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Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 26. Mai 2011, 17:03
von AdmiralRaccoon
Hallo Forum,

vorweg: Ich war vermutlich etwas zu schnell mit dem Kauf der Hardware für meinen Homeserver, also bitte nicht mit "selber Schuld" Aussagen noch mehr Salz in die Wunde streuen. ;)

Also, ziel war es eigentlich ein Stromsparenden File/Medienserver im Keller zu errichten und meinen jetzigen, einen Compaq DC5700 Core2Duo PC, abzulösen. Dafür habe ich mir gekauft:

1x Lian Li Mini-ITX Gehäuse
1x Zotac IONITX-S-E Mainboard mit Intel Atom D525 / 4 GB DDR
1x Lian Li EX-503 externes Raid Gehäuse (noch nicht angeschlossen)
Als Netzteil habe ich ein altes ATX Netzteil von 2005 oder so eingebaut, sowie eine 2,5" 5400 RPM Notebookfestplatte.
OS ist Windows 7 64 Bit

Ich hatte, nachdem ich mein Super-Aldi-Strommessgerät in die Steckdose gepackt habe, ehrlich gesagt etwas um die 20 Watt Marke erwartet. Um so enttäuschter war ich dann als das Messgerät mir einen Wert zwischen 48-51 Watt ausspuckte, wohlgemerkt nur der reine PC ohne Monitor.

Ich hab mittlerweile gelesen das der D525 CPU nicht so stromsparend ist wie andere Atoms, aber das kann doch nicht normal sein oder?

Irgendwelche Ideen die mir weiterhelfen könnten?

Gruss,
Philipp

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 26. Mai 2011, 18:32
von soa
20W?!? :shock:

Naja, eine einzige Festplatte verbraucht im idle alleine minimal 4W.

Ich finde du spars am falschen ende. Wieso ein altes Netzteil benutzen den so gut wie sicher einen schlechten Wirkungsgrad hat, und am annderen Ende ein überteuers Lian-Li externes Raid Gehäuse kaufen :shock: .
Zum motherboard. Atom ist einfach nur schlecht. In Leistung, naja ist ja nicht zu schlimm, aber auch in Stromverbrauch. Das Problem ist nicht den CPU selbst sondern den motherboard design und Komponente die überhaupt nicht optimiert sind um wenig zu verbrauchen (ist ja normal mit 50€ motherboard...).

Daher wenn man Strom sparen will hat man besser ein Core i3 2100T zu kaufen.

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 26. Mai 2011, 22:05
von Dagobert
oder ein AMDe-350 :D

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 27. Mai 2011, 12:12
von jonasZ
Hallo,

ich hatte damals auch vor einen "super sparsamen" Homeserver zu bauen:) Ich habe mich dann aber für eine "billig" Lösung entschieden und zahle dafür mehr für den Strom...Um wirklich sparsam zu sein musst Du dann natürlich wirklich alle Komponenten darauf auslegen...Ich bin bei meinem mit "Schrott"-Netzteil bei ca. 60 Watt ca., also so 116 Euro Stromkosten im Jahr. Für ein 20 Watt System würdest Du bei ca. 39 Euro, also 77 Ersparnis jährlich landen (keine Ahnung ob man ein solchen System mit drei SSD/ Festplatten bauen könnte). Ich habe mir dann eben ein System für 350 Euro gebaut weil ich für 10 bis 20 Watt (30 bis 40 Euro im Jahr) nicht über 1000 Euro ausgeben wollte. Da muss halt jeder für sich etwas rumrechnen:)

Gruß

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 27. Mai 2011, 12:28
von larry
Du solltest auf alle Fälle das Netzteil auswechseln. Das ist Stromverbraucher Nr. 1.
50 Watt sind zuviel.
Ich denke das Board/CPU alleine sollten bei ca. 25 Watt liegen.
Dann nochmal 1-2 Watt für Arbeitsspeicher + 1-2 Watt für die 2,5 Zoll Platte.
Sollte also um die 30 Watt sein. Hier kommt dann der Verlust des Netzteils dazu.
Ein aktuelles Netzteil (300 Watt, 80+ zertifiziert) sollte bei 30 Watt etwa 80 % Effizienz haben. Dadurch kommen dann ca. 6 Watt dazu.
Wenn ich mich mit den 30 Watt nicht täusche, dann käme man mit einem Netzteil mit nur 60 % Wirkungsgrad auf die ca. 50 Watt.

