Mein Spezial - NAS-Server Eigenbau - NX-05
Verfasst: 6. Sep 2010, 20:19
Hallo miteinander,
Servus liebe Home-Server User!
Zu allererst möchte ich mich vorstellen. Ich heisse Stefan, komme aus dem Raum Niederbayern und als Hobby Fotografiere ich gerne und viel und alles mögliche.
Im folgenden möchte ich vor einen wirklich laaaangen Roman warnen, da ich in wenigen Sätzen mein Vorhaben leider nicht erklären kann.
Dafür bitte ich zu entschuldigen.
Ungeduldige können in etwa der zweiten Hälfte erfahren, wie das fertige System aussieht.
Dies ist und war mein erster NAS-Server, den ich bisher aufgebaut habe.
Natürlich gehören Fotos gesichert. Es wäre doch schade, wenn sie wegen Unachtsamkeit des Backups verlorengingen.
In den letzten 5 Jahren haben sich bereits knappe 70.000 Fotos die ebenso knapp 150Gbyte belegen.
Natürlich muss so etwas gesichert werden.
Dazu verteilte ich den Foto-Ordner auf 3 Festplatten im heimischen PC.
Natürlich war es mühsam, den Kopiervorgang 3 x zu starten. Und ich wusste, dass auch dann die Daten nicht sicher waren, auch wenn sie auf 3 Festplatten verteilt waren, solange sich die Daten im selben Raum befänden.
Ende letzten Jahres hatte ich also die Idee einen NAS-Server anzuschaffen.
Also habe ich lange und intensiv nach Fertiglösungen Ausschau gehalten, wurde jedoch wegen zu geringer Flexibilität einfach nicht fündig.
Auch waren meine Ansprüche in Sachen Robustheit etwas höher, da es mir nicht möglich war, den Server in meinem Haus in ein Zimmer zu stellen, da wie es oft so ist, der Platz einfach begrenzt ist.
Deswegen beschloss ich sehr früh, den Server auf den Dachboden zu verweisen, da bereits sämtliche Router dort untergebracht sind.
Danach informierte ich mich lange und intensiv, wie man den Eigenbau eines NAS-Servers am besten bewerkstelligt.
Zu allererst musste die Hardwarefrage geklärt werden, da ich auch sehr großen Wert auf Sparsamkeit in Sachen Stromverbrauch wert legte.
Zu allererst versuchte ich es mit einem Servermotherboard mit AMD8111 Chipsatz und 2 250ern Opterons.
Nachdem ich das nackte Motherboard mit RAM-Bestückung angeworfen hatte, wurde in gefühlten 0,5 Sekunden das Thema Serverboard abgehakt, da bereits im Bios eine Leistungsaufnahme von sage und schreibe 118Watt auf dem Display des Messgerätes angezeigt wurden.
Tja, was nun??
Nachdem durch weiteres Lesen klar wurde dass zu Datensicherungszwecken nicht wirklich hohe CPU-Leistung gefragt ist, erinnerte ich mich an die AMD Geode NX Serie welche auf dem Thouroughbred A - Kern des AthlonXP basierte.
Ich entschied mich nun für einen NX 1500+ welcher mit 1GHz getaktet ist und laut AMD es auf geradeeinmal 9 Watt TDP bringt.
Als Motherboard nahm ich das einzige was die CPU noch am meisten unterstützte, und zwar ein ASRock K7S41GX mit SIS Onboardgrafik.
Als RAM kamen 2 512MB Module DDR400 zum Einsatz und als erstes Testbetriebssystem wählte ich Windows2000, welches ich in Ebay zu einem günstigen Preis erwarb.
Da von vorneherein geplant war ein RAID1 aufzubauen, kaufte ich einen DeLock RaidController SATA mit Sil-Image 3114 Chipsatz.
Ein großer Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Dazu aber im späteren Text mehr.
Als die Testplattform aufgebaut und Win2k installiert war ging es gleich mal an die Stabilitätstests. Memtest sowie Prime95 kamen zum Einsatz.
