Netzwerkverbindung über Strom

Fragen zum Bereich Netzwerk
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Buhuu
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Netzwerkverbindung über Strom

Beitrag von Buhuu »

Hallo,
ist es möglich (ratsam) einen WHS über die Stromleitung (z.b. devolo) ans Netzwerk anzuhängen?
Hintergrund ist, dass ich vielleicht bald umziehe und ich nicht weiß ob ich Netzwerkkabel legen kann oder soll!?

Kann mir hier vielleicht jemand ein paar Tipps geben wie ich es am besten machen könnte?

Habe bis jetzt noch nichts an Hardware da was den Server angeht...

LG
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espace1
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Re: Netzwerkverbindung über Strom

Beitrag von espace1 »

Warum nicht? Ich habe meinen Server zwar nicht am Powerline Adapter hängen, aber diverse andere Geräte wie z.B. Satreceiver oder PS3 und damit gibt es keine Probleme.

Gruß Joachim
Acer H340 mit 4x 1 TB WD10EAVS
- 4x Client mit Windows7 32 bit
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sTunTe
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Re: Netzwerkverbindung über Strom

Beitrag von sTunTe »

Hallo.

Beim Thema Powerline/DLAN teilen sich die Meinungen.
Tatsache ist: Sollte sich ein Funkamateur in der näheren Nachbarschaft finden, wird sich dieser garantiert bei Dir melden, da sich hier wohl die Frequenzen überschneiden.
In die andere Richtung geschaut wirst Du u.U. ebenfalls Probleme bekommen, sollte sich ein schlecht geschirmtes Gerät in der Nachbarschaft finden.
Bei den Übertragungsraten bzw. Bandbreiten verhält es sich genauso wie bei WLAN.
Das sind Fantasiewerte, die (wenn überhaupt) nur im Labor unter idealen Voraussetzungen erreicht werden.
Solltest Du die Möglichkeit haben Kabel verlegen zu können, dann mach das.
Die Vorteile eines echten LANs machen den Zeitaufwand und Kosten zum Verlegen locker wieder wett.

Gruß
sTunTe
Martin M.
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Re: Netzwerkverbindung über Strom

Beitrag von Martin M. »

Powerline & Co sind WLAN Verbindungen wo sich die Antennen berühren ;)
Roland M.
WHS-Experte
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Re: Netzwerkverbindung über Strom

Beitrag von Roland M. »

Hallo Michael!

Danke für deine moderaten Worte!
sTunTe hat geschrieben:Tatsache ist: Sollte sich ein Funkamateur in der näheren Nachbarschaft finden, wird sich dieser garantiert bei Dir melden,
Oder die Funküberwachung (egal wie sich diese Behörde national nennt).
da sich hier wohl die Frequenzen überschneiden.
Überschneiden ist gut gesagt!

Das größte Problem liegt darin, daß es für den Funk ganz definierte erlaubte Störpegel gibt.
PLC/Powerline/DLAN/... ist aber ein dahtgebundenes Übertragungsmedium, für das andere Störstrahlungen gelten - so ganz nach der Devise: ein Draht, als Antenne definiert, sendet ein Signal aus; ein Draht, als Stromleitung definiert, kann nicht senden und daher auch einen anderen Funkdienst nicht stören.

Ein Amateurfunker hat aber (genauso wie Betriebsfunk) neben Pflichten (Prüfung, Lizenz, "keine schädliche Störausstrahlung"...) auch Rechte.
Frequenzbereiche werden von der Behörde (internationalisiert) entweder als Exklusivnutzung, als primäre oder sekundäre Nutzung freigegeben.
Exklusivnutzung wäre z.B. das 2m-Band von 144-146 MHz, primäre Nutzung z.B. das 70cm-Band (Pech für den anderen, wenn der Garagentoröffner auf 433 MHz nicht funktioniert) und sekundäre Nutzung (beispielsweise das 13cm-Band, auf dem der Funkamateur hinnehmen muß, daß sich auf 2,4 GHz das WLAN des Nachbarn tummelt).

Wenn nun der Funkamateur auf einer Exklusivfrequenz (bespielsweise auf Kurzwelle) gestört wird und das bei der Fernmeldebehörde anzeigt, hat diese zu sorgen, daß der Störer die "schädliche Störstrahlung" einstellt. Es kann daher durchaus vorkommen, daß die Fernmeldebehörde einer Privatperson den Betrieb eines Gerätes verbietet.