Gruß
Larry

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 27. Mai 2011, 12:30
von Mike Lowrey
Der Atom D525 ist nicht dein Problem sondern das Netzteil.
Atom ist einfach nur schlecht. In Leistung, naja ist ja nicht zu schlimm, aber auch in Stromverbrauch. Das Problem ist nicht den CPU selbst sondern den motherboard design und Komponente die überhaupt nicht optimiert sind um wenig zu verbrauchen (ist ja normal mit 50€ motherboard...).
Gehörst wohl auch zu denen die nur den GC 945 Chipsatz kennen.

Die Kombination aus Atom D525 und NM10 liegt allein von der TDP bei knapp 12W... egal was für ein Mist an sonstigen Komponenten verbaut ist, ist das Ding sparsamer als ein Großteil der Kombinationen die man sonst kaufen kann.

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 27. Mai 2011, 14:56
von JBecker
Wie die anderen schon schrieben, liegt es vermutlich nur am Netzteil.

Mein Vorschlag:
entweder ein bequiet L7 300W
oder ein LC-1320 Gehäuse mit internem DC/DC-Wandler und externem Netzteil

Die Lösung mit LC-1320 hat bei mir bei einem Idle Verbrauch des Servers von 37W noch mal 2W weniger gebracht als das bequiet. Ist noch dazu lüfterlos und du hättest ein Lian Li Gehäuse über :-).

Sollten beide ~30..35€ kosten, die du bei 15-18W Minderverbrauch in einem Jahr 24/7 Betrieb wieder reinholst.

Gruß,
Jörg.

PS: mein E350 System liegt momentan bei 18W idle Verbrauch. Das ist auch mehr, als ich erwartet habe, aber auch wiederum nicht sooo schlecht.

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 28. Mai 2011, 22:48
von soa
larry hat geschrieben:Du solltest auf alle Fälle das Netzteil auswechseln. Das ist Stromverbraucher Nr. 1.
50 Watt sind zuviel.
Ich denke das Board/CPU alleine sollten bei ca. 25 Watt liegen.
Dann nochmal 1-2 Watt für Arbeitsspeicher + 1-2 Watt für die 2,5 Zoll Platte.
Sollte also um die 30 Watt sein. Hier kommt dann der Verlust des Netzteils dazu.
Ein aktuelles Netzteil (300 Watt, 80+ zertifiziert) sollte bei 30 Watt etwa 80 % Effizienz haben. Dadurch kommen dann ca. 6 Watt dazu.
Wenn ich mich mit den 30 Watt nicht täusche, dann käme man mit einem Netzteil mit nur 60 % Wirkungsgrad auf die ca. 50 Watt.

Gruß
Larry
Ram liegt eher bei ~6W für pro Speicherriegel (16 speicherchips) oder ~3W für Speicherriegel mit 8 speicherchips, aber es hängst vom welchem Verfahren die Chips hergestellt werden.
Mike Lowrey hat geschrieben:Der Atom D525 ist nicht dein Problem sondern das Netzteil.
Atom ist einfach nur schlecht. In Leistung, naja ist ja nicht zu schlimm, aber auch in Stromverbrauch. Das Problem ist nicht den CPU selbst sondern den motherboard design und Komponente die überhaupt nicht optimiert sind um wenig zu verbrauchen (ist ja normal mit 50€ motherboard...).
Gehörst wohl auch zu denen die nur den GC 945 Chipsatz kennen.

Die Kombination aus Atom D525 und NM10 liegt allein von der TDP bei knapp 12W... egal was für ein Mist an sonstigen Komponenten verbaut ist, ist das Ding sparsamer als ein Großteil der Kombinationen die man sonst kaufen kann.
Ich habe gesagt dass das Problem NICHT den CPU ist!

