Server Platten oder Standart Platten ?

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Novocain
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Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Novocain »

Was nutzt ihr in eurem WHS ? Nutzt ihr Platten die für 24/7 geeignet sind oder normale Desktop Platten ?
WHS: Intel Celeron 420, Gigabyte GA-G31M-S2L, 2048 MB Kingston KVR,
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Martin
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Martin »

Ich habe die normalen Seagate Platten im Einsatz.

Gruß
Martin
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AliG
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von AliG »

Hi!
Ich nutze auch normale Desktop-Festplatten. Grund: Server Festplatten sind um einiges teurer, normale Platten halten auch ca.3-4 Jahre im 24/7 Betrieb und mit dem einfachen Restore des WHS nach einem Plattenfehler ist der Aufwand auch eher gering ;)

lg Alex
Mache ich etwas richtig, merkt es keiner. Mache ich etwas falsch, vergisst es keiner. :D

Mein WHS
Markus
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Markus »

Ich glaube der große Unterschied liegt darin, dass Server-Festplatten in der Regel eine höhere Drehzahl und/oder einen größeren Cache haben. Das soll die Zugriffszeiten verkürzen. Da darf man aber auch nicht zu viel hinein interpretieren. Sowas wirkt sich häufig nur aus, wenn man auf dem System Datenbanken laufen hat auf die hunterte oder tausende Zugriffe pro Sekunde stattfinden. Also wirklich etwas für "echte" Server. Auf den WHS greift man selten und wenn auf große Dateien zu.

Auf der anderen Seite sind die Server-Festplatten für langen Dauerbetrieb ausgelegt und mit entsprechender Qualität hergestellt. Während die normalen Consumer-Platten eben billige Massenware sind, die halt neu gekauft werden wenn sie mal kaputt gehen. Ich hab auch schon mal in einem Forum gelesen Serverplatten würden angeblich rechts drehen und normale links herum, weil sie damit die Kräft der Erdrotation ausgleichen und deswegen länger halten. Und weil das Verfahren patentiert ist, wären die Platten so teuer. Ganz ehrlich, klingt für nach Aberglaube oder Marketinggewäsch. So wie Links- und Rechtsdrehende Joghurtkulturen. :D

Ich habe in meinem WHS das System so eingestellt dass die Festplatten möglichst oft runterfahren, also sind sie gar nicht im echten Dauerbetrieb, folglich hätte ich keinen Nutzen davon. Vielleicht würde eine Serverplatte dadurch aus schneller kaputt gehen, sie dafür eben nicht gedacht ist. Und wenn sie dann auch noch Hochkant eingebaut ist, spielt auch die Erdrotation keine große Rolle mehr. :mrgreen:

Ich denke das zusätzliche Geld für Serverplatten wäre für ein zusätzlichen Backup-Laufwerk besser investiert.

Gruß Markus
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Martin
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Martin »

Markus hat geschrieben:Ich habe in meinem WHS das System so eingestellt dass die Festplatten möglichst oft runterfahren, also sind sie gar nicht im echten Dauerbetrieb, folglich hätte ich keinen Nutzen davon.
Damit werden die Platten aber stärker belastet als durch den 24/7 Dauerbetrieb. Die Ein/Ausschaltzyklen verbunden mit den Temperaturänderungen gehen stark auf die Lebensdauer deiner Platte.

Für die Lebensdauerangaben (MTBF) normaler Desktopplatten gehen die Herstellen von 8h Betrieb pro Tag mit 1x Ein/Ausschalten aus, also PC morgens an und abends wieder aus (Büro).

Gruß
Martin
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Markus
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Markus »

Ehrlich?

Ich hab in nem anderen Forum mal gelesen dass die normalen Festplatten gerade darauf ausgelegt sein sollen häufig Ein- und Ausgeschaltet zu werden. Und wenn man es mal genau nimmt... mit dem den Standardeinstellungen von Windows XP/Vista wird die Festplatte doch auch ständig abgeschaltet.

Ich meine damit sind ja die Angaben der Hersteller ja schon so vorsichtig das kein normaler PC sie mehr erreicht. Ich bin auch immer mehr davon aus gegangen dass die Temperatur einen noch stärkeren Einfluss auf die Lebensdauer hat.

Ich habe gerade mal in den FAQs von Seagate gewühlt. Ich finde darin zwar eine Warnung dass zu hohe Temperaturen schädlich sind, aber kein negatives Wort zum Ruhezustand.
thorstenb
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von thorstenb »

Wenn du mal in die Spezifikationen der Festplatten bei den Herstellern schaust, wirst du feststellen, das keine MTBF mehr angegeben wird, sondern Start/Stop-Zyklen, zumindestens bei Seagate hab ich es vorhin gesehen.

