Hallo,
habe das Ding bei Ingrammicro gekauft (Großhandel), ist zwar genauso teuer wie sonst im Laden (wo kaufen eigentlich die ganzen Anbieter bei idealo und geizhals das Zeug ein), aber dafür wars am nächsten Tag hier. (Kaufpreis knapp über 300,- Euro)
Das Ding heisst HP Proliant Microserver. Wurde auch in der aktuellen CT getestet.
War etwas verwirrend, denn eigentlich hatte ich ein Gerät mit 160GB-Platte im Warenkorb und als ich bestellen wollte hiess es auf einmal 30,- Euro mehr und "Auslaufgerät".
Da habe ich nochmal nachgeschaut und da gab es dann zum gleichen Preis ein Gerät mit 250GB Platte. Und als weiteren Unterschied hat mein Gerät ein 150W-Netzteil, das ursprüngliche hatte ein 200W-Netzteil. Bei HP gibt es nur noch das neue, ich bin mir aber sicher daß da vorgestern noch 2 Geräte zur Auswahl standen...
Jedenfalls ist es das Teil hier:
http://h10010.www1.hp.com/wwpc/de/de/sm ... 37916.html
Nach der Beschreibung und den Bildern war ich dann doch überrascht daß das Ding deutlich größer ist als mein Vail X311, hat ungefähr das doppelte Gehäusevolumen und ist recht schwer für so eine kleine Kiste - allerdings immer noch sehr kompakt, also alles relativ - ein normaler Server ist 3x so groß.
Habe gleich 2x4GB Kingston-Speicher mitbestellt weil ich wie gesagt virtuelle Maschinen drauf laufen lassen will.
Für die Speicheraufrüstung muss man 2 Schrauben öffnen (geht ohne Werkzeug) und ein paar Kabel abziehen, dann kann man die Platine herausziehen.
Speicher einstecken, einschieben, Kabel reinfummeln, fertig.
Die 250GB-Platte habe ich durch eine Seagate 2TB Green-Platte ersetzt, die anderen 3 Schächte sind noch leer.
Oben im Gehäuse kann man ein DVD-Laufwerk einbauen, ein Stromstecker ist vorhanden, nur den SATA-Anschluss hat HP vergessen!
Die 4 Laufwerksschächte sind mit einem Spezialkabel angeschlossen das 4 SATA-Anschlüsse auf einen Stecker am Board führt, also einfach mal kurz einen Stecker umstecken ist nicht!
Das Board wollte ich nicht nochmal herausziehen, evtl.ist da ja noch ein SATA-Anschluss.
Ich habe dann per USB ein CD-Laufwerk angeschlossen und davon gebootet.
Danach ging die Installation von Server 2008 R2 Standard problemlos.
Anschliessend habe ich noch Virtual Box 3.12 installiert und mein Ubuntu-Image auf die Kiste kopiert.
Also einfach mal ausprobieren:
http://www.bastel-bastel.de (hängt an einem normalen DSL-2000-Anschluss!)
Speicherauslastung gerade 1,4GB (von 8!). Da kann ich also schon noch 1-2 virtuelle Maschinen draufpacken.
Übertragungsrate beim Kopieren von Windows 7 liegt bei ca. 80MB/sec (20GB Ubuntu-VHD-Datei) also recht flott für so eine kleine Kiste.
Insgesamt fühlt sich die Maschine deutlich flotter an als mein Homeserver X311, da die Teile fast gleich kosten (abgesehen vom Betriebsystem das beim Vail schon dabei ist) würde ich auf jeden fall die Microserver vorziehen.
Ausserdem ist der Microserver trotz schnellerem Prozessor um 10-20W sparsamer als der X311!
Die Platten sind in Plastikeinschüben montiert, Einbau dauert keine 2 Minuten. Zwar nicht Hot-Plug-fähig aber für kleine Installationen einwandfrei. Welcher Heimanwender oder Klein-Firma braucht schon Hot-Plug.
Denke die Kiste wäre auch für SBS2008 durchaus geeignet, d.h. da könnte man supergünstig einen kleinen Firmenserver mit allem Drum und Dran hinstellen (so für 5-10 User)
Leider ist die Kiste nicht ganz so leise wie erwartet. Zwar nicht übermäßig laut aber mich würde es im Büro stören (habe meinen PC so umgebaut daß man garnichts hört (SSD statt Platte, Rebel9-Gehäuse mit 25cm Lüfter an der Seite), ich kann dieses Grundrauschen von normalen PCs nicht leiden

Gegen einen Aldi-PC aber praktisch unhörbar
Nervig ist daß man den Schlüssel an der Frontklappe nur abziehen kann wenn das Gehäuse abgeschlossen ist, für Firmen ok aber ich habs lieber ohne Schlüssel.
Insgesamt bin ich ziemlich begeistert von dem Teil.
Habe übrigens gleich noch ein paar Tests mit meinem (Billig-)Meßgerät gemacht:
HP X311 - 45W Idle, 2GB, 1x 1TB Originalplatte (Seagate?), 1x WD 2TB EcoGreen
HP Microserver - 30W, 8GB ECC, 1x Seagate 2TB Green
Fujitsu Esprimo (älteres Modell), AMD Athlon64, 1GB, 80GB Platte - 120W(!)
Aldi-PC mit P4, 2GB RAM, 300GB Platte - 150W(!)
also einfach mal einen alten PC als Homeserver missbrauchen kann ganz schön teuer werden.
nagelneuer Fujitsu Esprimo Progreen i5, 4GB, 320GB Platte - 35W bei ruhendem Desktop, 65W bei Vollast (Stresstest mit Everest), da war ich doch überrascht

Jochen