Mein Selbstbau-WHS

Hier darf jeder seinen Home Server vorstellen. Bitte jeder nur einen Thread. Fragen zu den Geräten oder der Software bitte nicht in diesem Forum.
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Atomieno
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Mein Selbstbau-WHS

Beitrag von Atomieno »

Ich hatte schon Erfahrungen sammeln können mit dem WHS bei Bekannten von mir. Dort hatte ich ihnen ein System auf Atom330-Basis aufgebaut, da der WHS ansich eigentlich nur sehr moderate Leistung benötigt. Das Teil hat so gut funktioniert, dass ich auch für mich sowas hinstellen wollte. Was mich aber sehr störte, war die Tatsache, dass all meine privaten Sachen an einem zentralen Ort gesammelt und theoretisch für jeden (Einbrecher/Dieb) ohne größere Probleme einsehbar sind. Also wollte ich den WHS komplett verschlüsseln (nicht nur die Freigaben). Hier im Forum wurde ja schon teilweise heftig darüber diskutiert und auch getestet. Leider ist es nicht ganz so simpel einen WHS zu verschlüsseln. Die Idee einen WHS in einer VM laufen zu lassen gefiel mir dabei am Besten, da diese Lösung noch weitere Vorteile mit sich bringt (z.B. einfacher Hardwareumzug ohne Neuinstallation).
Die Hardware mußte entsprechend leistungsfähig sein, um erstmal den WHS ordentlich in der VM und um möglichst ohne (bzw. nur mit relativ geringer) Beeinträchtigung des Datentransfers die Verschlüsselung nebenher laufen zu lassen. Das alles sollte möglichst kompakt und nicht exorbitant viel Strom verbrauchen.

Somit die Eckdaten des Systems:
- schnell
- kompakt
- hohe Datensicherheit
- hoher Datenschutz
- dabei möglichst wenig Verbrauch (wo ich natürlich Abstriche hinnehmen muß, wegen den oberen Punkten)

Von den Kosten her, war mir natürlich klar, dass das kein billiges Unterfangen wird, aber das sind mir meine Daten schon wert, da will ich nicht sparen.

Folgendes ist dabei herausgekommen:

CPU: AMD Phenom X4 905e (TDP: 65W)
RAM: 2x 2GB SODIMM Samsung DDR2 800
HDD, System1: 80GB 2,5" IDE Seagate
HDD, Sicherung+System2: 2x Seagate 1,5TB LP-Serie
Mainboard: http://www.jetway.com.tw/jw/ipcboard_vi ... me=NC81-LF
Gehäuse: http://www.chenbro.com/corporatesite/pr ... php?sku=79
CPU-Kühler: http://www.tt-germany.com/product_info. ... n&ovid=#02 (alle Anderen die ich so gefunden habe sind leider zu hoch und passen nicht mehr ins Gehäuse, selbst der Boxed-Lüfter mit seinen 5cm ist eine Spur zu hoch)

Als Wirtsystem habe ich erstmal Windows Vista eingesetzt, da ich das mal zuviel gekauft hatte. Mal schauen wie es sich bewehrt. Vllt. kommt später mal ein Windows7 oder gar Linux dafür in Frage, dank der VM bin ich da flexibel. Als VM-Software habe ich Suns VirtualBox im Betrieb. Ich hatte mal damit früher herumgespielt, deswegen hab ich es einfach wieder verwendet, eventuell sind andere VMs besser geeignet. Zum Verschlüsseln verwende ich TrueCrypt in der aktuellen Fassung mit Festplattenvollverschlüsselung, wobei Vista selbst ohne Verschlüsselung läuft, damit ich headless per Remote darauf zugreifen kann.
Die Transferrate beläuft sich bei knapp 100MByte/s, was ich als recht ordentlich empfinde und für den WHS mehr als ausreicht.

Ein paar Änderungen sind noch geplant:
- 2 weitere 1,5TB-Platten einsetzen
- die 2,5"-Systemplatte gegen eine Größere tauschen, damit ich den WHS dort mit drauf installieren kann (liegt momentan noch auf einer der Großen)
- Vista eventuell gegen ein anderes OS tauschen (speziell der Multikern-Sheduler soll bei Vista ja nicht sooo toll sein)
- USV

Den Stromverbrauch hab ich noch nicht gemessen, werde ich aber noch nachholen - versprochen :)

edit:
Theoretisch könnte man es sogar noch soweit treiben, einen weiteren Rechner aufzubauen mit genausovielen Platten oder ein NAS hinzustellen und die VM-Dateien dort sichern. Damit hätte ich auch ein Voll-Backup des WHS-Servers. Ob ich das aber wirklich mache steht noch in den Sternen.
WHS: Chenbro ES34069/Jetway NC81-LF/AMD Athlon II X4 600e (2,2GHz, 45W)/2x2GB Samsung DDR2 SO-Dimm/1x Seagate 80GB 2,5", System/4x Seagate LP 1,5TB, Sicherung
Roland M.
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Re: Mein Selbstbau-WHS

Beitrag von Roland M. »

Hallo und willkommen im Forum!
Atomieno hat geschrieben:Was mich aber sehr störte, war die Tatsache, dass all meine privaten Sachen an einem zentralen Ort gesammelt und theoretisch für jeden (Einbrecher/Dieb) ohne größere Probleme einsehbar sind.
Meiner Meinung nach gehst du von falschen Voraussetzungen aus.

