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neue Festplatten testen?

Verfasst: 31. Aug 2010, 18:18
von Zoodiax77
Hallo

Sagt mal testet ihr eure neugekauften Festplatten, die in den WHS wandern sollen.

Habe sie bis dato einfach angeschlossen und eingebunden.

Nun las ich, dass jemand zunächst die Festplatte formatierte (nicht Quickformat), um mögliche Fehler beim formatieren zu erkennen. Ein anderer ließ zunächst HD Tune durchlaufen.

Was meint ihr?

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 31. Aug 2010, 18:35
von Deliberation
Ich schaue mir nach dem Einbinden einfach die SMART-Werte an und gut is. Dass Formatieren ein zuverlässiger Weg ist, um Fehler auf der Platte zu identifizieren, ist mir neu.

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 31. Aug 2010, 18:44
von sTunTe
Tankred hat geschrieben:Dass Formatieren ein zuverlässiger Weg ist, um Fehler auf der Platte zu identifizieren, ist mir neu.
Wenn man die Option "Schnellformatierung" deaktiviert, wird u.a. auch eine Oberflächenanalyse vorgenommen.
Und wenn man bedenkt was für Transportwege so eine Festplatte hinter sich hat, kann es nicht schaden "etwas" mehr Zeit in die Formatierung zu investieren.

Gruß
sTunTe

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 31. Aug 2010, 19:18
von larry
Und durch die Formatierung werden dann evtl. vorhandene defekte Sektoren ausgeschlossen und stattdessen werden Reservesektoren verwendet.

Ich selbst prüfe meine Platten nicht. Ich gehe da einfach mal davon aus, dass wenn diese einen Schaden hat, dann wird es sich schon in der Garantiezeit bemerkbar machen. Gesichert wird bei mir ja eh alles...

Gruß
Larry

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 31. Aug 2010, 21:41
von Roland M.
Hallo!
larry hat geschrieben:Ich selbst prüfe meine Platten nicht. Ich gehe da einfach mal davon aus, dass wenn diese einen Schaden hat, dann wird es sich schon in der Garantiezeit bemerkbar machen.
Ich sehe das sehr ähnlich, noch dazu meine Erfahrung: wenn eine Festplatte schon beim Formatieren Sektoren verschiebt, stehen die Chancen sehr hoch, daß sie in kürzester Zeit komplett spanabhebend arbeitet.


Roland

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 1. Sep 2010, 09:06
von Deliberation
sTunTe hat geschrieben:
Tankred hat geschrieben:Dass Formatieren ein zuverlässiger Weg ist, um Fehler auf der Platte zu identifizieren, ist mir neu.
Wenn man die Option "Schnellformatierung" deaktiviert, wird u.a. auch eine Oberflächenanalyse vorgenommen.
Und wenn man bedenkt was für Transportwege so eine Festplatte hinter sich hat, kann es nicht schaden "etwas" mehr Zeit in die Formatierung zu investieren.
Die Oberflächenanalyse kenne ich schon und auch, dass defekte Sektoren in den nicht nutzbaren Bereich verschoben werden. Ich habe aber selbst Jahre in der IT gearbeitet, etliche defekte Festplatten zurückgenommen und nur in den seltensten Fällen waren defekte Sektoren für den Ausfall verantwortlich. Viel häufiger waren Headcrashes und Fehler in der Elektronik. Und die erkennt keine Formatierung.

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 1. Sep 2010, 15:59
von sTunTe
@Tankred:

Defekte Sektoren lassen eine Platte ja auch nicht ausfallen.
Allerdings können genau solche Fehler eine ganze Reihe von Problemen verursachen.
Schau Dich doch hier im Forum mal um.
Wie häufig hatten wir da Clienten, die sich nicht wiederherstellen/sichern ließen, Server die Fehlermledungen über Dateninkonsitenzen schmissen, Server die plötzlich in Zeitlupe liefen, etc. pp...
Die Erklärung dafür ist auch recht einfach.
In den letzten paar Jahren hat die Speicherdichte der Festplatten ganz gewaltig zugenommen.
Und mit zunehmender Speicherdichte steigt die Wahrscheinlichkeit defekter Sektoren.

