrung kann ein 100%iger Restore nicht immer gewährleistet werden.

Eine Lösung für kurzfristige Sicherung auf Festplatten in anderen Geräten ist hier sicherer. Für die langfristige Archivierung bieten sich IMHO DVD oder besser MO an, vielleicht sogar externe Festplatten.


anyway...
Ich mußte neulich alle Festplatten in unserem SBS 2003 austauschen, da alle defekte Sektoren hatten (3 Jahre alt). Es war nicht möglich, die Platten einzeln zu tauschen und nach jedem Tausch den Raid wieder aufzubauen. Von daher mußte der Server komplett gesichert und wiederhergestellt werden.

Ich habe das nach einem gesonderten Backup mit dem WHS gemacht. Den WHS-Client auf den SBS 2003 installiert, der hat brav den ganzen SBS auf den WHS gesichert. Der Restore ging gewohnt einfach mit der Restore-CD.
Bemerkenswert finde ich die effiziente Speicherplatznutzung des WHS für das SBS-Backup; Dieses war ca. 65% geringer als der Platzbedarf auf dem SBS....

Ich überlege ernsthaft, den WHS hier auch für andere Server/PCs einzusetzen.
Technisch scheint alles zu funktionieren, aber wie sieht das Lizenzrechtlich aus? Gibt es hier evtl. Probleme?


@Martin
Die Idee mit dem WSUS auf dem WHS ist eine gute Idee..... *grübel* :)
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Martin
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von Martin »

Butterfly hat geschrieben:Vom NT-Backup (das ist doch die Standard-Backup-Lösung im SBS?) bin ich weniger begeistert. Diese Lösung sichert nicht das gesamte Systemverzeichnis, es fehlen etliche hundert Dateien. Bei einem Restore muß man als erstens den SBS installieren, ggfls. Treiber/updates und dann den Restore durchführen. Dazu gibt es von MS Dokumente zur Vorgehensweise. Das ist mir zu umständlich.
Da stimme ich mit dir überein. Deshalb mache ich ja ein Image fürs Desaster Recovery mit Backup Exec System Recovery.
Butterfly hat geschrieben: Bandlaufwerke möchte ich generell nicht einsetzen, da diese physikalisch bedingt viele Probleme mitbringen (Datenverlust durch Bänderdehnung, alternde Bänder, äußere Einflüsse etc.). Nach meiner Erfahrung kann ein 100%iger Restore nicht immer gewährleistet werden.

Eine Lösung für kurzfristige Sicherung auf Festplatten in anderen Geräten ist hier sicherer. Für die langfristige Archivierung bieten sich IMHO DVD oder besser MO an, vielleicht sogar externe Festplatten.
Das sehe ich hier etwas anders. Ein gutes Bandlaufwerk ist teuer, aber die Bandsicherung erfüllt zwei Zwecke: Lagerung außer Haus (Stichworte: Brand, Einbruch) und Archivierung für 1 Jahr.
Die Datenmengen möchte ich nicht auf DVD brennen müssen (das LTO2 sichert 200GB auf ein Band).
Butterfly hat geschrieben: anyway...
Ich mußte neulich alle Festplatten in unserem SBS 2003 austauschen, da alle defekte Sektoren hatten (3 Jahre alt). Es war nicht möglich, die Platten einzeln zu tauschen und nach jedem Tausch den Raid wieder aufzubauen. Von daher mußte der Server komplett gesichert und wiederhergestellt werden.
Was war denn das für ein Raid-Controller der das nicht hinbringt?
Butterfly hat geschrieben: Ich habe das nach einem gesonderten Backup mit dem WHS gemacht. Den WHS-Client auf den SBS 2003 installiert, der hat brav den ganzen SBS auf den WHS gesichert. Der Restore ging gewohnt einfach mit der Restore-CD.
Bemerkenswert finde ich die effiziente Speicherplatznutzung des WHS für das SBS-Backup; Dieses war ca. 65% geringer als der Platzbedarf auf dem SBS....
Bevor ich da drauf setzte müsste ich es testen und mein Produktivserver ist mir da nicht der richtige Kandidat. Da bleibe ich momentan bei Backup Exec System Recovery.
Butterfly hat geschrieben: Ich überlege ernsthaft, den WHS hier auch für andere Server/PCs einzusetzen.
Technisch scheint alles zu funktionieren, aber wie sieht das Lizenzrechtlich aus? Gibt es hier evtl. Probleme?
Ich habe bisher die Lizenz daraufhin nicht überprüft, da ich ja meinen Server nicht komplett sichere. Mal nachsehen.

Gruß
Martin
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von whs_cb »

Martin hat geschrieben:
Butterfly hat geschrieben: Bandlaufwerke möchte ich generell nicht einsetzen, da diese physikalisch bedingt viele Probleme mitbringen (Datenverlust durch Bänderdehnung, alternde Bänder, äußere Einflüsse etc.). Nach meiner Erfahrung kann ein 100%iger Restore nicht immer gewährleistet werden.

