Wechsel zu WHS Scaleo?

[Juergen@net]

Hallo,

verwende derzeit eine linuxbasierte Synology 107+, die mir auch gute Dienste leistet; auch als Audiocenter.
Jetzt ist aber die Platte voll und ich müßte aufrüsten. Dabei müßte ich aber das ganze BS, das mit auf der Datenplatte ist, neu aufzetzen. Ein Backup-und Restore des BS geht nicht.
Da kommt man schon ins Nachdenken. Deshalb möchte ich die 107+ als Audiocenter und mit sonstigen Automatisierungsarbeiten weiterzubetreiben und für die Datenhaltung auf WHS umzusteigen.
Den Scaleo (bzw. das entsprechnde Intel-NAS) und WHS beobachte ich von Anfang an und freue ich, daß er endlich einen guten Preis hat.

Ohne genau zu wissen, ob ich richtig liege, erhoffe ich mir von einem Umstieg:
- NTFS als Dateisystem für interne und ggf. externe Platten. Kein Zeitstempelkuddelmuddel bei Sommer-Winterzeit und keine Probleme mehr mit Sonderzeichen in Dateinamen
- kein Problem bei HDs > 2TB, die es ja bald geben wird
- Falls der WHS defekt ist, kann ich die Datenplatten in ein ext. Gehäöuse stecken und die Daten mit dem PC verwenden
- Platz für bis zu 4 interne HDs
- ich möchte das WHS-BS auf eine kleine Platte (gerne auch 2,5") legen, damit ich bei späteren Plattenerweiterungen das BS nicht anpacken muß. Wie bringe ich das BS auf eine solche Platte?
- leichte Möglichkeit, später auch größere Platten einzubauen und diese automatisch umkopieren zu lassen.
- leichte Erweiterbarkeit durch andere Windowsprogramme, zumindest durch solche, die an der Konsole arbeiten.
- Erweiterbarkeit am PCI-Bus durch eine einfache Grafikkarte, damit ich über VNC etwas komfortabler auf den Scaleo zugreifen kann
- Datenraten > 30 MByte/s im GBit-Netz
- Sleep-Mode bei Nichtgebaruch und WOL wenn mein PC was braucht

Sind meine Hoffnungen berechtigt? Wo muß ich beim Scaleo Abstriche machen?

Vielen Dank und Gruß

Juergen

[OlafE]

Hallo Juergen,

kein Problem bei HDs > 2TB, die es ja bald geben wird

die werden leider ein Problem bleiben, da diese Version von Windows Home Server nur MBR-Platten unterstuetzt, fuer groessere Platten als 2 TB muesste es eine GPT-Platte werden, die der WHS nicht kann. (Wobei fuer kuenftige Produktversionen wohl mit einer derartigen Unterstuetzung zu rechnen ist, nur ob man die dann auf alte OEM-Hardware bekommt, steht in den Sternen.)

Erweiterbarkeit am PCI-Bus durch eine einfache Grafikkarte, damit ich über VNC etwas komfortabler auf den Scaleo zugreifen kann

Ist beim Scaleo eher nicht machbar, der hat zwar einen PCI-Ex1-Slot auf dem Board, aber da kann man ohne groesseren Aufwand fuer ein Kabel zur Weiterleitung der Schnittstelle an einen guenstigeren Platz und mit einer eher seltenen und somit ueberteuerten Grafikkarte nichts mit anfangen. (Ausser zur Fehlersuche bei nicht mehr funktionierendem Netzwerkzugriff benoetigt man so eine Schnittstelle ohnehin eher nicht.) Statt VNC funktioniert auch der Remote Desktop recht gut, der Bestandteil von WHS ist, aber lizenztechnisch auch nur fuer administrative Zwecke verwendet werden darf. Notfalls kann man wahrscheinlich auch eine USB-Grafikkarte anschliessen, die aber den Nachteil hat, auf Biosebene keinen Zugriff zu ermoeglichen.

Da bei der Netzwerkgeschwindigkeit alle beteiligten Komponenten (Clients, Verkabelung, Switch) eine Rolle spielen, aeussere ich mich nicht dazu.

Alle anderen Punkte duerften eigentlich weitgehend Deinen Erwartungen entsprechen.
Viele Gruesse
Olaf

[Juergen@net]

Vielen Dank, Olaf, für Deine Antworten.
Die 2 TB-Grenze sticht mich schon, denn dann ist es nur eine Frage der Zeit bis man wieder von vorne anfängt.
Heißt das, daß beim Thema bei WHS generell Vorsicht geboten ist? Vista soll ja schon damit zurecht kommen.
Vielen Dank!
Gruß, Jürgen

[stardvd]

- kein Problem bei HDs > 2TB, die es ja bald geben wird

Was wollen immer alle schon Dinge evtl. verwenden können die es noch nicht gibt? Ich kenne noch keine entsprechenden Platten, ebensowenig ein Mainboard/Bios oder ein Betriebssystem das dies jetzt schon unterstützen würde. Wenn schon klare Spezifikationen vorliegen würden könnte ich verstehen das man da lieber noch was abwartet. So kann man doch nur in die Glaskugel sehen und raten was passieren könnte: Update für Betriebssystem, Bios etc. - es geht gar nicht oder sonstwas..

