Lohnt sich der WHS2011 für mich / uns ?

Hier bekommen neue Server-Administratoren ihre Fragen rund um den Einstieg mit Windows-Home-Server beantwortet.
Antworten
Gord3n
Foren-Einsteiger
Beiträge: 14
Registriert: 6. Feb 2012, 15:12
Wohnort: Bayern

Lohnt sich der WHS2011 für mich / uns ?

Beitrag von Gord3n »

Hallo und guten morgen erstmal :-)

Schon seit einigen Tage überelege ich unseren "Server" allgemein aufzurüsten und komplett zu ändern.
Dabei stellt sich mir die Frage ob sich für uns der Windows Home Server 2011 v2 lohnen würde. Preislich ist er ja nicht gerade so teuer (Amazon ~ 40€ - OEM).
Allerdings weiß ich nicht genau, ob sich das ganze für uns überhaupt lohnen würde.

Wer ist "uns" ?
Buchhaltungsbüro + Lohnsteuerhilfe Verein. Also Gewerblich mit einen kleinen Teil Privat.

Was steht bis jetzt ?
So sieht es zurzeit aus:

Code: Alles auswählen

Fritzbox --- Proxy --- Switch --- 'Server' 1 | Client 2 | Client 3 | Client 4 | Netzwerkdrucker    (LAN)
                             -------- Access Point ~~~~~~ Notebook 5 | Netbook 6    (WLAN, (WPA2 + Mac Filterung))
Die Notebooks hängen an einem anderen Subnetz als die anderen PCs drann, da diese zu 99% nur Privat genutzt werden, allerdings auch Internet brauchen.
Durch den Proxy geht allerdings jetzt PC rein u. raus. Alles bis auf FritzBox --- Proxy ist mit 1000mb/s , diese Verbindung nur 100mb/s.

Der 'Server'
Der Server ist ein 4 kerner mit 4gb ram 500gb hdd (+ 1TB extern für Backups)
Das Betriebssystem ist (jetzt kommts) kein wirkliches Server Betriebssystem sondern lediglich Windows 7 HP x64.
Auf dem Server laufen 3 Datenbanken verschiedener Programme (FireBird , SQL und noch eine wo mir gerade der Name nicht einfallen möchte...)
Außerdem wird er für die Steuerprogramme o.ä. als zentraler Fileserver hergenommen dass jeder Client auf die Daten zugreifen kann. (und viele andere Daten wie Bilder / eingescannte Dokumente).
Backups erfolgen Täglich mit Acronis , als Virenschutz ist MSE Installiert (auch auf jedem Client - ja , er Updatet mit Proxy ;))

Der Proxy (Frage)
Der Proxy ist ein älterer Ubuntu Server wo lediglich Squid drauf läuft.
Würde es sich eher rentieren , diesen Proxy in Rente zu schicken und lieber eine Hardware Firewall hinzustellen? (Auch im Bezug zu einem WHS2k11)

Die Clienten
Die Clienten sind 2 bzw. 3 kerner , mit 2GB ram (wird demnächst aufgerüstet) bzw. der neuere Client hat 4GB Ram.
Als Betriebssystem läuft Win7 hp x64.




Außenstelle des Lohnsteuerhilfevereins:

Seit ca. 2 Wochen haben wir eine (kleine) Außenstelle des Lohnsteuerhilfevereins. Dort steht ein DSL Modem - Linksys Router und ein PC. (Verschlüsselt mit TC).
Es kann vorkommen, dass (kleinere?) Daten von dort möglichst schnell und unkompliziert in die 'Zentrale' zum Server kommen. Wäre soetwas über ein (verschlüsseltes) FTP möglich?

... und jetzt meine Frage.
- Lohnt sich ein Windows Home Server 2011 v2 anstelle des 'Servers' ?

Wichtig wäre mir:
- Automatischer Virenschutz für das gesamte Netzwerk.
- Mailserver der auf a) Viren und b) Spam prüft und ggf. aussortiert.
- Automatische Backups vom gesamten Netzwerk (+ Server) was zentrall auf dem WHS gespeichert wird.
- Bessere Sicherheit als jetzt.
- Schnelleren Zugriff auf Freigaben.

Ich hoffe ihr könnt mir dabei helfen :-)

mfg
Florian
Benutzeravatar
OlafE
Moderator
Beiträge: 2137
Registriert: 14. Nov 2007, 23:57

Re: Lohnt sich der WHS2011 für mich / uns ?

Beitrag von OlafE »

Moin,
besser als ein Windows 7 Home Premium als Dateiserver ist WHS 2011 sicher.
Ob und wieweit da jetzt die aufgeführten Datenbanken drauf laufen würden, kann ich nicht sagen. Man sollte beachten, das WHS 2011 nicht mehr als 8 GB RAM unterstützt.
Um Rechner aus anderen Subnetzen sichern zu können, muss man ggf. etwas an der Windows Firewall rumbasteln, zumindest war das bei WHS v.1 so.