Und wie schon angesprochen der Transport.
Glaubst Du wirklich, dass es einen Lageristen, Transporteur, Postboten, was weiß ich ... interessiert, wieviel G eine Festplatte verträgt? ;)

Gruß
sTunTe

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 1. Sep 2010, 17:32
von Roland M.
Hallo Michael!
sTunTe hat geschrieben:In den letzten paar Jahren hat die Speicherdichte der Festplatten ganz gewaltig zugenommen.
Und mit zunehmender Speicherdichte steigt die Wahrscheinlichkeit defekter Sektoren.
Völlig richtig.
Und daß keine einzige Festplatte ab Werk null Oberflächendefekte hat (haben kann), sollte auch klar sein. Aber die erste Oberflächenanalyse (und redirect) sollte ebenfalls direkt im Werk erledigt sein.

Wenn nun eine fabriksneue Festplatte - und um die geht es ja hier - bei der ersten "Belastung" bereits wieder neue Fehler erkennt, so ist in meinen Augen die Festplatte defekt - DOA.

Und wie schon angesprochen der Transport.
Glaubst Du wirklich, dass es einen Lageristen, Transporteur, Postboten, was weiß ich ... interessiert, wieviel G eine Festplatte verträgt? ;)
...und glaubst du, die Festplattenhersteller kennen nicht dieses Problem und produzieren diese überdimensionalen Verpackungen nur zum Spaß? ;)

Bei uns hat einmal ein Kurierdienst einige Kartons abgeholt. Um nicht mehrfach gehen zu müssen, hat er den ganzen Stapel auf einmal hinunter getragen. Der oberste Kartion, ein 9"-Röhrenmonitor, kam natürlich ins Rutschen, fiel hinunter, kollerte über eine Stiege. Der gute Mann gab dem Karton im Vorbeigehen noch mit dem Fuß einen Schubs in die Ecke. Wir waren Augenzeugen, haben ihn natürlich zur Rede gestellt. Bei der anschließenden Kontrolle des Monitors wies dieser keinerlei Fehler oder Beschädigungen auf... :o


Roland

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 1. Sep 2010, 18:13
von sTunTe
Tach Roland.
Roland M. hat geschrieben:Und daß keine einzige Festplatte ab Werk null Oberflächendefekte hat (haben kann), sollte auch klar sein. Aber die erste Oberflächenanalyse (und redirect) sollte ebenfalls direkt im Werk erledigt sein.
Völlig richtig.
Das ist ja auch der Hauptgrund, warum Festplatten grundsätzlich mehr Kapazität haben, als sie rein rechnerisch haben müssten.
Roland M. hat geschrieben:Wenn nun eine fabriksneue Festplatte - und um die geht es ja hier - bei der ersten "Belastung" bereits wieder neue Fehler erkennt, so ist in meinen Augen die Festplatte defekt - DOA.
Dem ist leider nicht so.
Ein paar defekte Sektoren sind kein Grund für den Anspruch der Garantieleistung seitens des Herstellers.
Das ist ähnlich wie bei defekten Pixeln eines Monitors.
Aus Kulanz werden solche Platten aber i.d.R. zurückgenommen.