Bei Seagate bei der Barracuda 7200.11 waren 50.000 angegeben, was soviel heisst, wie diese Zahl an Start/Stop Zyklen übersteht die Platte unbeschadet, was danach ist ... :?:

Ich hab mir schon vor Jahren angewöhnt bei Windows das Abschalten der HDDs abzuschalten und seitdem ist relative Ruhe an der HDD-Front. Vorher hatte ich immer mit einer gewissen Regelmäßigkeit HDD-Ausfälle.

Gruß,
Thorsten
Markus
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Markus »

Das liegt jetzt aber auch daran, dass allgemein die Angabe von MTBF bei Festplatten veraltet ist.

http://www.speicherguide.de/magazin/sat ... 299&bhcp=1
MTBF-Zeiten nur Schall und Rauch

Immer mehr Harddisk-Hersteller nehmen davon Abstand, die Zuverlässigkeit ihrer Produkte mit Hilfe hauptsächlich mathematisch ermittelter MTBF-Stunden (Mean Time Between Failure) zu dokumentieren. Neue Angaben wie die Annualized-Failure-Rate (AFR) sollen mehr Klarheit schaffen.
von Siegfried Dannehl
Die bis dato verwendete MTBF-Zeit zur Darstellung der Ausfallsicherheit von Festplatten, ist eine Angabe, die leicht zu vermarkten ist. Doch selbst Experten sind sich einig, sie ist genauso schwierig zu erklären und nahezu unmöglich zu überprüfen. Aufgrund des Fehlens klarer Richtlinien zur Ermittlung der MTBF-Zeit – ein Versuch der Standardisierung durch die IDEMA (International Disk Drive Equipment Materials Association) verlief im Sande – sind die Angaben zu den Laufwerken unterschiedlicher Hersteller oft nicht einmal vergleichbar.
Ich habe bei meinen Festplatten keine schlechten Erfahrungen durch Ruhezustand und Ausschalten. Und dass Consumer-Festplatten nicht für den Dauerbetrieb konstruiert sind, ergibt sich ja schon aus den versprochenen Vorteilen der Serverplatten.
Markus
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Markus »

Ich gebe der Vollständigkeit halber noch mal die ganze Stelle wieder die ich gerade auch bei Seagate gefunden habe
Informationen zum MTBF-Rating:

Viele Kunden verweisen bei einem Defekt auf die hohen MTBF-Ratings moderner Festplatten, wissen aber oft nicht genau, was genau diese aussagen.

Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit einer Festplatte. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer einer Festplatte. MTBF-Werte bei Seagate bewegen sich im Bereich von mehreren hunderttausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Festplatte beispielsweise garantiert 500.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft (dies wären über 57 Jahre!). Eine solche Behauptung stellt im Übrigen kein Hersteller auf – schließlich kann auch kein Hersteller aktuelle Platten Dutzende Jahre am Stück getestet haben. Die MTBF steht immer im Verhältnis zum so genannten Service-Life einer Festplatte. Liegt beispielsweise das Service-Life einer Festplatte bei fünf Jahren und die MTBF bei 500.000 Stunden, dann kann man sich das beispielsweise so erklären: Beim Einsatz eines Laufwerks dieses Typs, das alle fünf Jahre ausgetauscht wird, tritt im Schnitt nur alle 57 Jahre ein Ausfall auf. Oder: Setzt man eine große Zahl dieser Laufwerke ein, dann tritt im Schnitt alle 500.000 Stunden Gesamtbetriebsdauer (akkumulierte Betriebsdauer aller Laufwerke) ein Ausfall auf.

Seagate gibt die MTBF immer in Verbindung mit dem Einsatzszenario der Festplatte an: Desktop-Festplatten erreichen bei einem 5/8-Einsatz (fünf Tage die Woche, acht Stunden pro Tag) ihre angegebenen MTBF-Werte, bei Serverfestplatten beziehen sich diese Werte auf einen 365/24-Einsatz, also einen Einsatz rund um die Uhr. Wird eine Festplatte längere Zeit außerhalb ihres Einsatzszenarios betrieben, verringert sich die MTBF drastisch und die Fehlerquote steigt sehr stark an.

Häufige Ursachen für verringerte MTBF-Werte können sein:

• Zu hohe Betriebstemperatur – PC-Gehäuse ist nicht ausreichend belüftet

• Zu viele Verschmutzungen (Staub, Zigarettenrauch)

• Zu starke Erschütterungen (z. B. Einsatz einer Desktop-Platte in Serverracks oder Fahrzeugen)

• Permanenter Dauereinsatz bei Desktop-Platten (z. B. in privaten Gameservern, beim P2P-Filesharing etc.)

