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Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 16. Okt 2011, 18:34
von WHS 2011 Dirk
Hallo,

ich habe den WHS frisch aufgesetzt und habe nun beim Übertragen großer Dateien (mehrere GB), wie im Betreff angegeben, oszillierende Geschwindigkeiten.

Das bedeutet, dass die Übertragungg die ersten ca 20 Sekunden nahezu Full Speed läuft 100-110 MB/s abgelesen im Ressourcenmonitor, dann für ca 30 Sekunden auf ca 65 MB/s einbricht um daraufhin dann komplett zusammenzubrechen und ca 20 Sekunden lang gar nichts zu übertragen. Dann schnellt der Speed wieder auf fast Full hoch und das Spielchen wiederholt sich. Die Kurven, die im Ressourcenmonitor gezeichnet werden sind nahezu deckungsgleich.

Via Windows Freigabe habe ich auch ca 65 MB/s konstant. eigentlich sollte doch ftp schneller sein?

Der Server läuft auf WHS 2011, z68 Boardmit Intel 2500K und 8 Gig Ram, normale SATA Festplatten.
Client ist ein Windows 7 Enterprise x64 z68 2600K mit 8 Gig Ram und SSD.

Mir ist vollkommen klar, dass das zig Ursachen haben kann aber vielleicht hat ja schon jemand ähnliche "Probleme" gehabt und sie lösen können. Was wäre ein guter Ansatz zur Problemsuche? Switch und Verkabelung sind OK (Netgear GS608 v3) und mindestens Cat 5e (verschiedene Kabel und verschiedene Baugleiche Switches getestet).

Client und Server sind mit den Onboard NICs verbunden, Server Broadcom, Client Realtek.

Bin für jede Hilfe dankbar, wenn noch Infos fehlen, einfach nachfragen.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 16. Okt 2011, 18:55
von jsysde
Alle System auf dem aktuellsten Patchlevel?
Nach Neu-Installationen wird gerne mal der Chipsatztreiber vergessen....?
Auch aktuelle Treiber für die Netzwerkkarten wären ratsam, möglichst vom Hersteller, kein WHQL-Gedöns von Windows.

Cheers,
jsysde

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 16. Okt 2011, 19:00
von Nobby1805
WHS 2011 Dirk hat geschrieben: eigentlich sollte doch ftp schneller sein?
den Hinweis kann ich jetzt nicht so recht dem Rest zuordnen ...

Im Problemfall .. von wo nach wo kopierst diu denn ? Womit ? passiert es auch wenn du nur 1 große Datei kopierst ?

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 16. Okt 2011, 19:18
von WHS 2011 Dirk
Treiber sind alle aktuell.

Es ist auch bzw. gerade bei einer großen Datei (wie geschrieben, mehrere GB).

Nach meinem Kenntnisstand ist die Übertragung via ftp in der Regel schneller als über Windows Freigaben (CIFS, Samba), daher die Anmerkung zu ftp.

Ich kopiere vom Server zum Clienten.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 16. Okt 2011, 19:30
von Nobby1805
WHS 2011 Dirk hat geschrieben:Nach meinem Kenntnisstand ist die Übertragung via ftp in der Regel schneller als über Windows Freigaben (CIFS, Samba), daher die Anmerkung zu ftp.
ja, aber wir sprechen hier doch nirgendwo von ftp
Ich kopiere vom Server zum Clienten.
Womit ?#Welches Windows läuft auf dem Client ?
Wo liegt der Zielshare ? Einzelplatte oder RAID ?

Du könntest mit der Leistungsmessung auf dem WHS schauen ob das Verhalten der Transferrate direkt und unmittelbar mit der Transferrate der Platte übereinstimmt

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 19. Okt 2011, 17:01
von WHS 2011 Dirk
Sorry, das habe ich etwas missverständlich ausgedrückt.