Es ist der motherboard. Es ist der motherboard design das Problem, das war schon immer so. Erklärung.
Vor über 5 Jahr gab es motherboard wo man mobile Varianten von Intel CPU drauf installieren konnte. Aopen zum beispiel.
Wieso verbrauchte der Aopen mini-ITX motherboard, mit gleichem CPU, gleichem chipset, gleicher Ram, doppelt so viel, wie mein Sony Vaio (mit aktiviertem bildschirm zusätzlich!!!)?
Motherboard Design und Komponente! Und das wenn man Tests lest kann man in praktich allen Fällen bemerken, zumals bei Atom CPU deren Motherboard extrem billig verkauft werden und überhaupt nicht optimiert sind um wenig zu verbrauchen. Daher hab ich mir nie un Atom Mini-ITX MB gekauft.
Es ist schön ein TDP von 12W zu haben, aber der grösste Stromfresser ist der motherboard selbst.

Glaubst mir nicht?

Dann schau dir das mal an. Schau dir das Stromverbrauch des E7200 (mein CPU) z.b im idle (grüne Balken. Sorry der Diagramm ist auf französich)
Bild
Der Stromverbrauch der CPU wird über der ATX 4-Pin Stecker gemessen.
Wieso verbraucht der CPU nur 1,6W idle, und das komplette System (DG45FC) 42-44W idle am Stecker (vernachlässigen wir den Wirkungsgrad des Netzteil kommen wir dann bei ~35-37W , mit nur 4GB Ram (4-6W) + SSD(1W idle)????

Verbraucht der chipset alleine die ~25-28W und dass obwohl der PC im idle ist (wenig Ram aktivität [Kontroller im chipset], une Bildschrim aus, GPU im idle auch dann)??? Ich glaube nicht...

Nee, es ist eben der design und Qualität der Komponente, und damit meine ich haupsächlich die viele Spannungsversorger die auf dem MB verstreut sind.


Der der glaubt dass es genügt eine sparsame CPU-Variante [Atom] zu kaufen, der irrt sich...

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 28. Mai 2011, 23:53
von reandy
Bei billigen Strommessgeräten kommt es vor, dass die unter einer gewissen "Watt-Grenze" nicht mehr richtig messen. Ich hab mir so geholfen, dass ich noch eine Lampe zusätzlich an das Messgerät angeschlossen habe, wenn dann das Messgerät 60W anzeigt hab ich die zB. 40W der Lampe abgezogen und voila den richigen Verbrauch gehabt! Eine Lampe verbraucht nämlich konstant die selbe Leistung!

lg reandy

PS: durch Austausch eines ATX Netzteils mit einer PICO-PSU hatte ich bei einem Test locker 6-8W weniger Verbrauch.

Re: Neuer Homeserver und Stromproblematik

Verfasst: 29. Mai 2011, 00:36
von Roland M.
Hallo!
reandy hat geschrieben:Ich hab mir so geholfen, dass ich noch eine Lampe zusätzlich an das Messgerät angeschlossen habe, wenn dann das Messgerät 60W anzeigt hab ich die zB. 40W der Lampe abgezogen und voila den richigen Verbrauch gehabt! Eine Lampe verbraucht nämlich konstant die selbe Leistung!
Ansatz richtig, Durchführung hoffentlich auch richtig gemacht. Du mußt schon die Lampe alleine messen und diesen Wert von der gemessenen Gesamtleistung abziehen, da durch Produktionsschwankungen auch "40 W" nicht immer "40 W" sind!

PS: durch Austausch eines ATX Netzteils mit einer PICO-PSU hatte ich bei einem Test locker 6-8W weniger Verbrauch.
...und da kommen wir zum nächsten Problem:
8 W x 24 h = 0,192 kWh
Bei einem durchschnittlichen heutigen Strompreis von 0,18 EUR/kWh ergibt das rund 3,4 Cent/Tag, oder umgerechnet auf ein Jahr 12,61 Euro Ersparnis. Wenn du Glück hast, amortisiert sich also ein Neukauf eines Netzteiles (bei vorhandenem "Stromfresser") in rund 5 Jahren...

Nennt sich auch TCO - total cost of ownership...


Roland