12 Stunden Memtest überstand das System und der RAM fehlerfrei. Ein erster Erfolg!
Bei Prime95 stellte sich jedoch eine Instabilität nach ca. zwei Stunden Testen heraus. P95 brach mit einem Hardware-Failure ab.
Ratlosigkeit machte sich breit, da sämtliche Spannungen innerhalb der Sollwerte lagen und das System in keinster Weise übertaktet war, was ich auch nicht im geringsten vor hatte.
Der AMD Geode NX 1500+ verlangte nach einer Spannung von 1Volt (ich glaube es müssten 1V gewesen sein was ich noch im Kopf habe, kann sein dass ich mich irre, weils schon recht lange her ist). Ich hob dazu die Spannung trotzdem um +6% an.
Und siehe da , der Primetest überstand zwei Stunden.... bis zur fünften Stunde.
Jetzt war ich richtig verwirrt. Die Spannung weiter anzuheben und den Stromverbrauch zu erhöhen, sowie die Lebensdauer möglicherweise zu reduzieren war keine wirkliche Lösung, da ich ein annähernd 100%ig stabiles System wollte.
Ich kam zu dem Entschluss, dass es nicht effektiv wäre, Hardware zu vermischen die nicht wirklich zueinder passt.
Hier gehts weiter für die Überflieger
Also entschloss ich mich aus komplett neuer Hardware ein System aufzubauen.
Bis zu diesem Entschluss vergingen ca. 3 Monate, da ich nicht ständig Zeit hatte mich um den Server zu kümmern. Tjo, da wäre mehr Freizeit schon schön
Im April hatte ich dann die meiste Hardware ausgesucht.
Nach viel Zeit des informierens kam ich auf den AMD 2650e Prozessor, CPU-Z gibt in neueren Versionen auch AMD Neo MV-26 aus. Er ist im Grunde ein AM2 Athlon64 mit reduzierter Spannung und Takt.
Er taktet mit 1,6GHz, hat einen L2 Cache von 512 kbyte, was völlig ausreichend ist und hat laut AMD eine TDP von 15W. Der Kern ist ein "Lima".
Angemessen wie ich finde im Verlgleich zum wesentlich langsameren Geode.
Als Motherboard wählte ich das ASUS M4N78-AM mit GeForce 8200 Chipsatz. Eigentlich heisst ja die im Chipsatz verbaute Grafikkarte so, aber anscheinend nennt nVidia den Chipsatz wie den Grafikchip.
Die CPU besorgte ich mir Nagelneu aus den USA, da in Deutschland kein einziger Händler existierte, welcher den 2650e vertreibt.
Nur zur Info: Es gibt noch einen 3250e mit 22Watt Verbrauch. Ein DualCore mit 2 x 1,5GHz. Die neuere Athlon X2-U Serie hat diesen wohl abgelöst.
Als Gehäuse kam nur ein 19" Servergehäuse in Frage, da man dort wirklich schön an alles rankommt.
So fiel die Wahl auf ein 4HE Gehäuse von Fantec, welches ich gebraucht und in leicht staubigem Zustand bekam.
Dieses wurde sogleich richtig aufgemöbelt, gereinigt und ausgestaubt. Nach der Kur glänzte es wieder wie neu.
Die Hardware wurde dann sogleich verbaut.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Wahl schon für WHS gefällt.
Als Datenträger und Aufbau wählte ich 3 x 2 TByte Western Digital Green WD20EADS.
2 Platten sollten im Raid 1 Verbund arbeiten, das dritte Laufwerk sollte softwaremäßig als zusätzlicher Datenspeicher in WHS integriert werden.
Somit konnte ich die Sicherungsplatten in meinem Hauptrechner von 3 auf 1 reduzieren. Eine einzelne Kopie, mit der ich sorgenfrei arbeiten kann.
Ach ja, der RAM: Ich wählte 2 x 1 Gbyte von Kingston mit ECC Unterstützung.
Der Memtest sowie Prime95 liefen endlich durch! Und zwar so lange ich wollte
Juhuuuu, ein stabiles System!!
Endlich war ein großer Abschnitt gemeistert!
Als nächstes folgte der Raid-Test.