Den zyklischen Verlauf mit Zusammenbruch hebe ich beim FTP Transfer. Daher sprach ich schon von FTP, auch wenns nicht so klar war ;)

Bei Windows Freigaben habe ich wie gesagt einen leicht um den Mittelwert schwankenden Verlauf, im Schnitt halt ca 65 MB/s

Was auf Client und Server läuft hatte ich im ersten Post schon geschrieben:

Client: Windows 7 Enterprise x64

Der Zielshare? Also der Ort wo hin kopiert wird liegt auf einer OCZ Vertex2 SSD
Der Share von dem die Daten kommen liegt auf einer Samsung Platte (identischs Verhalten bei HD154UI und HD204UI).

Hab jetzt mal alles was ich nicht so brauche abgeschaltet und jetzt läufts ohne Einbrüche, allerdings komplett auf dem 65 - 70 MB/s Level.

Welche Werte wären realistisch bei meiner Hardwareausstattung drin. Kann ich mit 80 MB/s + bei guter Konfiguration rechenen oder osllte ich mir das alles sparen und halt bei knapp 70 MB/s eben länger warten?

Zum HIntergrund:
Ich muss für meine Auswertungsphase der Promotion mehrere TB an Daten täglich mehrfach sichern, da in den bearbeiteten Daten ja ettliche Stunden drin stecken. Über das kommende Jahr würde da natürlich einiges an Zeit draufgehen, wenn ich immer mit 70 MB/s anstatt mit 80 MB/s oder noch mehr sichern kann.

Die Festplatten habe ich mir auch im Ressourcenmonitor angesehen. Als der Netzdurchsatz zusammenbrach, viel die Datenrate der Platte auch, wie das jetzt ursächlich zusammenhängt (Platten bringen keine Daten, weil Netz eh nix transportieren kann, bzw. Netz kann nix transportieren, weil die Platte ne Pause macht) konnte ich allerdings nicht feststellen.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 21. Okt 2011, 15:47
von prmusic
Hi,

wie hast du denn das Netzwerk konfiguriert? Arbeitest du mit Jumbo Frames? Wenn ja mit welchen Größen und sind die Auf Client und Server gleich eingestellt? Hängt noch ein Switch dazwischen? Das Problem könnte auch daher kommen... Bin zwar kein Experte wenn es um die Bits & Bytes beim Netzwerktransfer geht, habe aber so meine Eigenen Erfahrungen mit Jumbo Frames gemacht und wie der Netzwerkdurchsatz davon abhängt - daher meine Frage.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 21. Okt 2011, 17:01
von WHS 2011 Dirk
Ich arbeite mit Jumboframes und beide Rechner stehen auf 9000, der Switch unterstützt die 9k ebenfalls. Aber das sit ne gute idee, ich versuch da auch mal noch andere Konfigs.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 21. Okt 2011, 17:50
von prmusic
Hier nur nochmal ein paar Tests, die ich bei mir gemacht habe...

Von Win7 (32bit) client auf den WHS2011 über Gigabit (full duplex + Jumbo 7k) kopiert > 90 MB/s
Von Win7 (64bit) client auf den WHS2011 über Gigabit (full duplex + Jumbo 7k) kopiert < 40 MB/s

Warum der Win7 64bit client schlechtere Werte hat weis ich momentan auch nicht. Sind alles Realtek chips aus der gleichen Reihe
über PCI Express angebunden. Werde mal die Kabel prüfen.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 21. Okt 2011, 20:43
von prmusic
Hallo zusammen,

ich habe übrigens meine Bremse im Netzwerk im Zusammenspiel mit dem Win7 64bit client gefunden.
Auf dem client ist der XP Mode installiert. Dieser bringt einen 'Virtual PC-Netzwerkfiltertreiber' Dienst in den
Einstellungen der Netzwerkkarte mit.
Habe bei diesem Dienst den Haken rausgenommen und schon fliegt mein Netzwerk im Durchsatz zum WHS.
Bei der Einstellung Gigabit (full duplex + 7k Jumbo frames) zeigt Windows beim Kopieren großer Dateien
einen Durchsatz >120 MB/s an. Vorher kam dieser client auf unter 40 MB/s. Damit liegt der Datendurchsatz bei der
Kommunikation zwischen reinen 64bit Umgebungen (client und WHS) nochmal deutlich höher als gemischten 32bit/64bit
Umgebungen (client und WHS).
Keine Ahnung ob das im direkten Zusammenhang steht.

