Homeserver Forum

Hallo zusammen,

ich betreibe seit gut einem Jahr ein NAS-System von QNAP und bin sehr zufrieden mit diesem Server. Nun denke ich über die Erweiterung meiner IT-Landschaft durch einen Acer EasyStore H341 WHS nach. Trotz vielem Lesen hier im Forum sind einige meiner Fragen noch unbeantwortet. Vielleicht können die Experten unter Euch mir weiterhelfen.

Soweit ich den WHS verstanden habe, liegt auf der ersten Festplatte die 20 GB Systempartition. Der restliche freie Platz auf der ersten Festplatte bildet dann zusammen mit den weiteren Festplatten im WHS den sogenannten Datenpool. Beim Speichern von Dateien in den Datenpool entscheidet das Betriebssystem nach ausgeklügelten Algorithmen wo auf welcher Festplatte die Dateien physikalisch abgelegt werden. Der Benutzer des WHS kann diesen Vorgang nicht beeinflussen. Ich frage mich nun, wenn das Duplizieren der Dateien im WHS inaktiviert ist und von z.B. vier Festplatten eine Festplatte irreparabel ausfällt, welche meiner Daten damit einhergehend unwiderruflich verloren sind?

Ein Beispiel:
Bei inaktivierter Datenduplizierung speichere ich in mehreren Schritten und über einen längeren Zeitraum zig Gigabyte an Fotos, MP3s, etc. auf den WHS. Der WHS entscheidet vom Benutzer nicht beeinflussbar auf welcher Festplatte die Dateien zu liegen kommen. Im für den Benutzer ungünstigsten Fall könnten die Dateien wild verteilt auf alle Laufwerken im WHS gespeichert sein. Fällt nun eine Festplatte irreparabel aus, weiß der Benutzer meines Erachtens nicht sofort, welche der verlorengegangenen Daten er auf eine neu eingebaute Festplatte aus einem externen Backup wieder herstellen muss.

Gruß
NAS-Fan

Das hast du absolut richtig erkannt.
Wir die Defekte Platte auf der Konsole entfernt, werden alle Dateiverknüpfungen (Tombstones) gelöscht, welche sich auf nicht duplizierte Dateien auf dieser Platte beziegen. Danach kann es beispielsweise sein, dass in einem Fotoordner mit 10 Dateien nur noch 6 vorhanden sind.
Bei nicht duplizierten Daten ist es ein gewisses Lotteriespiel, welche Daten noch vorhanden sind und welche Daten nicht.

Ich habe selbst noch keine Rücksicherung am Server direkt ausgeführt. Daher bin ich nicht mit den Optionen vertraut. Aber das Problem lässt sich dadurch effektiv beheben, indem nur ältere Dateien ersetzt werden.
Wenn es diese Option nicht gibt, müsst man an einen alternativen Ort zurücksichern und dann die 2 Datenbestände zusammenkopieren.

Gruß
Larry

Das ist ja ein Horrorszenario. Wenn nicht bekannt ist, welche Dateien mit einer defekten Festplatte wegfallen, bleibt ja nur, um zuverlässig vor Datenverlust geschützt zu sein, die Pflege eines Komplettbackups des gesamten Datenpools. Nur so kann meines Erachtens beim Restore eines Backups verhindert werden, dass Dateien unterm Tisch fallen.

Als Horrorszenario würde ich dies nicht bezeichnen.
Es betrifft ja nur die nicht duplizierten Daten.

Du bist auf alle Fälle sauber, wenn du folgendes ausführst (Beispielhaft für Fotos):
- Defekte Platte aus Pool entfernen.
- Sicherung zurückspielen in z.B. Öffentlich/Rücksicherung.
- Die noch bestehenden Daten aus Fotos ebenfalls in Öffentlich/Rücksicherung verschieben und vorhandene Dateien ersetzen.
- Alle Dateien aus Öffentlich/Rücksicherung nach Fotos verschieben.

Gruß
Larry

Da bei inaktivierter Datenduplizierung nicht bekannt ist, welche Dateien mit einer defekten Festplatte wegfallen, muss ich, wie ich schon schrieb, ein Komplettbackup des Datenpools zurückspielen. Nur so kann ich sicherstellen, dass keine Dateien verloren gehen. Deine Erklärung aufgreifend, die Fotos zurückkopieren reicht nicht aus, denn mit einer defekten Festplatte könnten ja sonst welche Dateien weggefallen sein.