Dabei installierte ich WHS auf den Platten, und entfernte eine der beiden Platten um sie anschließen in einem anderen Rechner zu formatieren und dann wieder zu integrieren.
Anstandslos wurde die Platte vom Sil3114 Controller wieder aufgebaut.
Klingt doch schon mal gut. Aber ein zweiter Test, und es stellte sich heraus, dass dies wohl mein Glück war, schlug jedoch fehl, nachdem ich die andere Festplatte nach der ersten Wiederherstellung ebenfalls formatiert in den Verbund steckte, wurde das Raid plötzlich nicht mehr erkannt.
Okay..... Toll.
Also ist es mit einem 20Euro Controller wohl nicht abgetan.
Übrigens benutze ich ein Backplane mit 4 HDD Einschüben von Chieftec, welches einwandfrei und sicher funktioniert.
Nachdem ich dann genug von Silicon Image hatte las ich mir einige RAid-Controller Tests durch und kam letztendlich zu 3Ware.
Ich bestellte den Hardware-Raid-Controller 9650-LP2 SATA II mit PCI-E 1x Anschluss.
Dies stellte sich als Treffer heraus, denn der Controller stellte beide Laufwerke abwechselnd formatiert wieder einwandfrei her, auch wenn die Initialisierung eine halbe Ewigkeit gedauert hatte.
Juhuuu, dann wäre auch das geklärt!
Als Netzteil verbaute ich ein 400W Enermax Liberty Netzeil, welches bisher anstandslos funktioniert.
Soooo, soweit war der Server fertig. Aaaaber einige Modifikationen waren dennoch noch fällig.
Schließlich soll er die nächsten Jahre seine Arbeit auf dem Dachboden verrichten und ich komme vielleicht nur einmal im Monat rauf, um die Luftfilter zu reinigen.
Nebenbei: Trotz dass der Dachboden staubig wie "Sau" ist, sind die Filter immer noch recht frei von Staub, da so gut wie keiner aufgewirbelt wird.
Aber weiter mit den Modis:
Unser Haus ist nun ca. 35 Jahre alt und der Dachboden ist nicht isoliert.
Das heisst, dass es im Hochsommer dort oben kocht und letzten Winter habe ich bereits Temperaturen von nur knapp über 0°C gemessen.
Keine guten Voraussetzungen für den Betrieb. Vor allem im Winter, da sich der Server nach 2 Stunden in den stromsparenden S3-Modus fährt, wo nur noch gemessene 5,5Watt anstatt der 75Watt verbraucht werden.
Also überlegte ich mir, ob ich den Server im Winter nicht durchlaufen lassen sollte.
Nee, zu viel Stromverbrauch.
Also wurde im ersten Schritt das Gehäuse isoliert. Dies machte ich mit einer selbstgebauten Styrodurschale, welche ich noch mit mehreren Lagen Mylarfolie umwickelte und damit erhoffe ich mir, dass das Klima im Server sich einigermaßen hält, bzw. die Hitze im Sommer weitestgehend abhält, sowie den Temperaturverlust im Winter reduziert.
Das ist aber natürlich noch nicht alles.
Was wenn der Server mal eine ganze Nacht aus ist, was durchaus vorkommen soll?
Dazu baute ich mir eine Festplattenheizung, welches über eine Temperatursteuerung und einem unabhängigem Netzteil gesteuert wird.
Dazu habe ich Heizfolien besorgt, welche normalerweise zum Nachrüsten für Aussenspiegel gedacht sind, und je Folie ca. 11Watt Heizleistung verbraucht.
Ursprünglich waren 3 Folien für je eine Festplatte eine gedacht. Es stellte sich aber heraus, dass zwei Folien zwischen den drei Festplatte ausreichen.
Die Folie heizt sich um ca. 30°C über die Lufttemperatur auf.
Den Messfühler verbaute ich unter die dritte Festplatte, da es hier zuletzt warm wird.
Bei 8°C schaltet sich die Heizung automatisch ein und heizt solange, bis am Messfühler 10°C erreicht werden.
