Raid5 oder Raid10

Fragen zum Thema Windows Home Server Hardware
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Santa
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Raid5 oder Raid10

Beitrag von Santa »

Hallo Forum,
mal eine Frage: Bei 4 baugleichen Festplatten a 465 GB (WD5000AACS) an einem Raid-Controller (Promise FastTrak TX4650, PCIe x1), der Raid5 und Raid10 kann, was würdet Ihr da bevorzugen? Raid5 oder Raid10? Der Raidverbund soll beim WHS als Datenspeicher eingesetzt werden, das System (Sys C: und Data D:) wird auf einer anderen Festplatte mit 232 GB (WD2500BEVS) installiert. Folder Duplikation wird dann natürlich nicht genutzt bzw. eingeschaltet werden.
Danke und viele Grüße
Klaus
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Martin
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von Martin »

Hi,

Bei den preiswerten Raid-Controllern ist meistens das Schreiben bei Raid5 sehr langsam (u.a. wegen dem Erstellen der Paritätsinfo). Lesen ist ok. Die Gesamtkapazität liegt bei 3*465GB.

Bei Raid10 ist Lesen und Schreiben schnell, dagegen liegt die Gesamtkapazität nur bei 2*465GB.

Jetzt kommt es darauf an, was dir wichtiger ist, Kapazität kontra Leistung. Im Zweifelsfall musst du das eben testen.

Gruß
Martin
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Santa
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von Santa »

Hi Martin, danke für die schnelle Antwort: Im Zweifelsfall könnte ich auch mit weniger Schreib-Leistung leben. Mir geht es insbesondere auch um die Datensicherheit bei Ausfall einer Festplatte (wenn zwei Festplatten ausfallen, ist sicher unabhängig vom eingesetzten Raidsystem immer was verloren oder?). Ist dies bei bei beiden Raidsystemen relativ als "gleich sicher" anzusehen?
Gruß
Klaus
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Martin
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von Martin »

Ein Raid5 verkraftet den Ausfall einer Platte.
Das Raid10 ebenso, lediglich im Idealfall, wenn nur die beide Spiegelplatten ausfallen, könnte es den Ausfall von 2 Platten verkraften.
Aber das passiert nach Murphy nie... ;)

Gruß
Martin
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Santa
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von Santa »

Hallo Martin, eine letzte Frage, da ich das Prinzip der Folder Duplikation noch nicht so richtig kapiert habe. Was wären denn die wesentlichen Unterschiede zwischen einem Raid 5 und einem JBOD mit den besagten 4 Festplatten, wobei bei einem JBOD die Folder Duplikation des WHS aktiviert werden würde. Wie gesagt, das System (Sys C: und Data D:) ist auf einer anderen Festplatte mit 232 GB (WD2500BEVS) installiert und hängt auch an einem anderen (Onboard-AHCI-)Controller.
Danke und Gruß
Klaus
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reidemei
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von reidemei »

Santa hat geschrieben:Der Raidverbund soll beim WHS als Datenspeicher eingesetzt werden, das System (Sys C: und Data D:) wird auf einer anderen Festplatte mit 232 GB (WD2500BEVS) installiert.
Wie hast Du Dir das denn konkret vorgestellt? Eine Einbindung des Raids in den Storagepool vom WHS würde ich jedenfalls nicht empfehlen. Das sind dann schon zwei Fehlerquellen für die Datensicherheit.
Empfehlenswert ist entweder den WHS komplett auf einem Raid zu installieren (C: und D:, damit sind dann alle Daten gesichert) oder den WHS auf einer extra Platte und das Raid dann nur mit den Win2003-Bordmitteln zu verwenden (sprich normale Freigaben - ist dann nicht in der WHS-Konsole sichtbar).