Wie auch immer...
Ich für meinen Teil lasse lieber die Platten einige Stunden formatieren, als hinterher stundenlang nach Fehlern suchen zu müssen.
Es zwingt euch ja niemand meiner Ideologie Folge zu leisten. ;)
Der TE hat schließlich nach Meinungen gefragt.
Und das ist eben meine.
Roland M. hat geschrieben:...und glaubst du, die Festplattenhersteller kennen nicht dieses Problem und produzieren diese überdimensionalen Verpackungen nur zum Spaß?
Ich weiß ja nicht wo und was für Platten Du so bestellst...
Aber die letzten grob geschätzten 10 Platten die ich erhalten habe, waren lediglich in einer dünnen Plastikschale (alle KuFos mögen mir verzeihen; ich meinte natürlich Kunststoffschale) "verpackt".
Lediglich der Händler hatte freundlicherweise tonnenweise Dämmaterial (ja, ich weigere mich 3 "M"s zu verwenden!!!) in den Karton gesteckt, um wenigstens etwas Sicherheit zu gewährleisten.
Roland M. hat geschrieben:Bei uns hat einmal ein Kurierdienst einige Kartons abgeholt. ...
Dann kannst Du ja froh sein, dass es eine Abholung war.
Wäre das bei einer Lieferung passiert, hätte ich die Annahme komplett verweigert.
Ganz gleich ob das Gerät noch funktionstüchtig ist oder nicht.
Als ehemaliger RF-Techniker sind mir Haarrisse in Platinen besorders "lieb"... :evil:

Allerdings kann ich es den Lieferanten auch nicht übel nehmen.
Besonders die Jungs und Mädels in den braunen Shorts mit ihren braunen Lieferwagen haben mein Beileid.
Muss schon heftig sein, wenn die Zentrale permanent weiß wo man ist und wie lange man dort gewesen ist...
Mal eben eine ungeplante Pinkelpause und schon hat man den Disponenten an der Strippe...
Eine Lobeshymne an die ach so tolle GPS-Ortung. ;)

Gruß
sTunTe

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 1. Sep 2010, 21:53
von Roland M.
Hallo Michael!
sTunTe hat geschrieben:
Roland M. hat geschrieben:Wenn nun eine fabriksneue Festplatte - und um die geht es ja hier - bei der ersten "Belastung" bereits wieder neue Fehler erkennt, so ist in meinen Augen die Festplatte defekt - DOA.
Dem ist leider nicht so.
Ein paar defekte Sektoren sind kein Grund für den Anspruch der Garantieleistung seitens des Herstellers.
Beim erneuten Durchlesen stellte ich selbst fest, daß meine Aussage zu ungenau und zu pauschal ist.

Laß es mich so formulieren:
Wenn eine fabriksneue Festplatte bei der ersten Verwendung beim Kunden - eben das Formatieren - bereits (wieder) neue defekte Sektoren aufweist, so ist meine Erfahrung, daß diese Platte durch immer häufiger auftretende neuerliche defekte Sektoren innerhalb kurzer Zeit zum Garantiefall wird.

Wie auch immer...
Ich für meinen Teil lasse lieber die Platten einige Stunden formatieren, als hinterher stundenlang nach Fehlern suchen zu müssen.
Diese Vorgehensweise ist ja auch so eine Art Streßtest, daher auf keinen Fall negativ zu sehen.

Wenn ich da an das HARDPREP unter Novell 2.x zurück denke, das auf einer 80 MB-Festplatte satte 12 Stunden gelaufen ist... :D
...und an die Putzfrau, die einfach den Netzstecker gezogen hat, weil sie ihren Staubsauger ja immer da ansteckt... :o
...und an die Suche nach einer neuen Reinigungskraft... :mrgreen:


Roland

Re: neue Festplatten testen?

Verfasst: 2. Dez 2010, 13:10
von Deliberation
sTunTe hat geschrieben:@Tankred:

Defekte Sektoren lassen eine Platte ja auch nicht ausfallen.
Schon klar, nur ging es mir um dies hier:
Roland M. hat geschrieben:Wenn eine fabriksneue Festplatte bei der ersten Verwendung beim Kunden - eben das Formatieren - bereits (wieder) neue defekte Sektoren aufweist, so ist meine Erfahrung, daß diese Platte durch immer häufiger auftretende neuerliche defekte Sektoren innerhalb kurzer Zeit zum Garantiefall wird.
Diese Erfahrung habe ich leider auch immer wieder machen müssen. Das kann natürlich daran liegen, dass die Kunden mit den Rechnern bzw. Festplatten erst zu uns gekommen sind, wenn es Probleme gab.