Fakt ist, das die Bremse direkt mit den konfigurierten Diensten im Netzwerk zusammen hing. Der 32bit client hat keinen XP Mode
installiert - wenn ich das richtig im Kopf habe -checke ich morgen aber nochmal.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 22. Okt 2011, 12:47
von WHS 2011 Dirk
Jumbo Frames von 9000 auf 7000 = Geschwindigkeitseinbruch von 69 auf 55 MB/s also etwa 20% schneller.

XP Mode ist bei mir nicht installiert.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 1. Nov 2011, 07:31
von WHS 2011 Dirk
Wollte nur nochmal den Stand der Dinge berichten und eine (99%ige) Lösung berichten.

Es lag in der Hauptsache wohl an der SSD bzw. deren Schreibrate (OCZ VERTEX 2).

Ich habe sie zurückgeschickt und stattdessen eine Crucial m4 geordert.

Seitdem habe ich bei großen Dateien stabile 100 MB/s via Windows Freigaben und über 90 MB/s bei ftp Transfers, wobei bei den ftp Transfers immer noch die oszillierenden Einbrüche vorhanden sind, die Pasen sind allerdings auch deutlich kürzer geworden.

Alles in allem passt es jetzt und Schuld war die Schreibrate der SSD.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 2. Nov 2011, 09:46
von prmusic
Hui...da habe ich jetzt aber mal eine Frage.
Du setzt eine SSD als Datenlaufwerk ein? Und das auf Server und Clientseite? Oder hast du auf der einen Seite eine SSD und auf der anderen ein RAID?
Wäre ein interessanter Ansatz, um die Geschwindigkeit im Netzwerk zu optimieren.
Kannst ja mal beschreiben wie deine Konfiguration diesbezüglich aussieht. Es würde mich auch interessieren, ob du permanente Transfers über die SSD
hast, wegen der Auswirkung auf die Lebensdauer der SSD.

Danke.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 5. Nov 2011, 17:08
von WHS 2011 Dirk
Hi,

meine Konfiguration steht in der Signatur. ;)

Der Client läuft mit der SSD als Systemplatte und sonst nichts.
Die großen Datenmengen werde ich sobald das Projekt anläuft mit nach Hause bringen und per SATA Dock und oder externer USB Festplatte von der Arbeit mitgebrach. Die Daten werden dann am Client bearbeitet und per LAN auf den Server gelegt (der in diesem Fall leider, räumlich getrennt, 30m weg vom Wohngebäude in einem Nebengebäude steht). Weder RAID noch SSD sind auf dem Server im Einsatz (über RAID und den damit verbundenen (finanziellen) Aufwand denke ich aber gerade noch nach).

Die Daten sollten also nicht über die SSD laufen und deren Lebensdauer in dieser Konfiguration nicht beeinträchtigen.

Re: Oszillierende Netzwerkgeschwindigkeit

Verfasst: 10. Dez 2012, 12:42
von reel
Hallo! würde den thread gerne nochmal ausgraben, weil ich in etwa das selbe problem habe: kopiervorgang von client zu server netzwerkgeschwindigkeit bricht zyklisch ein.
ich habe das leider mit dem windows xp modus nicht gecheckt. wo kann ich das überprüfen? hier nochmal ein bild von der netzwerkauslastung:
Bild
bei diesem screenshot sieht man es nicht so aber manchmal bleibt der kopiervorgang auch über mehrere sekunden stehen. bin etwas ratlos...


hier z.B: der bleibt einfach mitten im kopiervorgang stehen...
Bild