Dies dauert, und das ist noch ungetestet, da ich erst Tests bei Raumtemperatur durchgeführt habe, jedoch mit höheren Einstellungen, wohl ca. 1 - 2 Stunden, bis die Festplatten aufgeheizt sind.
Somit sollten die Festplattenlager ständig warm bleiben, da sie somit eigentlich nie kalt werden, da nach dem Fahren in den S3-Modus die Platten auf die Einschalttemperatur abkühlen und der Temperatursensor zuerst kalt wird.
Der Verbrauch der Heizung liegt bei gemessenen 27Watt, was aber immer noch wesentlich weniger als die 75Watt Verbrauch des Servers sind.
Ihr fragt Euch sicher, warum so ein System 75 Watt verbrauchen kann?
ca. 20Watt werden von den Lüftern geschluckt. Also das System selber bedient sich mit ca. 55Watt.
Zu den Lüftern:
Da auf dem Dachboden die Lautstärke egal ist und im Sommer eine gute Durchflutung notwendig ist, habe ich mich dazu entschieden hochtourige Server-Lüfter aka YS-Tech zu verbauen. Welche bereits im Server von Anfang an waren.
Freilich kann auch mal ein Lüfter ausfallen und ich denke der Gehäuselüfter ist der wichtigste. Da die Komponenten von seiner Zuluft abhängig sind, wo doch auch die Luftfilter noch dazu dranhängen.
Also ließ ich bei einem Bekannten eine Steuerung entwerfen, welche es ermöglicht, dass ein Reservegehäuselüfter anspringt, sobald eine bestimmte Grenze des Tachosignals des Hauptgehäuselüfters unterschritten wird. Zb. bei einem Lagerfresser oder Motorschaden, was ja durchaus vorkommen kann.
Ich habe also die Steuerung nach dem Plan des Bekannte ge- und verbaut.
Dabei habe ich 2 Gehäuselüfter hintereinander verbaut.
Auf den letzten Fotos ist es einigermaßen zu erkennen.
Ein Video mit dem Testlauf der fertigen, aber noch nicht abgeschnittenen Platine und ein Vergleich zum ersten Prototypen könnt ihr hier anschaun und runterladen:
http://www.buechl-city.de/dungeonkeeper ... 296_PC.avi
Somit ist das System nun bereits gut gesichert und ich hoffe, dass es den Winter so gut übersteht, wie ich es mir vorstelle.
Als letztes plante ich noch eine Steuer- und Infokonsole, wo ich den aktuellen Status abrufen kann.
Folgendes wird angezeigt:
- On-LED (Grün) (blinkt im S3, sollte aber eh den meisten hier bekannt sein
)
- HDD-Zugriffs-LED (Blau)
- Lüfternotfallssystem ein (gelbe LED)
- Heizung aktiv (rote LED)
- Summer für die Steuerplatine wo der Netzteillüfter zur Überwachung dranhängt. Sollte dieser ausfallen, ertönt ein netter schriller Ton.
- Ein- Aus-Schalter um das System bei Bedarf auszuschalten, wenn was sein sollte. Bisher habe ich ihn lediglich zum Einschalten benutzt.
Ein Video des ersten Probelaufs könnt Ihr hier sehen und downloaden:
http://www.buechl-city.de/dungeonkeeper ... 329_PC.avi
Seit Anfang August steht der NAS-Server nun auf dem Dachboden, wo er bisher sang- aber nicht klanglos
seinen Dienst als bisher und hoffentlich auch in Zukunft sicherer und zuverlässiger Weise erledigen soll.
Die CPU-Last im Idle ist sehr gering und treibt sich meist bei unter 5% herum.
C&Q ist aktivert, welches die CPU bei geringer Last auf 800MHz heruntertaktet.
Jeden Freitag findet eine Verifizierung des Raid-Verbundes durch die 3Ware-Software statt.
Sollte mal was zu heiss werden, habe ich via Everest Profile erstellt und ich bekomme eine E-Mail Warnung geschicht.
Anbei noch eine kleine Fotoreihe vom Aufbau ab dem AMD 2650e-Verbund.
Viele Grüße,
Stefan
Montage der ersten Komponenten