Plakativ gesagt: Wenn jemand Unbefugter physikalisch Zutritt zu dener Hardware hat, gehört sie ohnehin nicht mehr dir.

Da ist es ganz egal, ob der böse Dieb nur einen Server, oder vielleicht 3 "normale" PC wegtragt.

Und eine Verschlüsselung ist für einen (beauftragten) Hacker dann auch nur eine Frage der Zeit und des Aufwandes. Der Gelegenheitsdieb wird die ungeschützte Festplatte vielleicht wegwerfen, das FBI dagegen wird vielleicht auch eine verschüsselte VM einigen Aufwand wert sein.

Gerade heute hab ich gehört, daß einem Kunden von mir über den Sommer ein Server abhanden gekommen ist. Genau diesem Kunden hab ich aber vor ca. 1,5 Jahren schon gewarnt, daß sein "Serverraum" alles andere als sicher ist (der bequeme Einbrecher nimmt eine Leiter und einen Stein, der sportliche verzichtet sogar darauf).

Und den "Feind von innen" kannst du auch mit einer kosequenten Rechtevergabe besser beherrschen, als durch irgendwelche VMs.

Ich würde an deiner Stelle die Zeit in ein sinnvolles Sicherungskonzept investieren, sprich: Backup auf externen Datenträgern, möglichst extern gelagert, etc.

Also wollte ich den WHS komplett verschlüsseln (nicht nur die Freigaben).

Schutz vor welchen Sicherheitsrisiko?


Jaust my 2 cent...


Roland
Homemade VM-Server mit Intel S1200KPR, Xeon E3-1245v2, 16 GB ECC RAM, 2 x 3 TB HDD
Homemade WHS 2011 mit Intel S1200KP, Xeon E3-1245, 8 GB ECC RAM und 2 TB HDD (40 W)
Homemade WHS 2011 mit Intel DG33BU, Celeron 420, 3 GB RAM, 2 TB HDD (Remote Backup Server)
Out of commission:
Homemade WHS (v1) mit Intel DG33BU, Core2Duo E6750, 4 GB RAM und 1,5 TB + 1 TB + 1 TB HDD
Homemade SBS 2008 mit Intel S3200SHV, Xeon E3110, 8 GB RAM und 2 x 1,5 TB HDD
Homemade Sophos UTM-9 Firewall mit Intel S1200KP, i3-2120T, 4GB RAM, Intel Pro/1000 und SSD (30 W)
Atomieno
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Re: Mein Selbstbau-WHS

Beitrag von Atomieno »

Ich habe große Zweifel, dass ausgerechnet Kaliber vom Schlage FBI irgendwas von mir will und selbst wenn wage ich zu bezweifeln, ob dies dann sooo wichtig wäre um diese Verschlüsselung zu knacken.
Mir gehts primär um Gelegenheitsdiebe, bzw. Einbrecher. Wenn diese einen ungesicherten Server mitgehen lassen und ohne Beschränkung darauf zugreifen können wäre mir schon sehr unwohl und auch wenn dann "nur" meine persönlichen Daten irgendwo im Netz auftauchen, käme das meinem Empfinden nach einer mittleren persönlichen Katastrophe gleich. Zumindest emfände ich die Veröffentlichung schlimmer als den Verlust. Meine Daten gehen niemanden irgendwas an.

Übrigens sind meine Rechner natürlich alle verschlüsselt. Nur der WHS wäre dann die Schwachstelle gewesen.

Btw. wäre mir nicht bekannt, dass es einem Hacker bis jetzt gelungen wäre diese Verschlüsselungsvarianten zu knacken.

Zum Thema physikalischen Zugriff hab ich leider keine Möglichkeit ihn großartig zu schützen, deswegen kommt halt der andere Aufwand zum Tragen.