Der Unterschied zw. Raid und Folder Duplication ist, dass das Raid ganz unten ansetzt (halt in Hardware), während die FD mehrer Schichten drüber (oberhalb des Dateisystems) sitzt. Es werden (nachträglich) Dateien auf andere Platten verschoben bzw. kopiert, auf D: bleiben nur die Verweise auf die jeweiligen anderen Platten stehen (Reparse Points). Bei aktivierter FD werden alle Dateien immer auf zwei verschiedene Platten kopiert. Damit ist man dann gegen den Ausfall einer Platte gesichtert - fällt eine Datenplatte aus, sind die Dateien ja noch auf einer anderen, fällt D: aus, so kann der Inhalt (sollten ja nur die Reparse Points sein) aus den Dateien auf den Datenplatten wiederhergestellt werden.

Der Nachteil der FD im Vergleich zu einem (richtigen) Hardware-Raid ist die deutlich langsamere Geschwindigkeit (der Drive Extender kann so ein System schon ganz schön lahm legen), die Zeitverzögerung (es dauert eine Weile bis die Daten richtig verteilt sind, während dieser ist der Schutz dann für die neu hinzugekommenen Daten nicht gegeben) und bis zum PP1 der Datenkorruptionsbug. Der Vorteil im Vergleich zum Raid ist die einfache Verwaltung und die Hardware-Unabhängigkeit (wenn ein Raid-Controller ausfällt, muss man wieder genau so einen einbauen, sonst kommt man wahrscheinlich an die Daten nicht mehr ran, Platten vom WHS hingegen kann man einfach so in einen anderen Rechner reinstecken).
Santa
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von Santa »

reidemei hat geschrieben:Das sind dann schon zwei Fehlerquellen für die Datensicherheit.
Welche wären das denn? Zum einen sicher der Raidcontroller, falls er ausfällt und zum anderen?
Was wäre eigentlich, wenn man aus den 4 Festplatten 2x ein Raid1 macht und dies dann dem WHS (der wie gesagt auf einer anderen Festplatte installiert ist) als zwei "Festplatten" für die Datenspeicherung zur Verfügung stellt (natürlich ohne zusätzliche Folderduplication). Dann sollte doch auch ein eventueller Raidcontrollerausfall nicht von Belang sein. Diese Festplatten kann doch dann jeder SATA-Controller lesen oder?
Gruß
Klaus
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reidemei
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von reidemei »

Die zweite ist der Drive Extender selbst. Man hat dort keinerlei Kontrolle darüber, wo eine Datei dann am Ende wirklich liegt. Von daher kann (und wird) es passieren, dass einige Daten auf D: bleiben. Und damit ist dann das ganze Raid sinnlos, weil Du beim Verlust der Systemplatte keine Garantie für die Vollständigkeit der Daten hast. Auch die Variante mit Raid1 hat das gleiche Risiko.

Daher entweder gar kein Raid (nur den Storage Pool vom WHS) oder wenn Raid dann eine der beiden oben vorgeschlagenen Varianten, wobei ich persönlich die Komplettinstallation auf dem Raid empfehlen würde.
Santa
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von Santa »

Dankeschön für den Hinweis. Ich möchte den WHS ehrlich gesagt nicht komplett auf einem Raidsystem installieren sondern nur meine mir wichtigen Daten auf einem Hardware-Raid ablegen können. Da bevorzuge ich schon eher die Variante mit einem Raidverbund außerhalb des Storagepools vom WHS und "normale" Freigaben von den Clients auf dieses Laufwerk.
Den Vorteil, den ich hier sehe, ist 1. die Performance, 2. der (bei Raid5) um 50% erhöhte Speicherplatz gegenüber der Folderduplication bei vergleichbarer Datensicherheit und 3. das, sollte die WHS-Installation mal abrauchen, ich den Rechner auch von CD/DVD oder einer anderen Festplatte (mit z.B. W2K installiert) booten könnte und zeitnah wieder Zugriff auf den Raidverbund hätte. Sehe ich das richtig so oder habe ich hier etwas wesentliches übersehen?
Danke und Gruß
Klaus
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AliG
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von AliG »