Die CPU wird erkannt

Nachdem sich herausstellte, dass der Chipsatz zu heiss wurde, bekam dieser einen Lüfter verpasst.

Nach 11 Stunden Memtest noch kein Fehler

Die Backplane ist drin!


Ein früher Run

Drei süße Festplatten

Noch völlig leer

Kabelsalat bei der Vorbereitung der Konsole

unten mitte sieht man die Steuerplatine für das Lüfternotfallsystem und oberhalb rechts die beiden 120mm Lüfter im Huckepack

Die Temperatursteuerung für die spätere Festplattenheizung noch unverbaut

Drei Heizpads; Laut Angabe 8W, gemessen jedoch ca. 11W

LED-Test der Konsole mit aktivierter Heizung und Lüfternotfallsteuerung

Die Platine der Lüfternotfallsteuerung


Fast final und etwas Photoshop

Fertig auf dem Dachboden; Man sieht links durch den drehenden Lüfter den Ersatzlüfter, welcher steht. Der Durchsatz wird dadurch kaum beeinträchtigt.



Konsole im (noch immer
) unbedrucktem Zustand

Servus liebe Home-Server User!

Zu allererst möchte ich mich vorstellen. Ich heisse Stefan, komme aus dem Raum Niederbayern und als Hobby Fotografiere ich gerne und viel und alles mögliche.
Im folgenden möchte ich vor einen wirklich laaaangen Roman warnen, da ich in wenigen Sätzen mein Vorhaben leider nicht erklären kann.
Dafür bitte ich zu entschuldigen.
Ungeduldige können in etwa der zweiten Hälfte erfahren, wie das fertige System aussieht.
Dies ist und war mein erster NAS-Server, den ich bisher aufgebaut habe.
Natürlich gehören Fotos gesichert. Es wäre doch schade, wenn sie wegen Unachtsamkeit des Backups verlorengingen.
In den letzten 5 Jahren haben sich bereits knappe 70.000 Fotos die ebenso knapp 150Gbyte belegen.
Natürlich muss so etwas gesichert werden.
Dazu verteilte ich den Foto-Ordner auf 3 Festplatten im heimischen PC.
Natürlich war es mühsam, den Kopiervorgang 3 x zu starten. Und ich wusste, dass auch dann die Daten nicht sicher waren, auch wenn sie auf 3 Festplatten verteilt waren, solange sich die Daten im selben Raum befänden.
Ende letzten Jahres hatte ich also die Idee einen NAS-Server anzuschaffen.
Also habe ich lange und intensiv nach Fertiglösungen Ausschau gehalten, wurde jedoch wegen zu geringer Flexibilität einfach nicht fündig.
Auch waren meine Ansprüche in Sachen Robustheit etwas höher, da es mir nicht möglich war, den Server in meinem Haus in ein Zimmer zu stellen, da wie es oft so ist, der Platz einfach begrenzt ist.
Deswegen beschloss ich sehr früh, den Server auf den Dachboden zu verweisen, da bereits sämtliche Router dort untergebracht sind.
Danach informierte ich mich lange und intensiv, wie man den Eigenbau eines NAS-Servers am besten bewerkstelligt.
Zu allererst musste die Hardwarefrage geklärt werden, da ich auch sehr großen Wert auf Sparsamkeit in Sachen Stromverbrauch wert legte.
Zu allererst versuchte ich es mit einem Servermotherboard mit AMD8111 Chipsatz und 2 250ern Opterons.
Nachdem ich das nackte Motherboard mit RAM-Bestückung angeworfen hatte, wurde in gefühlten 0,5 Sekunden das Thema Serverboard abgehakt, da bereits im Bios eine Leistungsaufnahme von sage und schreibe 118Watt auf dem Display des Messgerätes angezeigt wurden.
Tja, was nun??
Nachdem durch weiteres Lesen klar wurde dass zu Datensicherungszwecken nicht wirklich hohe CPU-Leistung gefragt ist, erinnerte ich mich an die AMD Geode NX Serie welche auf dem Thouroughbred A - Kern des AthlonXP basierte.
Ich entschied mich nun für einen NX 1500+ welcher mit 1GHz getaktet ist und laut AMD es auf geradeeinmal 9 Watt TDP bringt.
Als Motherboard nahm ich das einzige was die CPU noch am meisten unterstützte, und zwar ein ASRock K7S41GX mit SIS Onboardgrafik.
Als RAM kamen 2 512MB Module DDR400 zum Einsatz und als erstes Testbetriebssystem wählte ich Windows2000, welches ich in Ebay zu einem günstigen Preis erwarb.
Da von vorneherein geplant war ein RAID1 aufzubauen, kaufte ich einen DeLock RaidController SATA mit Sil-Image 3114 Chipsatz.
Ein großer Fehler, wie sich später herausstellen sollte. Dazu aber im späteren Text mehr.
Als die Testplattform aufgebaut und Win2k installiert war ging es gleich mal an die Stabilitätstests. Memtest sowie Prime95 kamen zum Einsatz.
12 Stunden Memtest überstand das System und der RAM fehlerfrei. Ein erster Erfolg!
Bei Prime95 stellte sich jedoch eine Instabilität nach ca. zwei Stunden Testen heraus. P95 brach mit einem Hardware-Failure ab.
Ratlosigkeit machte sich breit, da sämtliche Spannungen innerhalb der Sollwerte lagen und das System in keinster Weise übertaktet war, was ich auch nicht im geringsten vor hatte.
Der AMD Geode NX 1500+ verlangte nach einer Spannung von 1Volt (ich glaube es müssten 1V gewesen sein was ich noch im Kopf habe, kann sein dass ich mich irre, weils schon recht lange her ist). Ich hob dazu die Spannung trotzdem um +6% an.
Und siehe da , der Primetest überstand zwei Stunden.... bis zur fünften Stunde.
Jetzt war ich richtig verwirrt. Die Spannung weiter anzuheben und den Stromverbrauch zu erhöhen, sowie die Lebensdauer möglicherweise zu reduzieren war keine wirkliche Lösung, da ich ein annähernd 100%ig stabiles System wollte.
Ich kam zu dem Entschluss, dass es nicht effektiv wäre, Hardware zu vermischen die nicht wirklich zueinder passt.
Hier gehts weiter für die Überflieger

