IT-Beratung für einen DAU

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cbk
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IT-Beratung für einen DAU

Beitrag von cbk »

Moin,
ich komme mir gerade mit meinem bischen IT-Wissen rictig blöd vor. :roll:

In meiner Nachbarschaft will jemand von analogem Kabel-Fernsehen auf digitales Satelliten-Fernsehen umsteigen. Da dies eine Sternverkabelung vom Multiswitch auf dem Dachboden aus voraussetzt, müssen eh fast alle Antennenkabel neu verlegt werden. Man kann ja nicht, wie bei der alten Verkabelung alles von einer Antennensteckdose zur nächsten durchschleifen.

Da er eh zudem von seinem ISDN Internet-Anschluß auf DSL umstellen will, habe ich ihm krampfhaft versucht beizubringen, daß wir in dem Zusammenhang auch gleich Netzwerkkabel verlegen sollten. Wenn die Kabelschächte für die Antennenkabel eh alle geöffnet werden müssen, wäre das alles gleich in einem Abwasch zu machen.

Gestern hat er mich dann wie einen Trottel dastehen lassen. Sein Nachbar hätte WLAN und das würde alles super funktionieren und sowieso und überhaupt. Und was ich da mit den Stahlbetondecken hätte... das würde bei seinem Nachbarn auch gehen und der Verkäufer hätte auch gesagt, daß man mit einer Fritzbox durch zwei Stahlbetondecken durchkommt.
Ich fühl mich irgendwie wie ein Schuljunge, den man hat abblitzen lassen.

Was kann man noch machen, außer solche Leute sehenden Auges vor die Wand laufen zu lassen. Sein neues TV-Gerät hat nämlich extra einen Ethernet-Anschluß, um HDV direkt aus dem Internet laden zu können. Da glaube ich nicht, daß das mit WLAN zu machen ist. Wenn auch die Bandbreite noch knapp reichen könnte, werden ihm die Netzwerkaussetzer zwischendrin den Rest geben.
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sTunTe
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Re: IT-Beratung für einen DAU

Beitrag von sTunTe »

cbk hat geschrieben:Was kann man noch machen, außer solche Leute sehenden Auges vor die Wand laufen zu lassen.
Sie vor die Wand laufen lassen. ;)

Ich kenne zwar Deinen Nachbarn nicht persönlich, aber solche Leute (vermutlich gleichen Schlags) habe ich schon genug kennen lernen dürfen/müssen.
Mittlerweile bin ich da ziemlich abgestumpft.
Wer meine Hilfe haben möchte, bekommt sie; wer meint, alles besser zu wissen - auch gut....
Ist ja schließlich nicht mein Gerätepark, der anschließend nicht fehlerfrei läuft.

Wie ich zum Thema WLAN stehe, sollte ja mittlerweile bekannt sein...
Fritzboxen durch 2 Stahlbetongdecken?!?
Na klar... Wenn man vorher mit einer Abrißbirne ein paar "Belüftungslöcher" erstellt, mag dies möglich sein.
Wobei man an dieser Stelle aber auch beachten sollte, dass die Aussage von einem Verkäufer stammt. :roll:
Und deren Fachkompetenz lassen wir jetzt mal einfach ausser acht...

Kurz um:
Ich würd' Deinen Nachbarn im Regen stehen lassen.
Er wird schon sehen was er davon hat, wenn man an der falschen Stelle spart.


Gruß
sTunTe
daniel1138
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Re: IT-Beratung für einen DAU

Beitrag von daniel1138 »

Ich kenn jetzt Deine Nachbarschaftsverhältnisse nicht (Eigentumwohnung/Mietwohnung/2-Familienhaus, usw.), aber was versprichst Du Dir von einer Netzwerk-Haus-Verkabelung. In einem Mehrfamilienhaus macht das doch herzlich wenig Sinn.

Lass Dich bloß nicht auf irgendeine gemeinschaftliche Nutzung der DSL-Leitung und oder eines Gemeinschaftsserver der Hausbewohner ein - früher oder später wird das stets zu Streitereien führen. Allein schon aus Haftungsgründen würde ich nie und nimmer einer gemeinschaftlichen DSL-Leitung zustimmen.

In einem Einfamilienhaus oder in einer Wohnung die Räume (inklusive Keller, wenn möglich) mit einer geschlossenen Leitung zu verlegen - das sehe ich ja noch ein, aber was hat die Nachbarschaft damit zu tun?
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cbk
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Re: IT-Beratung für einen DAU

Beitrag von cbk »

Moin,

@sTunTe: Es handelt sich um einen ca. 60 jährigen Firmenchef, der aus dem Maschinenbau Bereich kommt... und der eine ziemlich große Klappe hat. Es muß immer "das Beste" sein, wobei sich "das Beste" auf die Fassade bezieht. Die muß blendend aussehen. Was dahinter abläuft ist ihm egal.

