Festplatten mit 4 KB großen Sektoren in WHS V1
Verfasst: 31. Jul 2011, 04:16
Hallo,
die Verwendbarkeit von Festplatten mit 4 KB großen Sektoren (phsikalisch) und 512 Byte großen virtuellen (d.h. vom Festplatten-Controller emulierten) Sektoren unter WHS V1 wurde im Forum ja schon oft diskutiert. Mich interessieren aber nur Antworten auf folgende zwei Fragen:
1. Wenn ich eine weitere noch unpartitionierte Festplatte in die WHS-Hardware einbaue und sie anschließend mit dem betreffenden Assistenten in der WHS-Konsole dem Server-Speicher hinzufüge, beginnt die so erzeugte Partition mit Sektor 63 oder mit Sektor 2048?
2. Zunächst wird die unpartitionierte Festplatte (extern) an einem Windows 7 Rechner angeschlossen und auf ihr mit der Windows 7 Datenträgerverwaltung eine einzige primäre Partition erstellt, so dass diese Partition mit Sektor 2048 beginnt. Wird dieser Zustand beim anschließenden Hinzufügen der Festplatte zum Server-Speicher (wie in Frage 1 beschrieben) wieder zerstört d.h. die Partition beginnt wieder mit Sektor 63? Oder anders ausgedrückt: Wird beim Hinzufügen einer partitionierten Festplatte zum Server-Speicher, die Partition nur neu formatiert oder zuvor erst noch gelöscht und neu erstellt?
Ich besitze noch keine WHS-Hardware, habe aber mit Hilfe von VMware Workstation eine WHS-Client-Server-Landschaft virtuell nachgebildet und die beiden Fragen auf diese Weise selbst beantwortet.
Für die Tests werden folgende drei virtuellen Maschinen verwendet:
Maschine 1: WHS V1 einschließlich Power Packs 1, 2 und 3 und mit zwei 500 GB großen virtuellen SCSI-Festplatten im VMDK-Format, die noch unpartitioniert und nicht dem Serverspeicher hinzugefügt worden sind.
Maschine 2: Windows XP mit Service Pack 3 und Paragon Alignment Tool 3.0 Demo
Maschine 3: Windows 7 Ultimate 32 bit mit Service Pack 1
1. Test:
a) In Maschine 1 wird eine unpartionierte virtuelle Festplatte über die WHS-Konsole dem WHS-Server-Speicher hinzugefügt,
b) Maschine 1 wird heruntergefahren,
c) die Festplatte wird an Maschine 2 angeschlossen,
d) Maschine 2 wird gestartet und
c) die Festplatte wird mit dem Alignment Tool überprüft.
Ergebnis: Die Partition ist nicht optimal ausgerichtet (fängt also mit Sektor 63 an)
2. Test:
a) eine zur Maschine 1 gehörende unpartionierte virtuelle Festplatte wird an Maschine 3 angeschlossen,
b) Maschine 3 wird gestartet,
c) die o.g. Festplatte wird mit der Datenträgerverwaltung von Windows 7 partitioniert (primäre Partion) und formatiert (NTFS),
d) Maschine 3 wird heruntergefahren und die Festplatte an Maschine 2 angeschlossen,
e) Maschine 2 wird gestartet,
f) die Festplatte wird mit dem Alignment Tool überprüft, Zwischenergebnis: Die Partition ist optimal ausgerichtet (fängt also mit Sektor 2048 an),
g) Maschine 2 wird heruntergefahren und
alle Schritte des 1. Tests werden durchgeführt und leider auch mit dem gleichen Ergebnis (d.h. WHS hat die Festplatte nochmals partitieniert)
Fazit:
Die Festplatte kann unpartioniert (s. Test 1) oder mit Windows 7 bzw. den neusten Versionen der gängigen Tools von Acronis, Paragon & Co. "vorbehandelt" (s. Test 2) sein. Nachdem sie zum Server-Speicher in WHS hinzugefügt worden ist, fängt ihre Partition in beiden Fällen mit Sektor 63 an. Falls diese Festplatte 4 KB große physikalische Sektoren besitzt, dann ist ihre Partition nicht optimal ausgerichtet d.h. die Grenzen der physikalischen Sektoren und der logischen Cluster des NTFS-Dateisystems liegen nicht übereinander sondern versetzt zueinander. Somit muss auf zwei physikalische Sektoren statt einem Sektor zugegriffen werden und die Transfergeschwindigkeit halbiert sich.
Festplatten mit 4 KB großen physikalischen Sektoren eignen sich nicht zum Einbau in Hardware mit installiertem WHS V1, wenn die gleiche Perfomance wie bei Festplatten mit 512 Byte großen physikalischen Sektoren erwartet wird.
Natürlich bewirken das Fehlen eines Gigabit-LANs oder eine nicht optimale Verkabelung in einem Gigabit-LAN noch stärkere Performance-Verluste und überdecken somit den "4KB-Festplatten-Flaschenhals". Außerdem müssen auch alle Festplatten mit 512 Byte großen physikalischen Sektoren aus dem System entfernt werden, damit eine halbierte Performance durchgängig Wirkung zeigt. Mein eigener Plan günstig bei eBay einen gebrauchten Acer EasyStore ohne Festplatten zu ersteigern, dann ausschließlich 2 TB Festplatten einzubauen und in einem Gigabit-LAN mit optimaler Verkabelung zu betreiben wird aber schon beeinträchtigt. Die größten Festplatten mit 512 Byte großen physikalischen Sektoren haben meiner Meinung nach eine Kapazität von 1,5 TB.