- Falls der WHS defekt ist, kann ich die Datenplatten in ein ext. Gehäöuse stecken und die Daten mit dem PC verwenden

Das dürfte nicht gehen, da der WHS die Daten auf alle Platten verteilt. Mir wäre nicht bekannt das man so wie Du es Dir vorstellst auf die Platten zugreifen kann. Aber da gibt es hier sicher einige die da mehr zu sagen können.

[OlafE]

Die Daten werden auf den Dentenvolumen eigentlich soweit es geht zusammengehalten (also bislang keine willkuerliche Verteilung auf alle vorhandenen Laufwerke) und finden sich im versteckten Ordner \DE unter shares wieder. Die koennen natuerlich tatsaechlich ueber mehrere Laufwerke verteilt werden, wenn der Platz auf einer Platte nicht mehr ausreicht. Bei eingeschalteter Duplizierung finden sich die Daten noch ein zweites Mal auf einer anderen Platte.
Durch diese Art der Speicherung kann es auch passieren, dass Platten zunaechst leer und ungenutzt bleiben, von daher bietet sich eine Nachruestung abhaengig vom realen Platzbedarf fuer Sicherungen, Duplizierung und Backups an.
Viele Gruesse
Olaf

[Juergen@net]

Durch diese Art der Speicherung kann es auch passieren, dass Platten zunaechst leer und ungenutzt bleiben, von daher bietet sich eine Nachruestung abhaengig vom realen Platzbedarf fuer Sicherungen, Duplizierung und Backups an.

Vielen Dank, Olaf für die Info. Bleibt auf den Platten auch die Dateistruktur erhalten? Und heißt das, daß man immer möglichst wenige Platten einsetzen sollte? Also im Beispiel: eine kleine Systemplatte, die man für Daten sperrt (falls möglich) eine dicke Speicherplatte und eine ebenso große Duplizierungsplatte?
Vielen Dank und Gruß
Jürgen

[OlafE]

Hallo Juergen,
man hat keinen Einfluss, auf welche Platte im Speicherpool der WHS die Daten schreibt.
Sind wenigstens drei Platten vorhanden und ist Power Pack 1 installiert, bevor mit den verschiedenen Operationen gestartet wird, wird das Datenvolumen auf der Systemplatte freigehalten, solange moeglich. Sind dort schon Daten, werden diese nicht verschoben.
Insofern macht es schon Sinn, wenn man mehrere Platten hat, davon die kleinste (ab mindestens 80 GB) als Systemplatte einzusetzen. Es ist auch hilfreich, keine identischen Platten zu haben, da sich so im Fehlerfall die defekte Platte leichter identifizieren laesst. Allerdings gibt es dafuer auch andere Methoden, beispielsweise mittels des Add-Ins WHS Disk Management anhand der Seriennummer.
Viele Gruesse
Olaf

[stardvd]

Der Scaleo WHS hat ja i.d.R. schon zwei Platten a 500 GB oder größer eingebaut. M.E. macht es doch keinen Sinn diese Systemkonfiguration direkt zu ändern nur um eine 2,5 Zoll als Systemplatte einzubauen? (@OlafE ich denke Du kannst hier qualifiziert was zu sagen. Aber bei der Antwort evtl. beachten das nicht ein Profi wie Du sondern ein "WHS Laie" das machen möchte).

Auch das "Zusammensuchen" der Dateien wenn die Platten in USB Gehäusen stecken stelle ich mir als unpraktisch bis nicht praktikabel vor.

Ich habe daher noch eine vom WHS unabhängige Sicherung auf zus. externen Platten.

[Juergen@net]

Vielen Dank für die Antworten.
Ich lerne daraus:

• Externes Backup macht sicher Sinn, schon mal wegen dem theoretischen Störfall "durchgebranntes Natzteil zerstört alle Platten". Mache ich ja jetzt auch. Nehme an, das geht auf NTFS - was bei der Synology leider nicht geht.
• Da man die Daten nicht isolieren kann, gehen sie wohl bei einem Neuaufsetzen des Systems verloren. Zumindest die, die auf der System-Disk gelandet sind. Oder wie geht man da vor?
• Datenverteilung auf die Platten macht der WHS eher eigenwillig. Das Rücklesen aus ext. Gehäuse ist prizipiell möglich aber nicht so einfach wie beim externen Backup.
• Bleibt noch das Thema Austausch der Platten gegen größere. Bei den NASes oft als "Volume Expansion" bezeichnet. Wenn die Verteilung der Daten so eigenwillig ist, kann man dann überhaupt die Datenplatte(n) gegen größere austauschen ohne das System neu aufsetzen zu müssen? Sehe gerade, daß hierzu bereits ein Thread läuft viewtopic.php?f=10&t=5075 , den werde ich verfolgen.

