Homeserver Forum

Hi Martin, hi Forum,

nutze schon seit HomeServer-Zeiten Lights-Out. Nun mit Windows Server 2019. Aus den Gebrauch heraus ergibt sich ein Wunsch, welcher möglicherweise in ein neues Feature münden kann.

Der Server ist mit einer Kernzeit von 16:00 bis 22:00Uhr programmiert. Gemäß standardmäßig hinterlegter Wartezeit von 15min, geht der Server nach dem letzten Client in den Ruhezustand. Es gibt selten/keine User, die irgendwas vergessen haben und den Server nochmal aufwecken müssen. Server schläft bis zum nächsten Tag durch.

Anders am Nachmittag: Es gibt User (das sind Kinder, die spielen wollen), die den Rechner vor der Kernzeit einschalten. Auch ok, der Server begleitet sie. Nun wird aber der Rechner noch vor Erreichen der Kernzeit ausgeschaltet, weil die Kontrollorgane (das sind die Eltern) nach Hause kommen. Alles scheint gut. Nicht so der Server. Beispielsweise wird der Client 15:41Uhr ausgeschaltet. Der Server geht gemäß Wartezeit 15:56 Uhr in den Ruhezustand. Schon nach 4min weckt er wieder auf, weil die Kernzeit beginnt. Das tut den Festplatten richtig weh.

Vorschlag zur Abhilfe:
So wie die Wartezeit könnte man eine Art Karenzzeit programmieren. Will heißen, dass, wenn sich ein User/Client noch vor Erreichen der Kernzeit ausloggt, der Server sich innerhalb der Karenzzeit "hinrettet" bis zur Kernzeit. Das kann einstellbar sein wie "2h vorher" oder auch fix wie "Karenzzeit ab 14:30Uhr".

Ausschlusskriterium:
Ich könnte dem Server auch eine Wartezeit von 2h beigeben, Würde aber bedeuten, dass abends der Server sinnlos 2h weitermacht, obwohl alle User schon im Bett sind. Muss ja nicht sein.


Danke für Aufmerksamkeit und Inspiration,
//Cybergünni

Hallo!

Cyberguenni hat geschrieben: ↑30. Sep 2023, 23:59 Schon nach 4min weckt er wieder auf, weil die Kernzeit beginnt. Das tut den Festplatten richtig weh.

Ich glaube, das wird bei heutiger Festplattentechnologie überbewertet!
Denke an die ganzen Laptop-Festplatten vor der SSD-Generation, die sich aus Stromspargründen (Akkulaufzeit) sogar im Minutenbereich schlafen legten.

Die Festplatten meines WHS haben aktuell rund 10000 Start/Stops. Keine Auffälligkeiten...


Roland

Es gibt bereits eine Art Karenzzeit von etwa 3 Minuten, d.h. wenn eine zeitlich bekannte Aktion (Backup, Aufwachen etc) ansteht und in den nächsten 3 Minuten startet, dann wird keine Aktion ausgelöst.
Ich nehme den Wunsch mal auf die Wunschliste, das konfigurierbar zu machen.

Gruß
Martin

Hallo Martin, hi Roland,

danke für Response zum Wunsch. Zwei Sachen:

Roland, das stimmt natürlich, dass die Festplatten heute wesentlich robuster sind als heute. G'rad auch mal geschaut, wo die Zyklen liegen. Ca. 2800 mal ein- und ausgeschaltet. Das ist natürlich nix gegenüber den prognostizieren Erwartungen der Hersteller. Möglicherweise habe ich mich mit der Formulierung " ... Schon nach 4min weckt er wieder auf, weil die Kernzeit beginnt. Das tut den Festplatten richtig weh. ..." etwas überheblich ausgedrückt. Unter Umständen bin ich auch als Ingenieur des Maschinenbaus etwas befangen, dass das Anfahren und Herunterfahren von Maschinen der Lebensdauer dem Verschleiß nicht zuträglich ist. Das gilt insbesondere für Wärmekraftmaschinen aller Art - großer wie kleiner. Es kann sein, dass mein Thread zu diesem Zusatzwunsch dahingehend etwas überziegelt war, weil bspw. das Start-Stopp-Erlebnis von Verbrennungsmotoren mir jedes mal wieder einen Schock im Empfinden über diese Antriebsart auslöst. Eine Erfindung des Teufels!
Ok, Festplatten sind keine Wärmekraftmaschinen - dennoch mechanisch. Im weiteren Sinne gehen meine Formulierungen auch nicht zum Sinne des Energiesparens wofür LightsOut ursprünglich gedacht ist, sondern zum Sinne des Komforts. Sparen bedeutet Komfortverlust! Genau in diesen aufzeigten 4min ist Sparen nicht der richtige Ansatz.
Trotzdem danke für deine anderen Ansichten zu Festplatten.

Martin, danke, dass du den Wunsch sofort in dein Pflichtenheft übertragen hast. Was du jetzt schon als Karenzzeit bezeichnest, habe ich auch schon wahrgenommen. War/ist aber als solches nicht erklärt. Darum wunderte ich mich immer, dass der Server 15:57 Uhr aufweckt obwohl 16:00 Uhr festgelegt. Auch diese Gegebenheit reizt meinen Ingenieursgeist. Wenn so festgelegt, dann ist auch die Erwartungshaltung so, dass das System ohne Eigenheiten/Abweichungen dem Befehl folgt. Will ja nicht pedantisch wirken - nun weiß ich es ja, wie es gemeint ist.
Tipp: Mach das so wie die Automobilhersteller. Gerade bei Automatikgetrieben ist der Drehzahlmesser immer noch ein relevantes Aggregat zur Rückmeldung. Kein Motor ist im Gangwechsel in der Lage, von 2500U/Min auf 1900U/min innerhalb einer Achtel-Sekunde abzutouren. Der Drehzahlmesser zeigt's aber trotzdem schlagartig an. Logisch - der Schrittmotor der Drehzahlanzeige lässt sich auch super programmieren. Ein geiles Kundengefühl! Übertragen auf die eigentliche Sache es würde bedeuten, den Server um 15:57Uhr körperlich zu wecken und im Logfile steht aber 16:00 Uhr drin. Ich glaub' es gäbe nie Fragen. Doch das nur am Rande.

Danke euch für eure Rückmeldung meine Plauderei und warte ab.
//Cybergünni

Dass der Server 3 Minuten vorher aufwacht, hat damit zu tun, dass manche Systeme (z.B. ein HP MicroServer Gen8/10) zwar den Ruhezustand unterstützen, aber trotzdem gut 2 Minuten brauchen, bis das System booted bzw. aus dem Ruhezustand aktiv wird. Dieser Vorlauf ist so gewählt, dass eben auch ein langsam startender Server zum gewünschten Zeitpunkt startklar ist. Wenn der Server direkt aus dem Standby aufwacht oder Fastboot kann, ist er natürlich etwas früher wach.

Und wenn im Logfile 16:00 Uhr steht, der Server aber um 15:57 aktiv wird, gibt es garantiert Anwender, die das dann auch wieder als Fehler hinterfragen...

Gruß
Martin

Hallo Martin,

das macht Sinn, ältere Maschinen etwas eher anzufahren, damit sie zum Zeitpunkt startklar sind. Danke für Erklärung zum Pre-Startverhalten.
Und da hast du natürlich auch Recht, wenn "Ist" mit "Soll" nicht übereinstimmt gibt es immer Kundenrückfragen.

Ungeachtet dessen würde ich mich über die ursprünglich angefragte Komfortfunktion freuen.

LG/Cyberguenni