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SBSE 2011 Selbstbau

Verfasst: 11. Mai 2011, 12:54
von ALDI-Tuete
Hallo an alle,

nachdem ich mit meinem HP x510 einiges an positiver Erfahrung gesammelt habe, stand nun aus verschiedenen Gründen ein neuer Server an.
Ich habe mich für einen Eigenbau-Server entschieden, der Fokus lag dabei primär auf der Leistung und sekundär auf dem Stromverbrauch.
Vorab schon mal vielen Dank an das Forum, ich habe hier sehr viele Anregungen gefunden.

Die Komponenten sind:
Gehäuse Xigmatek Asgard III Midi-Tower - preiswert, gute Verarbeitung, ausreichend Platz
CPU Intel i5-2400S - sehr viel Leistung und relativ stromsparend (aber doppelt so hohe TDP wie i3-2100T)
RAM 2 x 4 gb Kingston
Mainboard Gigabyte GA-H67MA-USB3-B3 H67 - 6 x SATA, USB 3.0, EFI
Nutzung der in der CPU integrierten Grafikkarte
Netzteil 300W Cougar A300 80+ Bronze
Festplatten 4 x Western Digital Caviar Green 2 TB (WD20EARS)

Der Server inkl. 1 Festplatte (3 hatte ich schon) und Kleinteile hat knapp 500 € gekostet.

Infrastruktur: Gigabit-Netzwerk und APC USV per USB angeschlossen.

Als Betriebssystem kommt kein WHS 2011 (Vail) sondern der Small Business Server 2011 Essentials (Aurora) zum Einsatz.
Der Grund ist simpel: Ich habe das Microsoft ActionPack und dort ist eine Lizenz für den SBS 2011 Essentials enthalten - aber keine für den WHS 2011.

Die Unterschiede zum WHS 2011 sind im wesentlichen: Kein MediaServer und keine Unterstützung für Mac OS X-Clients, dafür aber ein echtes ActiveDirectory. Allerdings auch ein aktivierter DNS-Server der erstmal parallel mit der Fritzbox für Verwirrung sorgte. :-)

Nutzung des Servers:
Sicheres Datengrab
Clientsicherung
Streamingserver (TwonkyServer 6), v.a. TV-Aufnahmen, vieles davon in HD
In 1 Jahr wird auf dem Server auch IP-Symcon zur Hausautomation laufen.
Evtl. später auch TV-Aufnahmen direkt am Server etc.
Spätestens ab dann läuft der Server 24/7.

Warum die starke CPU und soviel RAM?
Evtl. kommt auf den Server ein "echter" SBS 2011 inkl. Exchange-Server, dafür sollte der Server auch gerüstet sein.
Außerdem möchte ich die Möglichkeit haben bei Bedarf eine oder mehrere VMWares laufen zu lassen.

Für einen reinen WHS hätte ich mich für den i3-2100T entschieden.

Sicherung des Servers:
interne Sicherung 2x täglich
monatlich 2 x 2 TB externe Festplatten per USB 3.0
Bilder und Dokumente zusätzlich alle 6 Monate auf Bluray
in Planung: Sicherung dedizierter Daten per FTP auf Webspace

Clients:
3 x Windows 7 Professional 64bit inkl. Sicherung
1 x WD TV Live Streamingclient
1 x PS3 (wird selten zum Streamen genutzt)

Stromverbrauch (Conrad Energy Monitor 3000):
Da war ich positiv überrascht. Der Server braucht mit 4 Platten und geringer Last unter 50 Watt. Ich habe noch keinen Benchmark laufen lassen um die CPU auszulasten, aber das Ergebnis finde ich nur bedingt interessant.
Für mich ist interessant wieviel der Server im idle verbraucht und da sind 40-45 Watt besser als ich gedacht habe.

LightsOut funktioniert nach Martin leider nicht da bei Aurora ein Lizenzdienst den Server alle 30 Minuten weckt.
Ich werde das bei Gelegenheit einfach mal testen wie sich das verhält, zur Not läuft der Server eben durch (das wird er in einem Jahr sowieso).

Lautstärke:
Auch da bin ich sehr überrascht. Der Server steht aktuell noch unter meinem Schreibtisch. Er ist selbst dort kaum zu hören und überhaupt nicht nervend. Angeschlossen ist der boxed CPU-Lüfter, der Netzteillüfter und der Gehäuselüfter. Bei dem Gehäuselüfter bin ich nicht sicher ob der überhaupt benötigt wird. Der Verbrauch des Gehäuselüfters liegt bei ca. 2 Watt.
Das ist auf jeden Fall deutlich leiser als ich erwartet habe. Zumal ich keinen Wert auf leise Komponenten gelegt habe und auch ein ungedämmtes Gehäuse verwende.

Geschwindigkeit:
Generell kann ich mich logischerweise nicht beschweren. Bei der ein oder anderen Aktion merkt man das die Festplatten nicht die schnellsten sind. Eventuell mustere ich in ein paar Monaten eine SSD in einem Client aus, dann kommt die zum Test mal in den Server für das Betriebssystem.

Fazit:
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Server. Der Stromverbrauch und v.a. die Lautstärke haben mich positiv überrascht.
Einiges muss/will ich noch ausprobieren, aber das kommt mit der Zeit. In den nächsten Wochen sind erstmal andere Dinge wichtiger.

cu
ALDI-Tuete

Re: SBSE 2011 Selbstbau

Verfasst: 13. Mai 2011, 20:43
von MS6800
klingt sehr interessant mach mal paar Bilder ;)

Re: SBSE 2011 Selbstbau

Verfasst: 31. Jul 2011, 22:09
von ALDI-Tuete
Mit den Bildern hat etwas gedauert. Der Grund ist simpel: Der Server steht unter der Spüle und ist relativ schlecht erreichbar. Das kostet dann immer etwas Überwindung :D Da ich gestern aber die 6. Festplatte eingebaut habe, habe ich auch mal ein Bild geschossen.
Der Käfig der 6. Festplatte (S3-0) ist leider auf 3,5"-Geräte ausgelegt, deshalb ist die Festplatte leider nicht bündig mit den anderen.
Bild

Ansonsten relativ unspektakulär - ein kleiner Server eben :-)

Das meiste Gefrickel ist die Kabel in Zaum zu halten. Der erste Eindruck bzgl. Geräuschpegel, Wärmeentwicklung und Stromverbrauch ist geblieben. Alles wie am ersten Tag im grünen Bereich.