Grüße
Rainer
die Verwendbarkeit von Festplatten mit 4 KB großen Sektoren (phsikalisch) und 512 Byte großen virtuellen (d.h. vom Festplatten-Controller emulierten) Sektoren unter WHS V1 wurde im Forum ja schon oft diskutiert. Mich interessieren aber nur Antworten auf folgende zwei Fragen:
1. Wenn ich eine weitere noch unpartitionierte Festplatte in die WHS-Hardware einbaue und sie anschließend mit dem betreffenden Assistenten in der WHS-Konsole dem Server-Speicher hinzufüge, beginnt die so erzeugte Partition mit Sektor 63 oder mit Sektor 2048?
2. Zunächst wird die unpartitionierte Festplatte (extern) an einem Windows 7 Rechner angeschlossen und auf ihr mit der Windows 7 Datenträgerverwaltung eine einzige primäre Partition erstellt, so dass diese Partition mit Sektor 2048 beginnt. Wird dieser Zustand beim anschließenden Hinzufügen der Festplatte zum Server-Speicher (wie in Frage 1 beschrieben) wieder zerstört d.h. die Partition beginnt wieder mit Sektor 63? Oder anders ausgedrückt: Wird beim Hinzufügen einer partitionierten Festplatte zum Server-Speicher, die Partition nur neu formatiert oder zuvor erst noch gelöscht und neu erstellt?
Ich besitze noch keine WHS-Hardware, habe aber mit Hilfe von VMware Workstation eine WHS-Client-Server-Landschaft virtuell nachgebildet und die beiden Fragen auf diese Weise selbst beantwortet.
Für die Tests werden folgende drei virtuellen Maschinen verwendet:
Maschine 1: WHS V1 einschließlich Power Packs 1, 2 und 3 und mit zwei 500 GB großen virtuellen SCSI-Festplatten im VMDK-Format, die noch unpartitioniert und nicht dem Serverspeicher hinzugefügt worden sind.
Maschine 2: Windows XP mit Service Pack 3 und Paragon Alignment Tool 3.0 Demo
Maschine 3: Windows 7 Ultimate 32 bit mit Service Pack 1
1. Test:
a) In Maschine 1 wird eine unpartionierte virtuelle Festplatte über die WHS-Konsole dem WHS-Server-Speicher hinzugefügt,
b) Maschine 1 wird heruntergefahren,
c) die Festplatte wird an Maschine 2 angeschlossen,
d) Maschine 2 wird gestartet und
c) die Festplatte wird mit dem Alignment Tool überprüft.
Ergebnis: Die Partition ist nicht optimal ausgerichtet (fängt also mit Sektor 63 an)
2. Test:
a) eine zur Maschine 1 gehörende unpartionierte virtuelle Festplatte wird an Maschine 3 angeschlossen,
b) Maschine 3 wird gestartet,
c) die o.g. Festplatte wird mit der Datenträgerverwaltung von Windows 7 partitioniert (primäre Partion) und formatiert (NTFS),
d) Maschine 3 wird heruntergefahren und die Festplatte an Maschine 2 angeschlossen,
e) Maschine 2 wird gestartet,
f) die Festplatte wird mit dem Alignment Tool überprüft, Zwischenergebnis: Die Partition ist optimal ausgerichtet (fängt also mit Sektor 2048 an),
g) Maschine 2 wird heruntergefahren und
alle Schritte des 1. Tests werden durchgeführt und leider auch mit dem gleichen Ergebnis (d.h. WHS hat die Festplatte nochmals partitieniert)
Fazit:
Die Festplatte kann unpartioniert (s. Test 1) oder mit Windows 7 bzw. den neusten Versionen der gängigen Tools von Acronis, Paragon & Co. "vorbehandelt" (s. Test 2) sein. Nachdem sie zum Server-Speicher in WHS hinzugefügt worden ist, fängt ihre Partition in beiden Fällen mit Sektor 63 an. Falls diese Festplatte 4 KB große physikalische Sektoren besitzt, dann ist ihre Partition nicht optimal ausgerichtet d.h. die Grenzen der physikalischen Sektoren und der logischen Cluster des NTFS-Dateisystems liegen nicht übereinander sondern versetzt zueinander. Somit muss auf zwei physikalische Sektoren statt einem Sektor zugegriffen werden und die Transfergeschwindigkeit halbiert sich.
Festplatten mit 4 KB großen physikalischen Sektoren eignen sich nicht zum Einbau in Hardware mit installiertem WHS V1, wenn die gleiche Perfomance wie bei Festplatten mit 512 Byte großen physikalischen Sektoren erwartet wird.
Natürlich bewirken das Fehlen eines Gigabit-LANs oder eine nicht optimale Verkabelung in einem Gigabit-LAN noch stärkere Performance-Verluste und überdecken somit den "4KB-Festplatten-Flaschenhals". Außerdem müssen auch alle Festplatten mit 512 Byte großen physikalischen Sektoren aus dem System entfernt werden, damit eine halbierte Performance durchgängig Wirkung zeigt. Mein eigener Plan günstig bei eBay einen gebrauchten Acer EasyStore ohne Festplatten zu ersteigern, dann ausschließlich 2 TB Festplatten einzubauen und in einem Gigabit-LAN mit optimaler Verkabelung zu betreiben wird aber schon beeinträchtigt. Die größten Festplatten mit 512 Byte großen physikalischen Sektoren haben meiner Meinung nach eine Kapazität von 1,5 TB.
Grüße
Rainer