Also entschloss ich mich aus komplett neuer Hardware ein System aufzubauen.
Bis zu diesem Entschluss vergingen ca. 3 Monate, da ich nicht ständig Zeit hatte mich um den Server zu kümmern. Tjo, da wäre mehr Freizeit schon schön

Im April hatte ich dann die meiste Hardware ausgesucht.
Nach viel Zeit des informierens kam ich auf den AMD 2650e Prozessor, CPU-Z gibt in neueren Versionen auch AMD Neo MV-26 aus. Er ist im Grunde ein AM2 Athlon64 mit reduzierter Spannung und Takt.
Er taktet mit 1,6GHz, hat einen L2 Cache von 512 kbyte, was völlig ausreichend ist und hat laut AMD eine TDP von 15W. Der Kern ist ein "Lima".
Angemessen wie ich finde im Verlgleich zum wesentlich langsameren Geode.
Als Motherboard wählte ich das ASUS M4N78-AM mit GeForce 8200 Chipsatz. Eigentlich heisst ja die im Chipsatz verbaute Grafikkarte so, aber anscheinend nennt nVidia den Chipsatz wie den Grafikchip.
Die CPU besorgte ich mir Nagelneu aus den USA, da in Deutschland kein einziger Händler existierte, welcher den 2650e vertreibt.
Nur zur Info: Es gibt noch einen 3250e mit 22Watt Verbrauch. Ein DualCore mit 2 x 1,5GHz. Die neuere Athlon X2-U Serie hat diesen wohl abgelöst.
Als Gehäuse kam nur ein 19" Servergehäuse in Frage, da man dort wirklich schön an alles rankommt.

So fiel die Wahl auf ein 4HE Gehäuse von Fantec, welches ich gebraucht und in leicht staubigem Zustand bekam.
Dieses wurde sogleich richtig aufgemöbelt, gereinigt und ausgestaubt. Nach der Kur glänzte es wieder wie neu.

Die Hardware wurde dann sogleich verbaut.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Wahl schon für WHS gefällt.
Als Datenträger und Aufbau wählte ich 3 x 2 TByte Western Digital Green WD20EADS.
2 Platten sollten im Raid 1 Verbund arbeiten, das dritte Laufwerk sollte softwaremäßig als zusätzlicher Datenspeicher in WHS integriert werden.
Somit konnte ich die Sicherungsplatten in meinem Hauptrechner von 3 auf 1 reduzieren. Eine einzelne Kopie, mit der ich sorgenfrei arbeiten kann.
Ach ja, der RAM: Ich wählte 2 x 1 Gbyte von Kingston mit ECC Unterstützung.
Der Memtest sowie Prime95 liefen endlich durch! Und zwar so lange ich wollte

Juhuuuu, ein stabiles System!!

Endlich war ein großer Abschnitt gemeistert!
Als nächstes folgte der Raid-Test.
Dabei installierte ich WHS auf den Platten, und entfernte eine der beiden Platten um sie anschließen in einem anderen Rechner zu formatieren und dann wieder zu integrieren.
Anstandslos wurde die Platte vom Sil3114 Controller wieder aufgebaut.
Klingt doch schon mal gut. Aber ein zweiter Test, und es stellte sich heraus, dass dies wohl mein Glück war, schlug jedoch fehl, nachdem ich die andere Festplatte nach der ersten Wiederherstellung ebenfalls formatiert in den Verbund steckte, wurde das Raid plötzlich nicht mehr erkannt.
Okay..... Toll.
Also ist es mit einem 20Euro Controller wohl nicht abgetan.
Übrigens benutze ich ein Backplane mit 4 HDD Einschüben von Chieftec, welches einwandfrei und sicher funktioniert.

