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HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 12:20
von nofear87
Ich möchte gern einen Windows Home Server 2011 betreiben: Für Streaming (XBMC), Webserver (XAMPP) und Backups.

Jedenfalls schwanke ich jetzt zwischen dem N40L und einem Selbstgebautem System (evtl. ASRock E350M1). Was wären Vorteile eines selbst gebauten Systems?
Weil wenn ich das ganze mal so überschlage ist des N40L fast günstiger ....gerade in Punkto Gehäuse hat er Vorteile. Ich mache mir nur etwas Sorgen um die Geräuschkulisse, denn der Server soll in meinem Zimmer stehen ;-)

Und wenn ich dann in Lüfter und PicoPsu investiere bin ich vielleicht doch mit einem selbst gebautem System besser dran? Nachteil: kein gescheites kleines Case wo mindestens 4 Platten rein passen :-)

Noch eine Frage...Ist Full HD Streaming mit dem WHS und dem N40L überhaupt möglich?

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 14:04
von Roland M.
Hallo und willkommen im Forum!
nofear87 hat geschrieben:Was wären Vorteile eines selbst gebauten Systems?
Man ist flexibler bei der Auswahl der Komponenten.
Meist geht das aber zu Lasten des Preises.

[...] N40L fast günstiger ....gerade in Punkto Gehäuse hat er Vorteile. Ich mache mir nur etwas Sorgen um die Geräuschkulisse, denn der Server soll in meinem Zimmer stehen ;-)
Je kleiner die Gehäuse werden, desto teurer werden sie... ;)
Im Ernst, große Gehäuse haben den Vorteil der einfacheren Kühlung, das wiederum reduziert auch die Lautstärke.

Und wenn ich dann in Lüfter und PicoPsu investiere bin ich vielleicht doch mit einem selbst gebautem System besser dran?
PicoPSU ist nach meinem Ermessen nicht notwendig, in meinem Zimmer laufen tagsüber 4-5 PC/Server, nachts "nur" zwei. Bis jetzt war noch jeder Besuch erstaunt, wie leise die Geräte sind - der 4cm-Lüfter im Radio ist das Lauteste im Zimmer ;) . Allerdings verwende ich neben den original Intel-CPU-Lüftern nur hochwertige Netzteile.

Noch eine Frage...Ist Full HD Streaming mit dem WHS und dem N40L überhaupt möglich?
Wenn kein Transkodieren notwendig ist, sollte auch ein Atom ausreichen.
Mit Transkodieren wird hier im Forum als Minimum ein i3 empfohlen, oft werden dann aber auch i5 verwendet.

Ich persönlich würde keinen Intel Atom bzw. AMD E350 angreifen, aber das ist auch eine Geschmacks- und Preisfrage.


Roland

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 14:26
von nofear87
Hallo, herzlichen Dank für die nette Begrüßung :-)
Naja, das Budget ist recht begrenzt, daher auch der Griff zum N40L!? Du hast recht, ich verbaue meist bequiet Netzteile, die sind recht leise. Da sind meistens die Festplatten das lauteste.

Ich nehme an du würdest auch wie die meisten hier auf i3 bzw. i5 gehen? Mit einem dementsprechenden Board und einem normalen Desktop-Gehäuse? Nur ist es da recht schwer an den Preis (175€) vom N40L ran zukommen.

Und am Ende macht der ja offensichtlich alles was ich benötige!?

Die Filme liegen alle im Format .mkv vor! Welche Netzteile empfiehlst du? Was wäre ein gescheites günstiges Board für den i3 im ATX bzw microATX Format?

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 17:37
von Roland M.
Hallo!
nofear87 hat geschrieben:Naja, das Budget ist recht begrenzt,
Na ja, mit dieser - recht häufigen! - Aussage habe ich gewisse Probleme.
In unserer heutigen Gesellschaft muß man immer alles haben und das sofort! :(
Keine Zeit auf etwas zu warten.
Ich persönlich überlege mir lieber eine *sinnvolle* Lösung und kaufe sie später, wenn ich mir diese Lösung leisten kann.
Aber eben Ansichtssache.

daher auch der Griff zum N40L!
Ich will den N40L auf keinen Fall schlechtreden, ich gebe nur zu bedenken:
Die eingebaute 250GB-Platte ist nicht mehr heutiger Standard. Im gleichen Volumen und damit im gleichen belegtem Platz im Gehäuse gibts heute (sinnvolle) 2 TB.
Auch 2 GB RAM sind nicht wirklich viel. Der N40L kann aber (nach meinem Wissen) nur mit ECC-RAM erweitert werden - da sind für weitere 2 GB gleich einmal 50 Euro weg...
Auch sind gegebenenfalls Ersatzteile wie beispielweise ein Netzteil sicher nicht so günstig, wie Standardware.