Mailserver ist nicht Bestandteil von Windows Home Server und wird von Microsoft auch nicht unterstützt - wobei sich mir der Sinn eines Mailservers in solch einem kleinen Büro (vermutlich noch nicht mal mit fester IP-Adresse nach draußen) nicht erschließen mag.

Wenn Du was mit Mailserver von Microsoft möchtest, kannst Du zum SBS 2011 Standard Edition greifen, den gibt es allerdings nicht fürn Appel und n Ei.

Wenn der Proxy nicht wegen arg langsamer Internetanbindung zum Cachen von Websiteinhalten und dergleichen verwendet wird, würde ich den in Rente schicken. Frisst Strom und bringt nix. Die Fritzbox (sofern als Router konfiguriert) und die Windows Firewall auf den Clients sollten den Job schon machen.

Netzwerkbasierter Virenschutz ist auch nicht Bestandteil des Pakets. Wie speicherhungrig ggf nicht supergünstig angebotene Pakete für Server und zentralen Netzwerkschutz sind (Forefront Endpoint Protection, Symantec Endpoint Security usw.), müsste man prüfen.

Fakt ist eins: WHS 2011 ist keine eierlegende Wollmilchsau. Es kann sicher einige deiner Bedürfnisse erfüllen, ist allerdings zu weit auf Homeanwender zugeschnitten, um an anderen Enden zu punkten. Besser als Windows Home Premium ist es aber allemal.

Viele Grüße
Olaf
Gord3n
Foren-Einsteiger
Beiträge: 14
Registriert: 6. Feb 2012, 15:12
Wohnort: Bayern

Re: Lohnt sich der WHS2011 für mich / uns ?

Beitrag von Gord3n »

Hallo und danke erstmal für deine Antwort.
Dass der HomeServer nicht mehr wie 8GB Ram unterstützt ist kein Problem , wenn würde der Server eh nur bis max. 8GB aufgerüstet werden. Mit dem Mailserver meinte ich jetzt nicht einen eigenen kompletten haben, sondern lediglich ein "programm" was auf einen existierenden zugreift , die Mails abholt und dann am Server auf Spam/Viren prüft. Die Clienten greifen dann nicht mehr auf den Anbieter zu, sondern nur noch auf den HomeServer wo die Emails gefiltert bereit liegen.

Manche würden sagen dass das Internet schnell sei , andere genau das gegenteil. Es ist 'nur' eine DSL2000 Leitung. Meinst du dass es da sinnvoller wäre den Proxy in Rente und dafür eine Hardware Firewall zu kaufen? Der Firewall in der FritzBox ... ich weiß nicht so recht. Ist halt doch nur ne FritzBox.
Benutzeravatar
OlafE
Moderator
Beiträge: 2137
Registriert: 14. Nov 2007, 23:57

Re: Lohnt sich der WHS2011 für mich / uns ?

Beitrag von OlafE »

Moin,
meine rein subjektive Meinung dazu:

Wenn Dir Fehlersuche Spaß macht und/oder dafür genügend Zeit und Lust vorhanden ist, wann immer ein für den Firmeneinsatz notwendiges Programm gern über undokumentierte Ports nach draußen kommunizieren will und nicht kann, kauf Dir eine extra Firewall.

Mein Standpunkt dazu ist eigentlich folgender:
Eine Firewall sorgt dafür, dass unerwünschter Verkehr nicht von draussen nach drinnen kommt. Das erledigen auch Fritzbox & Co ganz gut, solange sie selbst firmwaremäßig up to date sind und nicht von draußen (oder durch auf internen PCs laufende Schadsoftware über UPnP) übernommen oder umkonfiguriert werden können. Aber wer sagt denn, dass einer Firewall-Appliance selbiges nicht auch passieren kann, wo es dann gleich noch wesentlich intransparenter zugeht?

Zum Blockieren des Traffics von drinnen nach draußen:
Wenn Schadsoftware damit anfängt, ist es ohnehin schon zu spät - denn dann ist sie schon auf den PCs gelandet. Und gängige Schadsoftware benötigt zum Unwesen treiben keine separaten Ports, sondern schleust sich bei Port 80, 443 usw. mit durch - also solchen Ports, die ohnehin freigegeben sind.
Dann gäbe es noch die Benutzer - wenn man die blockieren muss, ist es wieder sinnvoller, das über Proxy zu tun - oder sie wegen unerlaubter Aktivitäten abzumahnen.

Viele Grüße
Olaf
Antworten