Dies muss man eben für jeden Freigabe durchführen, welche nicht dupliziert ist.
Oder was meinst du mit "sonst welche Dateien"?

Gruß
Larry

Mahlzeit.

NAS-Fan hat geschrieben:Da bei inaktivierter Datenduplizierung nicht bekannt ist, welche Dateien mit einer defekten Festplatte wegfallen, muss ich, wie ich schon schrieb, ein Komplettbackup des Datenpools zurückspielen. Nur so kann ich sicherstellen, dass keine Dateien verloren gehen. Deine Erklärung aufgreifend, die Fotos zurückkopieren reicht nicht aus, denn mit einer defekten Festplatte könnten ja sonst welche Dateien weggefallen sein.

*gebetsmühle auspack*
Du solltest so oder so ein Komplettbackup des Datenpools "extern" (lies: nicht dauerhaft am Server angeschlossen) lagern, denn wenn eine Überspannung alle Platten dahinrafft nützt Dir die Duplizierung mal überhaupt nichts (Duplizierung dient zur Erhöhung der Verfügbarkeit, nicht der Sicherheit).
*gebetsmühle wegpack*

Gruß apollo

Das ist der Punkt. Jede nicht duplizierte Freigabe muss ausnahmslos aus einem Backup auf eine neue Festplatte zurückgespielt werden, da ohne weiters nicht bekannt ist, welche Dateien mit einer defekten Festplatte wegfallen.

Also irgendwie gewinne ich immer mehr den Eindruck, ein MS WHS ist nicht zu Ende gedacht.

Mahlzeit.

Nein.
Jede Freigabe muss extern gesichert werden. Wenn alle Platte "defekt" sind (Überspannung, amoklaufender Controller, Idiot vorm Bildschirm), hast Du nämlich auch keine Platte mehr auf der ein Duplikat liegt.
Allerspätestens wenn Du was gelöscht hast, was Du doch noch brauchst, bist Du über ein externes Backup sehr glücklich. Dann auch in diesem Fall nützt Dir die Duplizierung nichts, die dupliziert nämlich auch das Löschen...

Gruß apollo

@Nas-FAN
Ich glaube wir haben hier nur unterschiedliche Auffassungen von einem "Horrorszenario".
Durch das Backup ist gewährleistet, dass die Daten mit höchstmöglicher Sicherheit nicht verloren gehen.

Die Duplizierung sorgt dafür, dass die Daten nach einem Plattenausfall schnell wieder zur Verfügung stehen.
Das Rücksichern kann in der Tat in der Ausführung etwas komplexer sein. Aber die Priorität liegt hierbei ganz klar darauf, dass die Daten noch da sind. Es ist ja nicht so, dass Platten regelmäßig ausfallen.

Ich wüsste jetzt nicht, dass dies andere Backupkonzepte besser handhaben.
Wenn dir also die schnelle Verfügbarkeit wichtig ist, dann solltest du alle Ordner duplizieren.

@apollo
Es geht hier nicht um den Sinn oder die Notwendigkeit einer Sicherung, sondern um den Aufwand beim zurücksichern.

Gruß
larry

Das Szenario ist aber doch nur so, wenn nicht 3 HDD's verbaut sind.

Bei 3 verbauten HDD's sieht es doch so aus:

1. HDD System und andere Partition mit BackUps der zu sichernden PC's im Netzwerk
2. HDD - alle Nutzerdaten (Dokumente, Bilder, Videos, TV-Aufzeichnungen und Nutzerordner)
3. HDD - Synchronkopien der Nutzerdaten

oder ist das nicht richtig?

Wenn dem doch so ist, dann kann doch ruhig HDD 2 oder 3 ausfallen, ohne das Daten verloren gehen.

detmi

Detmi hat geschrieben:Bei 3 verbauten HDD's sieht es doch so aus:

1. HDD System und andere Partition mit BackUps der zu sichernden PC's im Netzwerk
2. HDD - alle Nutzerdaten (Dokumente, Bilder, Videos, TV-Aufzeichnungen und Nutzerordner)
3. HDD - Synchronkopien der Nutzerdaten

oder ist das nicht richtig?

Das stimmt so nicht.
Siehe FAQ:
viewtopic.php?f=47&t=542

Gruß
larry

Wenn ich den FAQ von Dir richtig lese, dann stimmt meine Aussage doch zu 100%.