Vielen Dank und Gruß, Jürgen

[reidemei]

2) Duplizierung einschalten und schon sind alle Daten sicher. Das einzige was dann verloren geht sind Nutzer (die max. 10 sind schnell wieder angelegt), Add-Ins (wenn man sie denn verwendet) und alles was Du manuell installiert hast.

3) Einfach von allen Platten in ein Zielverzeichnis kopieren, bei Nachfrage überschreiben lassen und schon hast Du alles auch wieder an einem Platz. Also kein Ding der Unmöglichkeit.

4) Funktioniert problemlos wie von Olaf in dem Thread beschrieben. Einzig die Systemplatte kann nur durch Neuinstallation getauscht werden.

[OlafE]

In einer 2,5 Zoll-Platte als Serverplatte im Scaleo sehe ich keinen grossen Sinn, es sei denn man moechte gleich mal die Installationsroutine testen oder hat grade nichts anderes. Vielleicht auch beruecksichtigen, dass 2,5-Zoll-Platten wie im Laptop eingesetzt nicht fuer den Dauerbetrieb im Server spezifiziert sind (das sind allerdings die meisten 3,5" Consumerplatten auch nicht). Ob das nun Folgen hat oder nicht, steht sicher auf einem anderen Blatt, die Performance ist mit Sicherheit geringer.
In meinem Scaleo tun zwei WD Green-Platten mit je 1 TB ihren Dienst (die sind leise, ueberheizen nicht, haben ordentlich Platz und ziehen wenig Strom, der Engpass bei einem Server sind ohnehin nicht die Platten, sondern das Netzwerk).
Eine dritte 500er Platte dient der Vorhaltung von Dingen, die ich nicht im Speicherpool haben moechte, wie die Downloads des WSUS.

Zum Thema Duplizierung - auch die Backups koennen bei Ausfall einer Platte verloren gehen, da sie nicht dupliziert werden. Mit dem Add-In WHS DBB laesst sich diese bei Bedarf auch sichern, allerdings sind per Design die Rechner an sich das Backup der Backups.

Viele Gruesse
Olaf

[Juergen@net]

Danke nochmals für die Erläuterungen.
Ich bräuchte also 4 Plattenanschlüsse wie z.B. beim Scaleo. Auf einer (kleineren) Platte das Sytsem, 2 dicke für die Daten und ein freier Platz für das Upgrade auf die nächste Plattengröße, so sie WHS überhaupt unterstützt.
Zusätzlich kann ich die wichtigsten Daten auf einer externen USB/eSata-Platte sichern.

Zum Thema Duplizierung - auch die Backups koennen bei Ausfall einer Platte verloren gehen, da sie nicht dupliziert werden. Mit dem Add-In WHS DBB laesst sich diese bei Bedarf auch sichern, allerdings sind per Design die Rechner an sich das Backup der Backups.

Das habe ich nicht verstanden. Geht es dabei um Backups auf externe Platten oder um die Duplizierung?
Vielen Dank!
Gruß, Jürgen

[OlafE]

Dabei ging es um die Duplizierung.
Folgende Daten existieren normalerweise auf dem Server:
Freigegebene Ordner - nicht dupliziert
Freigegebene Ordner - dupliziert
PC-Backups

Das externe Backup erfasst nur die Daten beider Sorten von freigegebenen Ordnern (so du sie auswaehlst).
Nicht extern gesichert und auch nicht dupliziert werden standardmaessig die Sicherungen der PCs, so dass hier auch schon bei Ausfall einer Platte der Verlust der Backup-Datenbank auftreten kann.

Das bezog sich auf die Bemerkung von reidemei, dass das Einschalten der Duplizierung alle Daten sicher macht und was so verloren geht bei einer Neuinstallation. Da man meines Erachtens die Backups der Client-PCs auch als Daten betrachten sollte (ob nun wichtig oder nicht fuer eine Sicherung nach extern, sei einmal beiseite gestellt), stimmte diese Bemerkung nicht 100%ig.
Viele Gruesse
Olaf

[Juergen@net]

Vielen Dank Olaf, jetzt ist es klarer. Da ich die Daten des PC und der NAS mit dem TC weitgehend synchron halten und eingebaute PC -Backup-Mechanismen (noch) nicht nutze, kann ich damit wohl leben.
Gruß, Juergen