Die Sicherung auf einen Webspace habe ich erstmal verschoben. Mein aktueller Upload ist recht gering und die Sicherung ist sehr häufig abgebrochen. Dafür wird jetzt mehr intern und über USB gesichert.

cu
ALDI-Tuete

Re: SBSE 2011 Selbstbau

Verfasst: 13. Sep 2011, 21:18
von faridrich
Hallo ALDI-Tuete,

ich finde dein System sehr interessant, da ich ein ähnliches System plane.

Nun hätte ich ein paar Fragen an dich:
CPU: Warum hast du die i5 2400S CPU genommen. Bei mir sind momentan die i5 2500T und die i5 2390T CPU,
da die doch laut Datenblatt noch etwas stromsparender sind. Spricht deiner Meinung irgendwas gegen die CPU´s?

Mainboard: Wie funktioniert das Mainboard mit dem SBS 2011? Teiberprobleme?

Wäre super wenn du ein wenig deine Erfahrung schildern könntest.
Mein aktueller Selbstbauserver Verbraucht ca. 110 W und ich muss sehen, dass ich ein für mich gutes System (mit ausreichend Leistung)
mit weniger Stromverbrauch kriege.

Gruß

Faridrich

Re: SBSE 2011 Selbstbau

Verfasst: 14. Sep 2011, 03:20
von FrankySt72
Ich misch mich hier einfach mal ein... Beschäftige mich auch aktuell mit der Thematik Intel CPU. Soweit ich das verstanden habe, braucht jeder i3 und jeder i5 im Idle ungefähr das gleiche. Egal ob mit 'S' oder 'T' oder gar kein Buchstabe(!!!). Der Unterschied besteht darin, dass diese Buchstaben-Varianten niedriger getaktet sind und damit unter Volllast nicht so viel Strom verbrauchen, wie die ohne Buchstaben. Damit produzieren sie nicht so viel Abwärme und können deshalb auch in Gehäusen eingesetzt werden, die sich nicht so optimal kühlen lassen. Bei dem oben gezeigten Gehäuse sollte das aber kein Problem sein.
Da die Buchstaben-Varianten, bezüglich Takt, wesentlich teurer sind, würde ich zu einer Variante ohne Buchstaben greifen, wenn ein normales Gehäuse eingesetzt wird. Man hat dann mehr Leistung zum gleichen Preis. Da die Server häufig im Idle sind, macht es keinen Unterschied bezüglich des Stromverbrauchs. Und von mir aus kann er auch richtig Strom brauchen, wenn er dafür schneller fertig ist ;-)

Habe letztens einen normalen Rechner mit einem i5 2500k (mittelmäßig übertaktet) in einem mini-ATX-Gehäuse und einem Scythe Big Shuriken (kleiner 23€-Lüfter) mit Prime95 gemartert. Der wurde nicht mal laut, blieb immer auf angenehmer Lautstärke. Also keine Angst...

Re: SBSE 2011 Selbstbau

Verfasst: 28. Sep 2011, 10:10
von ALDI-Tuete
Erstmal sorry für die späte Meldung. Wir sind gerade am Hausbau, da ist wenig Zeit für andere Themen.

Zur CPU wurde ja schon einiges gesagt. Im Prinzip stimme ich dem zu, wie es im idle aussieht weiß ich nicht.

Das Mainboard läuft gut mit dem SBS 2011, Treiberprobleme gibt es nicht. Der USB 3.0-Controller hat Probleme mit meinen Seagate USB 3.0 Festplatten, mit den WesternDigital USB 3.0 läuft er gut. Evtl. baue ich demnächst mal einen separaten NEC-Controller ein.

In einem anderen Thread wurde ein Intel Mainboard angesprochen das die gleiche Anzahl SATA-Ports hat und zusätzlich noch die Intel Managementlösung onboard hat. Der Preis war ähnlich, ist vielleicht eine Überlegung wert.

Als generelles Feedback: Ich bin immer noch sehr zufrieden mit dem Server. Ich weiß zwar immer noch nicht ob ich nicht auch mal einen "echten" SBS mit Exchange installieren soll - aber dafür kann der Server ja nichts :-)

Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich mich auch mit dem Backup etwas mehr beschäftigen. Aktuell nutze ich die Serversicherung für das Betriebssystem und SyncToy festplattenweise für die Dateien. Die echten Dokumente (Schriftverkehr, Buchhaltung, etc) werden zusätzlich per Areca Backup gesichert und versioniert.
Das möchte ich noch ausbauen, als Ziel soll dann ein NAS per iSCSI dienen.
Das Backup per WebDAV hat sich nicht bewährt, das bricht nach 2-3 Stunden regelmäßig ab.
Die Quartals-Bluray ziehe ich noch regelmäßig als Backup.
Evtl. werde ich irgendwann 2012 für die Dokumente eine SSD einbauen. Momentan kann bei parallelen Zugriffen (Streamingclient + Word/Buchhaltung) zu Rucklern kommen. Quasi ein LifecycleManagement für Arme :D

Soviel in aller Kürze.

cu
ALDI-Tuete