Vielleicht zur Klarstellung:

1. HDD System und andere Partition mit BackUps der zu sichernden PC's im Netzwerk [Partition C und D, wobei D zur Speicherung der BackUps der Netzwerkrechner dient]
2. HDD - alle Nutzerdaten (Dokumente, Bilder, Videos, TV-Aufzeichnungen und Nutzerordner) [keine Partition erkennbar]
3. HDD - Synchronkopien der Nutzerdaten - also Kopie der 2 HDD, für alle Daten die dupliziert werden [keine Partition erkennbar]

Wenn ich das AddIn zur Nachverfolgung der Speicherorte lese, dann stimmt meine Aussage ebenfalls.

Folgendes steht im FAQ:

3 Platten und mehr
Vorteile:
+ Erste Platte braucht nicht die größte zu sein wenn ausreichend groß (min. 120GB)
+ Folder Duplication findet bei ausreichend Platz auf 2. und 3. Platte statt
+ Beim Ausfall der Systemplatte ist nach Serverneuinstallation alles inkl. Backups noch da
+ beim Ausfall der 2./3. Platte sind nur die nicht duplizierten Daten auf dieser Platte verloren
Nachteile:
- Kosten
Bei späterem Ausbau können weitere Platten problemlos hinzugefügt werden
Fazit: Optimale Lösung auch im Hinblick auf die Zukunft

Jetzt mußt Du mir bitte erklären, wo ich da im Unrecht bin.

detmi

Hier die Kurzfassung:
Die erste Festplatte enthält 20 GB für die Systempartition und der Rest wird für Daten verwendet. Alle weiteren Platten, welche in den Datenpool aufgenommen wurden, werden ebenfalls für Daten verwendet.
Daten sind Clientsicherung und Dateien aus den Freigaben. Der WHS entscheidet, wo was gespeichert wird.
Somit können sich die Clientsicherungen auf 3 Platten verteilen. Ebenso die nicht duplizierten Daten. Duplizierte Daten liegen auf 2 von den 3 Platten. Dies muss nicht 2+3 sein.

Für weitere Details solltest du den FAQ Eintrag komplett lesen.

Gruß
Larry

larry hat geschrieben: Ich wüsste jetzt nicht, dass dies andere Backupkonzepte besser handhaben.
Wenn dir also die schnelle Verfügbarkeit wichtig ist, dann solltest du alle Ordner duplizieren.

Also, die hohe Verfügbarkeit der Daten spielt bei mir eine untergeordnete Rolle. Vielmehr setze ich auf Datensicherheit, erreicht durch eine auf meine Bedürfnisse zugeschnittene Backupstrategie. Bei meinem QNAP NAS-System verzichte ich daher auf die Möglichkeit eines RAID-Verbunds und nutze die vier Festplatten im NAS als Einzelplatten. Fällt eine Platte durch einen Defekt aus, weiß ich genau welche Verzeichnisse und Ordner ich auf eine neue Festplatte wiederherzustellen habe.

Die Backupstrategie sieht so aus, dass ich mir auf dem NAS wichtig erscheinende Ordner und Dateien manuell mit dem Windows-Tool Robocopy auf externe USB Festplatten sichere. Da die Anzahl der neu hinzukommenden Dateien in meinem System überschaubar ist, denke ich, ist diese Strategie vertretbar.

Da die hohe Verfügbarkeit meiner Daten eine untergeordnete Rolle spielt, würde ich bei einem WHS die Datenduplizierung ausschalten. Da dann bei Ausfall einer Festplatte die weggefallenen Dateien nicht bekannt sind, funktioniert meine beim NAS angewandte Backupstrategie am WHS leider nicht. Hier müssen vielmehr alle Backups aller als wichtig eingestuften Freigaben ausnahmslos zurückkopiert werden, damit keine wichtigen Daten verloren gehen. Meines Erachtens ein unverhältnismäßiger hoher Aufwand. Besser wäre das System würde die weggefallenen Dateiverknüpfungen (Tombstones) aufgreifen, an ein Backup/Restore-Programm übergeben und darüber die verlorengegangenen Dateien aus einem zuvor erstellten Gesamtbackup des Datenpools wiederherstellen. Nun, wie ich oben schon schrieb, scheint der MS WHS diesbezüglich nicht ganz zu Ende gedacht zu sein.

Gruß
NAS-Fan