Eine Lösung für kurzfristige Sicherung auf Festplatten in anderen Geräten ist hier sicherer. Für die langfristige Archivierung bieten sich IMHO DVD oder besser MO an, vielleicht sogar externe Festplatten.
Martin hat geschrieben:Das sehe ich hier etwas anders. Ein gutes Bandlaufwerk ist teuer, aber die Bandsicherung erfüllt zwei Zwecke: Lagerung außer Haus (Stichworte: Brand, Einbruch) und Archivierung für 1 Jahr.
Die Datenmengen möchte ich nicht auf DVD brennen müssen (das LTO2 sichert 200GB auf ein Band).
Ich sehe das genauso wie Martin, im Enterprise Umfeld wird nach wie vor auf Band gesichert, die disk based Appliances halten noch lange nicht das, was die Hersteller gern versprechen. Wir verwenden im Rechenzentrum eine Mischloesung, erst wird per Agent auf das SAN gesichert, danach holt sich der Roboter den Kram in grossen Stuecken auf seine Baender. Ich kann mir garnicht vorstellen, das man ein SAN im dreistelligen TB Bereich per Disk abziehen kann ...

Gruss, whs_cb
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Martin
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von Martin »

Hier sind noch die genauen Hardware-Infos
viewtopic.php?f=10&t=683

Gruß
Martin
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von Butterfly »

@Martin
Der Raid-Controller ist ein Adaptec. Welcher genau habe ich grad nicht im Kopf. Bei diversen Fehlern auf den alten Platten hat er den Raid-Aufbau abgebrochen.

Mir ist schon klar, dass Bandlösungen wg. der Kapazität nach wie vor angesagt sind, aber es sind nicht die sichersten Medien.
Da ist mit eine Backup-Lösung in einem anderen Raum (anderer Brandabschnitt, etc.) schon lieber.

Wenn sich die Datenmengen in Grenzen halten, wäre mit dem WHS sogar eine Backup-Lösung über IPSec-Tunnel denkbar. Technisch machbar, aber sicherheitstechnisch......sagen wir mal "bedenklich".

Wobei ich hier gar nicht an Rechenzentren denke. Hier sind Magnetbänder (welcher Art auch immer) wg. der Kapazität kaum wegzudenken.
Aber wenn nur wenige Server gesichert werden müssen, dann sieht das wieder anders aus.
Ist halt eine Frage der Umgebungsvariablen.


Der Restore war übrigens völlig schmerzfrei. Ich hatte Backups und die alten Festplatten (mit Fehlern, aber prinzipiell Lauffähig [wie lange? ;)] ).
Ich konnte also ohne großes Risiko den Versuch mit dem WHS starten. Im schlimmsten Fall hätte ich ein paar Stunden für Plan B oder C dranhängen müssen. Es ist aber völlig problemlos gelaufen, keine Probleme.
Obwohl ich viel lieber vorher teste, aber die Zeit hatte ich hier einfach nicht. Keiner weiß, wie lange die alten Platten noch gehalten hätten - zumal alle ausgetauscht werden mußten. :(


Hier steht noch ein ungebrauchter xSeries 100......mal schauen, ob ich daraus einen WHS mache ;)
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Ray
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Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netzwerk

Beitrag von Ray »

@Martin
Martin hat geschrieben:in den letzten Wochen kam immer wieder die Frage nach dem Betrieb eines WHS im SBS 2003 Umfeld auf.


Das ist auch mein Interesse, allerdings wollte ich gerne die volle Funktionalität des WHS parallel zum SBS nutzen, also inklusive Remotezugriff für meine Familie. Nun braucht aber OWA, Push-Mail, Sharepoint etc. des SBS die Ports, die auch der WHS für sich reklamiert. Daher habe ich die Ports des WHS auf TCP=8086 und SSL=446 geändert, um beispielsweise mit

https://meinname.homeserver.com:446

auf meine Windows Home-Server-Website zugreifen zu können. Allerdings funktionierte das nicht so, wie ich es mir vorstelle. Das mag daran liegen, dass die Portnummer von Windows Live Custom Domains nicht korrekt weitergegeben wird. Denn mit Dyndns lässt sich die Seite über die Portnummer wie gewünscht aufrufen. Gibt es einen Workarround für homeserver.com? Oder ist vielleicht eine elegantere VVariante bekannt, um unter einer dynamischen IP die Homepages von SBS und WHS pararlell zum Aufruf bereitzuhalten?

Ein Problem ergibt sich allerdings noch immer: Der WHS öffnet über UPnP weiterhin für sich die Ports 80 und 443 statt 8086 und 446. Dies blockiert dann meinen Zugang zum SBS und Direct Push. Wie kann ich den WHS dazu bringen, die von mir eingestellten Ports an den Router per UPnP zu übermitteln? Frage hat sich erledigt: Ich habe die Einträge in der Registry umgebogen.

Aber noch eine andere Frage: Wie kann ich den Port 4125 für den Remote-Webarbeitsplatz ändern?

Gruß
-- Ray
Bernhard
Foren-Einsteiger
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Registriert: 29. Aug 2011, 09:35

Re: Erfahrungsbericht: WHS als Backuplösung für SBS2003 Netz

Beitrag von Bernhard »

Hallo,

ich wollte diese Lösung auch verwenden, jedoch schaffe ich es nicht den Home Server Connector fehlerfrei auf den SBS2003 zu installieren. Jedsamal kommt kant am Ende eine Meldung, dass die Installation Fehler aufweist und später noch eine Meldung "Starten der LAN Konfiguration fehlgeschlagen".

Hat Jemand eine Ahnung woran das liegt.

Bernhard
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