• Ständiger Volllastbetrieb mit kontinuierlichen Datenzugriffen bei Desktop-Festplatten

• Falsche oder lose Befestigung im Gehäuse

• Ständiges Herauf- und Herunterfahren der Festplatte (zu kurze Standby- oder Hibernate-Zeiten)

MTBF-Werte und ihre Berechnung sind aber letztendlich nur statistische Werte: Trotz allem kann es passieren, dass eine Festplatte nach fünf Minuten defekt ist – oder aber zehn Jahre lang problemlos läuft.
http://www.haffapartner.de/html/prservi ... ie-sea.htm

Also ich verstehe das jetzt nicht so, dass Seagate grundsätzlich vom Standby abrät, nur soll die Zeit nicht so knapp eingestellt sein, dass die Platte dauerd rauf und runter fährt.

Interessant finde ich aber dass die MTBF für Server- und Desktopplatten auf unterschiedlichen Grundlagen berechnet werden, die darf man also nicht mal miteinander vergleichen. Und die Aussage dass 500.000 Stunden bedeutet, wenn man alle 5 Jahre die Platte austauscht kommt es erst nach 500.000 Std. zu einem Crash. Das bedeutet, mehr als 5 Jahr Lebensdauert erwartet Seagate aus unter otimalen Bedingungen nicht.
Novocain
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Novocain »

Uhi das war doch schonmal sehr interessant besonders die letzten postings...

Das sich die srv platten von umdrehung und cache unterscheiden zu desktop halte ich für ein gerücht solange man von sata ausgeht!
Der rest scsi und sas (ja auch irgendwie sata) sind ja sowieso nur für den srv bereich gedacht... ich wollte eigendlich nur
auf die Laufdauer raus ;-)
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Martin
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Martin »

Ich hatte am Anfang meine Platten im WHS auf 5 Minuten Leerlaufabschaltung gestellt. Da kamen dann über den Tag ca. 25-30 Ein/Ausschaltvorgänge zusammen (ausgelesen per Smart). Das macht dann in 5 Jahren locker die 50000, die oben genannt wurden.

Gruß
Martin
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von Markus »

Was die höheren Drehzahlen und Cache angeht, sieht man heute tatsächlich keine so großen Unterschiede mehr zwischen Server- und Consumer-Platten, aber ich erinnere mich noch dass es mal so war, dass die eine 5400 Umdrehungen bei 2MB Cache hatten und die anderen 10000 U und 8MB Cache.
Heute sieht man große Unterschiede hauptsächlich noch bei den Standards die es auf PCs sowieso nicht gibt.

Ich hab mal in meine alte "Rumpelkiste" geschaut und viele alte Festplatten gefunden. Also eine Lebensdauer von 4-5 Jahren finde ich realistisch. In der Regel ist das bei mir tatsächlich der Zeitraum gewesen nachdem die Festplatten rausgeflogen sind entweder weil sie unzuverlässig wurden, oder weil sie zu klein und zu langsam waren.
TVVista
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Re: Server Platten oder Standart Platten ?

Beitrag von TVVista »

Hallo,

habe die Hitachi HUA721075KLA330,

derzeit als einzige im WHS eingebaut, wegen der Problemaitk des Datenverlustes, wegen des dauernden Speicherausgleiches u. wegen der sonst fehlenden Möglichkeit ein Image herzustellen.

Sie ist sehr leise, Schreib- Lezezugriffe sind kaum hörbar, überzeugt hat mich zum Kauf dieser Platte u. a. die Werbung von Hitachi, hier die techn. Daten in Kurzform:

Bauform 3,5 Zoll
Kapazität 750 GB
Schnittstelle Serial ATA/300
Stromanschluss
SATA (15-polig)
Umdrehungen/Minute 7200
Zugriffszeit 8,2 ms (lesen)
Cache 32 MB
MTBF 1200000 Stunden
Info Verbesserte Resistenz gegen Vibrationen (Rotational Vibration Safeguard), Self Protection Throttling-Technologie (SPT), Perpendicular Magnetic Recording Technologie

Laut Hitachi erfährt die Platte dieser Serie verbesserte mechanische Bauteile u. einen ausgiebigen Ausgangstest.

Gruß
Holger
MB: ASUS M2NBP-VM CSM
Chipsatz: NVIDIA Quadro NVS 210S+nForce 430B
LAN: Gigabit MAC with external Marvell PHY
CPU: AMD Athlon X2 BE-2400
Speicher: 2x1024MB Corsair, 667 MHz
Netzteil: Seasonic 330 Watt
HD: 750GB, Hitachi (HUA721075KLA330)
Idle 43 Watt
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