Ich nehme an du würdest auch wie die meisten hier auf i3 bzw. i5 gehen?
Ja. ein i3 wäre für mich erste Wahl, wobei Filme u.ä. für mich kaum Bedeutung haben.

Mit einem dementsprechenden Board und einem normalen Desktop-Gehäuse?
Meine persönliche Vorliebe sind Intel-Motherboards (siehe Sig ;) ), aber auch hier gibt es eine große Auswahl an brauchbarer Boards auch anderer Hersteller (MSI, Asus, wenns billig sein soll Asrock).

Nur ist es da recht schwer an den Preis (175€) vom N40L ran zukommen.
Nein, nicht nur recht schwer, ich sage sogar unmöglich.

i3-2120 ... EUR 110
Motherboard ... EUR 60 - 100
4 GB RAM ... EUR 40
Gehäuse ... EUR 40
Netzteil ... EUR 30 - 70
Festplatte 2 TB ... EUR 100

Alternative beim Eigenbau wäre vielleicht noch der (dual core) Celeron G1610, der mit rund 40 Euro wieder ein schönes Stück entgegen kommt. Der hat auf jeden Fall mehr Power als ein Atom.

Und am Ende macht der ja offensichtlich alles was ich benötige!?
Dann nimm den N40L! :)



Die Filme liegen alle im Format .mkv vor!
Ok, bin da kein Experte, aber das sollte ja nicht transkodiert werden müssen, oder?
Dann ist der Server dafür ein reines Datengrab - und dafür reicht der N40L sicher!

Welche Netzteile empfiehlst du?
Zuletzt beQuiet Straight Power E9 (80+ Gold) verbaut - kostet aber auch 70 Euro...

Was wäre ein gescheites günstiges Board für den i3 im ATX bzw microATX Format?
Wie oben bereits geschrieben, bin ich Intel-Fan ;) Und da ist günstig (im Sinne von billig) relativ.
Für "Sandy Bridge"-CPUs (also z.B. i3-2xxx) würde ich uneingeschränkt Motherboards mit H67-Chipsatz empfehlen, für "Ivy Birdge" (also z.B. i3-3xxx) eher was in Richtung Q77.


Roland

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 18:12
von nofear87
Danke :-)
und wenn ich gerne ein ITX Mainboard hätte...in Verbindung mit dem G1610 bzw. dem G2020? Welche könntest du da empfehlen?
Wie sollte das NT dimensioniert werden wenn ich plane eine SSD für den WHS und 2*3TB im Raid1 Verbund zu betreiben?
Festplatten habe ich genug, daran soll es nicht scheitern.

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 18:43
von Roland M.
Hallo!
nofear87 hat geschrieben:und wenn ich gerne ein ITX Mainboard hätte...in Verbindung mit dem G1610 bzw. dem G2020? Welche könntest du da empfehlen?
Intel DH77DF mit 2x SATA II + 2x SATA 6Gbit/s + 1x eSATA.
Auch das Asus P8H77-I sieht mit insgesamt 6 SATA-Ports ganz interessant aus.

Wie sollte das NT dimensioniert werden
Ein kleines mit 300W reicht locker aus!

wenn ich plane eine SSD für den WHS und 2*3TB im Raid1 Verbund zu betreiben?
Ich empfehle dir, das Forum einmal gründlich zu durchstöbern!

1. Thema: eigene Systemplatte ja/nein (ich sage nein) [*]
2. Thema: SSD als Systemplatte ja/nein (ich sage nein)
3. Thema: RAID ja/nein (ich sage nein)
4. Thema: Datensicherung (ich sage JA!) [**]

[*] wobei 3TB-Datenplatten nach einer Systemplatte < 2TB schreien! ;)
[**] lieber eine externe (!) Platte (USB3/eSATA) als Sicherungsplatte verwenden



Roland

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 18:57
von nofear87
Was spricht denn gegen das Raid?...wenn ich dich richtig verstehe dann lasse ich den WHS11 einfach automatisiert Backups auf eine externe Sicherungsplatte machen? Kann der WHS sich selbst mit Bordmitteln auf eine externe Festplatte sichern

Sag mir bitte was gegen eine extra Systemplatte spricht?

Welches Netzteil kannst du hier empfehlen? Leise soll es sein! Die Boards schau ich mir mal genauer an ;-)

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 23:13
von Roland M.
Hallo!
nofear87 hat geschrieben:Was spricht denn gegen das Raid?
Ein RAID erhöht nur die Datenverfügbarkeit, nicht die Datensicherheit!
Das heißt, ein RAID schützt dich vor exakt einem möglichen Fehler, nämlich dem Ausfall einer Festplatte.

In diesem Fall sind die Daten weiterhin verfügbar.