Bei uns in Graz hat so ein Bekannter, der regelmäßig abends nicht mehr funken konnte, erreicht, daß ein Plasmafernseher in der Nachbarschaft stillgelegt wurde. Natürlich in einer gemeinschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Amateurfunker, Funküberwachung und Betroffenen wurde erreicht, daß der neue Fernseher vom Händler durch ein anderes - nicht störendes - Modell ausgetauscht wurde.

Solltest Du die Möglichkeit haben Kabel verlegen zu können, dann mach das.
Die Vorteile eines echten LANs machen den Zeitaufwand und Kosten zum Verlegen locker wieder wett.
Dem kann ich nur beipflichten!


Roland
(Amateurfunker, OE6MOD)
Homemade VM-Server mit Intel S1200KPR, Xeon E3-1245v2, 16 GB ECC RAM, 2 x 3 TB HDD
Homemade WHS 2011 mit Intel S1200KP, Xeon E3-1245, 8 GB ECC RAM und 2 TB HDD (40 W)
Homemade WHS 2011 mit Intel DG33BU, Celeron 420, 3 GB RAM, 2 TB HDD (Remote Backup Server)
Out of commission:
Homemade WHS (v1) mit Intel DG33BU, Core2Duo E6750, 4 GB RAM und 1,5 TB + 1 TB + 1 TB HDD
Homemade SBS 2008 mit Intel S3200SHV, Xeon E3110, 8 GB RAM und 2 x 1,5 TB HDD
Homemade Sophos UTM-9 Firewall mit Intel S1200KP, i3-2120T, 4GB RAM, Intel Pro/1000 und SSD (30 W)
sTunTe
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Re: Netzwerkverbindung über Strom

Beitrag von sTunTe »

Hallo Roland.

Ich habe seinerzeit dank meiner Ausbildung zum RF-Techniker einen Lehrgang zum Funkamateur mitgemacht, jedoch nicht die Prüfung.
Mir fehlte einfach das Interesse und der praktische Nutzen.
Da das nun schon etliche Jährchen her ist, möge man mir meine eher laienhaften Formulierung oben verzeihen. ;)
Roland M. hat geschrieben:Oder die Funküberwachung (egal wie sich diese Behörde national nennt).
In der BRD ist es die Bundesnetzagentur, bei den Ösis die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH und bei den Schweizern das Bundesamt für Kommunikation (von Ricola ;) )
Zugegeben: Die letzten beiden musste ich auch ergoogeln.
Ich bin da unten so selten. ;)
Roland M. hat geschrieben:so ganz nach der Devise: ein Draht, als Antenne definiert, sendet ein Signal aus; ein Draht, als Stromleitung definiert, kann nicht senden und daher auch einen anderen Funkdienst nicht stören.
Genau. ;)
Und weil die in der Wand verlegten NYM-Kabel eine so gute Abschirmung haben und der Kupferdraht auch nicht als extrem lange Antenne herhält, gibt es da keinerlei Probleme... :roll: ;)
lol

Ich kann durchaus nachvollziehen das Funker einen Hass auf diese "Technik" haben.
Wer sich mal die Anlage eines Funkers anschaut und sich die Kosten vor Augen hält, kann nachvollziehen wenn diese Menschen rot sehen, wenn ein Gerät für einige wenige Euros den kompletten Betrieb der Anlage stören.
Roland M. hat geschrieben:Pech für den anderen, wenn der Garagentoröffner auf 433 MHz nicht funktioniert
Oder der/die/das RC-Auto/Heli/Flugzeug/Schiff/wasweißich plötzlich nicht mehr auf die Signale reagiert...
Aber sowas kennen die Kids heutzutage ja eh nicht mehr. :twisted: ;)
Jetzt im Ernst: Wer als Funker dieses Band wählt, hat eh die A-Karte gezogen. Ist ja nicht umsonst eine frei verfügbare Frequenz auf der sich alles Mögliche tummelt.
Roland M. hat geschrieben:.... daß der neue Fernseher vom Händler durch ein anderes - nicht störendes - Modell ausgetauscht wurde.
Wenn das alles friedlich und ohne böses Blut ablief, finde ich das völlig in Ordnung.

Btw: Vor gut 15 Jahren konnte ich mir so einen Messwagen mal genauer von Innen betrachten und mit dem dazugehörigen Techniker plaudern.
War schon sehr beeindruckend was da an Messtechnik untergebracht war.
Würd mich brennend interessieren was da heute so an "Spielzeug" untergebracht ist.

Gruß
sTunTe
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