Ich habe es mir lange und sehr genau durchdacht. Ich glaube nicht, dass ich von falschen Voraussetzungen ausgehe. Aber danke für die Hinweise, sie untermauern meine Entscheidung noch. :)
WHS: Chenbro ES34069/Jetway NC81-LF/AMD Athlon II X4 600e (2,2GHz, 45W)/2x2GB Samsung DDR2 SO-Dimm/1x Seagate 80GB 2,5", System/4x Seagate LP 1,5TB, Sicherung
Roland M.
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Re: Mein Selbstbau-WHS

Beitrag von Roland M. »

Hallo!
Atomieno hat geschrieben:Mir gehts primär um Gelegenheitsdiebe, bzw. Einbrecher. Wenn diese einen ungesicherten Server mitgehen lassen und ohne Beschränkung darauf zugreifen können wäre mir schon sehr unwohl und auch wenn dann "nur" meine persönlichen Daten irgendwo im Netz auftauchen,
"Gelegenheitsdieb knackt Administratorpasswort und stellt Daten ins Internet."
Ehrlich gesagt, dieses Szenario habe ich noch nie gehört.
Auch nicht über den Umweg, daß ein dazwischengeschalteter Hehler den Server an einen Hacker weiterverkauft...

Aber ich will dich nicht von deinem Vorhaben abbringen, es ist sicher eine interessante Herausforderung (nicht sarkastisch gemeint!).


Roland
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Re: Mein Selbstbau-WHS

Beitrag von Atomieno »

Roland M. hat geschrieben: "Gelegenheitsdieb knackt Administratorpasswort und stellt Daten ins Internet."
Erstens muß nicht zwingend der Dieb ansich das machen, sondern vllt. spätere Teile der Kette (nach Ebayverkauf o.ä.). Und zweitens braucht es nicht zwingend das Admin-PW. Einfach die Platte woanders eingebaut und schon stehen einem alle Daten offen.
Roland M. hat geschrieben: Auch nicht über den Umweg, daß ein dazwischengeschalteter Hehler den Server an einen Hacker weiterverkauft...
Es muß nicht immer ein Hacker sein. Um das Win-PW herauszubekommen gibt es genügend fertige Tools (Script-Kiddies lassen grüßen), die das herausbekommen können (was es aber wie oben geschrieben nicht zwingend braucht). Um Serpent jedoch zu knacken, ist mir ein solches noch nicht über den Weg gelaufen.
Roland M. hat geschrieben: Aber ich will dich nicht von deinem Vorhaben abbringen, es ist sicher eine interessante Herausforderung (nicht sarkastisch gemeint!).
Hehe, abbringen ist schwer, da ja schon alles nahezu fertig ist (bis auf die paar ganz oben beschriebenen Punkte) und super funktioniert :)
Roland M. hat geschrieben: Roland
lG Atomieno

PS: Warum sollte man es unnötig leicht machen. Dann doch lieber so schwer wie möglich. ;)
WHS: Chenbro ES34069/Jetway NC81-LF/AMD Athlon II X4 600e (2,2GHz, 45W)/2x2GB Samsung DDR2 SO-Dimm/1x Seagate 80GB 2,5", System/4x Seagate LP 1,5TB, Sicherung
Atomieno
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Re: Mein Selbstbau-WHS

Beitrag von Atomieno »

So, heute hab ich mal nachgemessen was mein kleiner Kasten so verbrät. Wie zu erwarten war ist es nicht wenig, aber in Relation zur gebotenen Leistung wie mir scheint nicht übel.

75W idle nur mit Vista (aber alle Laufwerke an)
105-107W bei 100% CPU-Last nur mit Vista
80-97W bim Starten vom WHS
77W idle Vista + WHS
80-86W während des Clusterchecks
90-95W während der Datenneuorganisation (dabei um die 50% CPU-Last)

Was mir etwas Sorge bereitet sind die 107W Last. Wenn ich da wie geplant noch zwei weitere Festplatten einbaue könnte das 120W-Netzteil etwas zu klein geraten. Vielleicht sollte ich mir vorsorglich das 150er nachbestellen, da hätte ich etwas mehr Luft.
WHS: Chenbro ES34069/Jetway NC81-LF/AMD Athlon II X4 600e (2,2GHz, 45W)/2x2GB Samsung DDR2 SO-Dimm/1x Seagate 80GB 2,5", System/4x Seagate LP 1,5TB, Sicherung
Atomieno
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Re: Mein Selbstbau-WHS

Beitrag von Atomieno »

So, mit vollendeter Ausstattung (jetzt mit 4 Festplatten) machte mir der Stromverbrauch dann doch etwas Sorgen. Ich habe 131W gemessen, bei einem Maximum von 135W was das Netzteil ziehen darf. Das ist mir doch etwas zu knapp gewesen. Also mal fix einen Athlon II X4 600e besorgt und schwups bin ich bei max. 108W mit Vollauslastung ohne allzu große Performanceverluste. Das gefällt mir schon besser :)
WHS: Chenbro ES34069/Jetway NC81-LF/AMD Athlon II X4 600e (2,2GHz, 45W)/2x2GB Samsung DDR2 SO-Dimm/1x Seagate 80GB 2,5", System/4x Seagate LP 1,5TB, Sicherung
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