In einem anderem, weitaus üblicheren Fehlerfall, nämlich dem "Error 67" (Fehler sitzt 67 cm vor dem Bildschirm), "PEBCAM" (Problem exist between chair and monitor), oder "Layer 8"-Problem (im 7-Schichten ISO/OSI-Modell), hilft ein RAID genau gar nichts, wenn nämlich ein del *.* irrtümlich im falschen Verzeichnis ausgeführt schnell und zuverlässig auf allen Spiegelplatten durchgeführt wird. Dann hilft nur noch der Griff zum (hoffentlich vorhandenen) Backup, um diese Dateien wiederzubeleben.

Ich behaupte des weiteren, in einem Privathaushalt ist die Dauer des Ausfalls unerheblich. Selbst wenn eine Festplatte am Samstag Mittag den finalen Abgang macht, ist es völlig belanglos, ob du schon am Montag oder erst am Mittwoch Ersatz bekommst. Dann gibt es eben keinen Videofilm, bequem am Compuer ausgewählt (Abhilfe: Heraussuchen und händisches Einlegen so einer altmodischen Plastikscheibe). Auch bleibt der Haussegen gerade hängen, wenn die zighundert oder -tausend lieben Fotos vom Enkerl (die ohnehin niemand vermißt... :twisted: ) nun eine Woche nicht erreichbar sind, solange sie wieder einmal vom Backup zurückgespielt werden. Sollten die aber für immer verloren sein, weil beispielsweise ein sterbendes Netzteil alle eingebauten Festplatten mit ins Jenseits befördert, oder ein amoklaufender Festplattencontroller meint, dauernd Nullen schreiben zu müssen, dann gibt es in der Familie garantiert Krieg! :mrgreen:

In meinem Small Business Server (siehe Sig) beispielsweise verwende ich ein RAID1. Da ist es wichtig, daß der darauf laufende Mailserver (Exchange) möglichst ausfallsicher arbeiten und Mails entgegen nehmen kann. Ob ich dagegen die Urlaubsfotos aus dem Jahre Schnee (gescannte Dias ab 1979 bis Digitalfotos von heute) heute, morgen, oder erst in einer Woche wieder ansehen kann, ist belanglos.

...wenn ich dich richtig verstehe dann lasse ich den WHS11 einfach automatisiert Backups auf eine externe Sicherungsplatte machen? Kann der WHS sich selbst mit Bordmitteln auf eine externe Festplatte sichern
2x ja!

Sag mir bitte was gegen eine extra Systemplatte spricht?
Nichst, aber es spricht auch nichts dafür! ;)
Oder anders: der Platzbedarf im Gehäuse und der zusätzliche Stromverbrauch.
Wenn du aber 3TB-Platten als Datenplatten einsetzen willst, ist bei heutiger Hardware eine Systemplatte, die maximal 2 TB groß ist, angeraten.

Welches Netzteil kannst du hier empfehlen? Leise soll es sein! Die Boards schau ich mir mal genauer an ;-)
Tja, fall du es noch immer nicht mitbekommen hast, ich gebe ungern Empfehlungen ab, die werden zu oft zu Boomerangs ("Du hast gesagt, ich soll ... kaufen und jetzt hab ein Problem!").
Der Markt ist auch so groß, daß es vor gleichwertigen Produkten nur so wimmelt.

Du hast von beQuiet-Netzteilen geschrieben, ich habe von beQuiet-Netzteilen geschrieben, was liegt also näher, als.............. zur Abwechslung einmal ein Thermaltake oder Coolermaster zu nehmen?! :twisted:


Roland

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 8. Feb 2013, 23:47
von Pati
weitaus üblicheren Fehlerfall, nämlich dem "Error 67" (Fehler sitzt 67 cm vor dem Bildschirm)
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :lol: :lol: :lol: :lol: ........kann fast nicht mehr..

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 9. Feb 2013, 00:30
von Nobby1805
Pati hat geschrieben:
weitaus üblicheren Fehlerfall, nämlich dem "Error 67" (Fehler sitzt 67 cm vor dem Bildschirm)
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :lol: :lol: :lol: :lol: ........kann fast nicht mehr..
typische männliche Übertreibung ... es sind nur 57 cm :twisted:

Re: HP N40L oder doch selber bauen?

Verfasst: 11. Feb 2013, 12:46
von nofear87
Vielen Dank Roland für deine ausführliche Beschreibung. Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen und kann dir nur Zustimmen. In der Zwischenzeit habe ich mich nochmal mit dem Streamen auseinandergesetzt. Und zwar müssen die MKV Dateien transkodiert werden. Hierzu müsste ich einen Twonky oder Serviio Streaming Server zusätzlich installieren. Und garantiert auch potentere Hardware einplanen. Reicht hierfür noch der i3?

Ich habe darüber nachgedacht meinen alten PC zu verkaufen und in bessere Hardware zu investieren und dann auf Basis eines ESXi Client(Win7) und WHS auf einer Maschine zu verwalten...ist so ein Szenario sinnvoll/empfehlenswert?