Hi!
Santa hat geschrieben:Den Vorteil, den ich hier sehe, ist 1. die Performance, 2. der (bei Raid5) um 50% erhöhte Speicherplatz gegenüber der Folderduplication bei vergleichbarer Datensicherheit und 3. das, sollte die WHS-Installation mal abrauchen, ich den Rechner auch von CD/DVD oder einer anderen Festplatte (mit z.B. W2K installiert) booten könnte und zeitnah wieder Zugriff auf den Raidverbund hätte. Sehe ich das richtig so oder habe ich hier etwas wesentliches übersehen?
Das siehst du richtig so, würde auch sagen dass das die wesentlichen Vorteile von RAID im WHS sind.

Der große Vorteil der Folderduplication ist ja, dass man beliebig große Festplatten kombinieren kann, was bei einer Neuplanung (und wenn man sich mit RAID auskennt) aber egal ist.

lg Alex
Mache ich etwas richtig, merkt es keiner. Mache ich etwas falsch, vergisst es keiner. :D

Mein WHS
reidemei
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von reidemei »

Santa hat geschrieben:Ich möchte den WHS ehrlich gesagt nicht komplett auf einem Raidsystem installieren ...
Sehe ich das richtig so oder habe ich hier etwas wesentliches übersehen?
Kannst Du so machen. Es gibt dabei allerdings drei Einschränkungen (die mir zumindest gerade einfallen) im Vergleich zur Installation direkt auf dem Raid. Musst Du halt entscheiden, ob einer davon ein Problem für Dich wäre.
1. Die Raid-Platte ist nicht in der WHS-Konsole sichtbar und kann darüber nicht verwaltet werden.
2. Die Freigaben vom Raid sind nicht im Remotezugriff verfügbar.
3. Die Backups der anderen Rechner landen auf D: und sind damit dann nicht geschützt.
Santa
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Re: Raid5 oder Raid10

Beitrag von Santa »

Hallo, mit den Einschränkungen 1 und 2 kann ich ganz gut leben und mit 3 muss ich mich arrangieren. Ob man immer auch ein Backup vom Backup braucht, ist wohl auch so eine Art "Lebenseinstellung" und setzt voraus, das man u.a. davon ausgeht, dass zwei Rechner (u/o Festplatten) auf einmal kaputt gehen. Auf den zwei in das WHS-Backup eingebundenen Clients, die ich i.M. habe, ist (und war schon lange vor dem WHS-Connector) zusätzlich noch ATI10 installiert. Damit lege ich vor und nach mir heikel erscheinenden Installationen noch schnell ein Image auf einer externen Festplatte an (falls was schiefgehen sollte, na ja).
Seit ich Rechner zusammenschraube, hatte ich gerade mal zwei kaputte Festplatten, weil die nicht ausreichend gekühlt wurden, aber wesentlich mehr zerschossene Systeme, weil irgendein Programm oder Treiber fehlerhaft installiert wurde. Um den möglichen Ausfall von Hardware mache ich mir deshalb weniger Sorgen, aber die WHS-Installation als solche würde ich schon gern sichern können. Na ja, vielleicht gibt es ja mal ein entsprechendes AddOn oder eine ATI-Version für WHS :).

Mal noch was anderes (passend zu Raid): Das Web-AM von meinem Promise-Raid-Controller "verwaltet" zusätzlich auch den OnBoard-Raidcontroller von ATI (was ich aber mit Vorsicht geniesse, da hier mein WHS dranhängt). Dieses Web-AM zeigt bei allen Festplatten NCQ bisher als ausgeschaltet an und ich könnte es einschalten (meine Festplatten unterstützen NCQ und der WHS ist auf "AHCI-Controller" installiert). Wo sonst im Windows-System bekomme ich das mit NCQ -> ein/aus denn auch noch angezeigt und was bringt es, wenn ich es aktivieren würde? Was da jemand mehr dazu?
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