@daniel: Ich habe mit seinem Netzwerk gar nichts zutun. Allerdings habe ich daheim ein Kabelnetzwerk verlegt (als ich vor einigen Jahren einen großen Wasserschaden hatte und deswegen das ganze Hausquasi im Rohbauzustand war, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht). Mein Nachbar hat jetzt den 19" Netzwerkschrank auf dem Dachboden gesehen und naja...

Bei meinem Nachbarn sieht es ähnlich aus: Einfamilienhaus und in 2 Wochen kommt der Maler, um das ganze Haus durchzurenovieren. Wenn es keinen besseren Zeitpkunkt fürs Kabelverlegen gibt, weiß ich es auch nicht. Zumal wir eh schon die Schächte offen haben, um Kabelbäume an Antennenkabel im ganzen Haus zu vergraben.
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larry
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Re: IT-Beratung für einen DAU

Beitrag von larry »

Funktionieren ist eben nicht gleich funktionieren.
bei mir ist eine Fritz Box 7270 im Keller. Im 2. Stock funktioniert WLAN ebenfalls. Allerdings mit niedriger Empfangsqualität. Beim surfen kein Thema, wenn man aber Dateien verschiebt oder eine Sicherung fährt ist es schon recht langsam.

Ich würde dies dem Nachbarn einmal so erläutern, dann muss letztendlich er entscheiden.
Dabei muss ich irgendwie immer daran denken, dass ich vor zig Jahren mal in meinen jugendlich Leichtsinn sagte, dass ich nie ein Handy bräuchte... Naja Zeiten ändern sich ;) Habe jetzt sogar Zwei. So ähnlich ist es wohl auch mir der benötigten Netzwerkgeschwindigkeit.

Gruß
Larry
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steve0564
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Re: IT-Beratung für einen DAU

Beitrag von steve0564 »

Leider sind solche Leute (Nachbarn) oftmals ziemlich beratungsresistend, aber dann die ersten, die dann jammernd auf der Matte stehen und "Mach bitte was!" fordern!! :cry:

Das Einzige, was evtl. einer Argumentation helfen könnte, wäre das Wlanverhalten einer FritzBox in einer ähnlichen baulichen Umgebung live zu demonstrieren!
Ansonsten spricht mir sTunTe aus der Seele!! ;)
LG
Steve
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cbk
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Re: IT-Beratung für einen DAU

Beitrag von cbk »

Moin,
heute hatte ich mit meinem Nachbarn mal wieder das Erlebnis. Es ging diesmal um die Antennenverkabelung. Er wolle ja auch Sat-Empfang haben. Also erstmal ein Multischalter auf den Dachboden und übergangsweise das Tv-Kabelsignal am Antennenanschluß des Multiswitch eingespeist.

Ich muß sagen, daß ich seine Hütte auf dem Dachboden vorher noch nie gesehen hatte. Er meinte, daß er mir ja erzählen könnte, wie das da oben aussieht und das mit dem Verlegen der Kabel würde er schon hinbekommen. Antennenkabel hat er auch verlegt. Ob er die Mindest-Biegeradien dabei eingehalten hat, kann ich natürlich nicht sagen.
Aber dne ersten Fehler habe ich schon gefunden. Die Erdungsleitung für die Antennenanlage fehlt. Nach IEC 60728-11:2005, Deutsche Fassung DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2005-06 müssen Antennenanlagen ja geerdet werden.

So, jetzt darf ich mir ausknobeln, wie ich mit einem 16mm² Kupferdraht vom Haupterdungspunkt des Hauses an der Wasserleitung neben der Wasseruhr nach oben in den Dachboden und von dort weiter an den Ausleger der Sat-Antenne komme. Der Maler war ja schon da und das Erdgeschoß ist fertig. :roll:
Ich hab ihm ja schon angedroht, daß wir eine Kernbohrung durch die Decke machen. :D
Er war sowie etwas erstaunt, als ich ihm nebenbei noch erzählt habe, daß man für die Verbindung von LNB und Multiswitch nicht ein Antennenkabel braucht sondern vier (vertikale und horzontale Polarisation und jeweils los- und high-Band). Da er Astra und Eutelsat empfangen will entsprechend 2 * 4 = 8. :mrgreen:
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