Nachdem ich dann genug von Silicon Image hatte las ich mir einige RAid-Controller Tests durch und kam letztendlich zu 3Ware.
Ich bestellte den Hardware-Raid-Controller 9650-LP2 SATA II mit PCI-E 1x Anschluss.
Dies stellte sich als Treffer heraus, denn der Controller stellte beide Laufwerke abwechselnd formatiert wieder einwandfrei her, auch wenn die Initialisierung eine halbe Ewigkeit gedauert hatte.
Juhuuu, dann wäre auch das geklärt!

Als Netzteil verbaute ich ein 400W Enermax Liberty Netzeil, welches bisher anstandslos funktioniert.
Soooo, soweit war der Server fertig. Aaaaber einige Modifikationen waren dennoch noch fällig.
Schließlich soll er die nächsten Jahre seine Arbeit auf dem Dachboden verrichten und ich komme vielleicht nur einmal im Monat rauf, um die Luftfilter zu reinigen.
Nebenbei: Trotz dass der Dachboden staubig wie "Sau" ist, sind die Filter immer noch recht frei von Staub, da so gut wie keiner aufgewirbelt wird.

Aber weiter mit den Modis:
Unser Haus ist nun ca. 35 Jahre alt und der Dachboden ist nicht isoliert.
Das heisst, dass es im Hochsommer dort oben kocht und letzten Winter habe ich bereits Temperaturen von nur knapp über 0°C gemessen.
Keine guten Voraussetzungen für den Betrieb. Vor allem im Winter, da sich der Server nach 2 Stunden in den stromsparenden S3-Modus fährt, wo nur noch gemessene 5,5Watt anstatt der 75Watt verbraucht werden.
Also überlegte ich mir, ob ich den Server im Winter nicht durchlaufen lassen sollte.
Nee, zu viel Stromverbrauch.
Also wurde im ersten Schritt das Gehäuse isoliert. Dies machte ich mit einer selbstgebauten Styrodurschale, welche ich noch mit mehreren Lagen Mylarfolie umwickelte und damit erhoffe ich mir, dass das Klima im Server sich einigermaßen hält, bzw. die Hitze im Sommer weitestgehend abhält, sowie den Temperaturverlust im Winter reduziert.
Das ist aber natürlich noch nicht alles.
Was wenn der Server mal eine ganze Nacht aus ist, was durchaus vorkommen soll?

Dazu baute ich mir eine Festplattenheizung, welches über eine Temperatursteuerung und einem unabhängigem Netzteil gesteuert wird.
Dazu habe ich Heizfolien besorgt, welche normalerweise zum Nachrüsten für Aussenspiegel gedacht sind, und je Folie ca. 11Watt Heizleistung verbraucht.
Ursprünglich waren 3 Folien für je eine Festplatte eine gedacht. Es stellte sich aber heraus, dass zwei Folien zwischen den drei Festplatte ausreichen.
Die Folie heizt sich um ca. 30°C über die Lufttemperatur auf.
Den Messfühler verbaute ich unter die dritte Festplatte, da es hier zuletzt warm wird.
Bei 8°C schaltet sich die Heizung automatisch ein und heizt solange, bis am Messfühler 10°C erreicht werden.
Dies dauert, und das ist noch ungetestet, da ich erst Tests bei Raumtemperatur durchgeführt habe, jedoch mit höheren Einstellungen, wohl ca. 1 - 2 Stunden, bis die Festplatten aufgeheizt sind.
Somit sollten die Festplattenlager ständig warm bleiben, da sie somit eigentlich nie kalt werden, da nach dem Fahren in den S3-Modus die Platten auf die Einschalttemperatur abkühlen und der Temperatursensor zuerst kalt wird.
Der Verbrauch der Heizung liegt bei gemessenen 27Watt, was aber immer noch wesentlich weniger als die 75Watt Verbrauch des Servers sind.
Ihr fragt Euch sicher, warum so ein System 75 Watt verbrauchen kann?
ca. 20Watt werden von den Lüftern geschluckt. Also das System selber bedient sich mit ca. 55Watt.
Zu den Lüftern:
Da auf dem Dachboden die Lautstärke egal ist und im Sommer eine gute Durchflutung notwendig ist, habe ich mich dazu entschieden hochtourige Server-Lüfter aka YS-Tech zu verbauen. Welche bereits im Server von Anfang an waren.
Freilich kann auch mal ein Lüfter ausfallen und ich denke der Gehäuselüfter ist der wichtigste. Da die Komponenten von seiner Zuluft abhängig sind, wo doch auch die Luftfilter noch dazu dranhängen.
Also ließ ich bei einem Bekannten eine Steuerung entwerfen, welche es ermöglicht, dass ein Reservegehäuselüfter anspringt, sobald eine bestimmte Grenze des Tachosignals des Hauptgehäuselüfters unterschritten wird. Zb. bei einem Lagerfresser oder Motorschaden, was ja durchaus vorkommen kann.
Ich habe also die Steuerung nach dem Plan des Bekannte ge- und verbaut.
Dabei habe ich 2 Gehäuselüfter hintereinander verbaut.
Auf den letzten Fotos ist es einigermaßen zu erkennen.
Ein Video mit dem Testlauf der fertigen, aber noch nicht abgeschnittenen Platine und ein Vergleich zum ersten Prototypen könnt ihr hier anschaun und runterladen:
http://www.buechl-city.de/dungeonkeeper ... 296_PC.avi
Somit ist das System nun bereits gut gesichert und ich hoffe, dass es den Winter so gut übersteht, wie ich es mir vorstelle.
Als letztes plante ich noch eine Steuer- und Infokonsole, wo ich den aktuellen Status abrufen kann.
Folgendes wird angezeigt:
- On-LED (Grün) (blinkt im S3, sollte aber eh den meisten hier bekannt sein

- HDD-Zugriffs-LED (Blau)
- Lüfternotfallssystem ein (gelbe LED)
- Heizung aktiv (rote LED)
- Summer für die Steuerplatine wo der Netzteillüfter zur Überwachung dranhängt. Sollte dieser ausfallen, ertönt ein netter schriller Ton.
- Ein- Aus-Schalter um das System bei Bedarf auszuschalten, wenn was sein sollte. Bisher habe ich ihn lediglich zum Einschalten benutzt.
Ein Video des ersten Probelaufs könnt Ihr hier sehen und downloaden:
http://www.buechl-city.de/dungeonkeeper ... 329_PC.avi
Seit Anfang August steht der NAS-Server nun auf dem Dachboden, wo er bisher sang- aber nicht klanglos

Die CPU-Last im Idle ist sehr gering und treibt sich meist bei unter 5% herum.
C&Q ist aktivert, welches die CPU bei geringer Last auf 800MHz heruntertaktet.
Jeden Freitag findet eine Verifizierung des Raid-Verbundes durch die 3Ware-Software statt.
Sollte mal was zu heiss werden, habe ich via Everest Profile erstellt und ich bekomme eine E-Mail Warnung geschicht.
Anbei noch eine kleine Fotoreihe vom Aufbau ab dem AMD 2650e-Verbund.
Viele Grüße,
Stefan
Montage der ersten Komponenten
Die CPU wird erkannt
Nachdem sich herausstellte, dass der Chipsatz zu heiss wurde, bekam dieser einen Lüfter verpasst.
Nach 11 Stunden Memtest noch kein Fehler

Die Backplane ist drin!
Ein früher Run
Drei süße Festplatten
Noch völlig leer
Kabelsalat bei der Vorbereitung der Konsole
unten mitte sieht man die Steuerplatine für das Lüfternotfallsystem und oberhalb rechts die beiden 120mm Lüfter im Huckepack
Die Temperatursteuerung für die spätere Festplattenheizung noch unverbaut
Drei Heizpads; Laut Angabe 8W, gemessen jedoch ca. 11W
LED-Test der Konsole mit aktivierter Heizung und Lüfternotfallsteuerung
Die Platine der Lüfternotfallsteuerung
Fast final und etwas Photoshop
Fertig auf dem Dachboden; Man sieht links durch den drehenden Lüfter den Ersatzlüfter, welcher steht. Der Durchsatz wird dadurch kaum beeinträchtigt.
Konsole im (noch immer
