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Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 26. Aug 2015, 15:21
von Amadis
So, ich habe jetzt nochmal mit den Bordwerkzeugen ein wenig herumgespielt, vorsichtshalber in einer VM :).

Es verhält sich wirklich so, dass man lediglich beim Erstellen des Speicherpools und der virtuellen Datenträger EINE physische Platte verwenden muss. Dann ist der NOC auf dem Wert 1 gespeichert und man kann beliebig einzelne oder auch Gruppen von Festplatten hinzufügen (unser Serverspezialist meinte allerdings, dass dies evtl. zu Lasten der Performance gehen könnte). Etwas aufpassen muss man lediglich bei den Volumes, weil es hier im Gegensatz zur Erstellung der Virtuellen Datenträger die Auswahl "maximale Größe verwenden" nicht gibt. Hier muss immer ein Wert für die Erweiterung des Volumes eingegeben werden. Wenn man hier mit TB oder GB arbeitet, bleibt immer ein mehr oder weniger großer Rest, der nicht zugeordnet wird. Ich habe zuletzt dann den Wert in MB eingegeben, dann wurde bis auf 4 MB alles zugeordnet und das kann man ja dann wirklich als winzigen Rest bezeichnen :-D. Was ich noch testen muss ist, was geschieht, wenn man nach dem Hinzufügen weiterer Platten ein neues Virtuelles Laufwerk erstellt. Dazu hatte ich noch keine Zeit. Wenn ich da ein Ergebnis habe, poste ich das wieder.

Ich werde mir aber auch Drive Bender noch anschauen, aber mit dem oben geschilderten Verhalten könnte ich durchaus leben - und würde mir das Gebastel mit der PowerShell sparen :).

Grüße
Mike

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 26. Aug 2015, 15:59
von Nobby1805
Amadis hat geschrieben:unser Serverspezialist meinte allerdings, dass dies evtl. zu Lasten der Performance gehen könnte
Das ist m.E. ja gerade der Sinn dieses Wertes ... wie viele Spindeln können gleichzeitig angesprochen werden ... aber benötigst du wirklich eine Steigerung der IO-Rate ?
Ich wundere mich allerdings dass dieser Wert (von MS) nicht klarer beschrieben und dokumentiert wird ... und warum man ihn in der GUI nicht auswählen kann :nw

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 26. Aug 2015, 16:35
von Amadis
Nein, für mich ist das so schnell genug. Ich wollte nur die Info weitergeben. Wenn es interessiert, poste ich auch die Ergebnisse meiner weiteren Tests. Ich habe inzwischen halbwegs eine Idee der Logik, die dahintersteckt, aber ich will morgen noch ein paar Tests machen, um sicherzugehen. Warum man diesen Wert nicht selbst setzen kann, ist mir auch ein Rätsel. Über die Kommandozeile geht es ja auch.

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 26. Aug 2015, 17:08
von Nobby1805
Amadis hat geschrieben:Wenn es interessiert, poste ich auch die Ergebnisse meiner weiteren Tests.
ja bitte :)

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 27. Aug 2015, 14:07
von Amadis
Hier einige weitere Erkenntnisse:

1. Number of Columns (Eigenschaft des Virtuellen Datenträgers)

Die Number of Columns (NOC) ist nach meiner Erkenntnis immer die Anzahl von physischen Datenträgern, die seit dem letzten Erstellen eines Virtuellen Datenträgers UND der letzten Erweiterung eines solchen dem Speicherpool hinzugefügt wurden. Es bringt nach meiner Erfahrung nichts, die physischen Datenträger einzeln dem Speicherpool hinzuzufügen, wenn man nach dem Hinzufügen nicht auch den Speicherplatz der Virtuellen Datenträger erweitert. Fügt man dann einfach die nächste Platte hinzu, wird der NOC trotzdem hochgezählt und man hat mit Zitronen gehandelt. Das ist leider ein wenig mühsam, aber nur dann wichtig, wenn man nicht gleich nach dem Erstellen des Speicherpools ALLE Virtuellen Datenträger erstellt. Wenn der NOC im Virtuellen Datenträger einmal mit 1 gesetzt ist, bleibt er auch so.


2. Speicherplatz, der für die Erweiterung von Virtuellen Datenträgern zur Verfügung steht

Ich dachte für eine Weile, dass ich die Berechnungslogik für die verfügbare Erweiterungsgröße verstanden habe. Aber weitere Tests haben mich da leider eines Besseren belehrt. Derzeit ist mir überhaupt nicht klar, wie diese Werte zustande kommen. Sobald man vor dem Hinzufügen von neuen physischen Datenträgern zum Speicherpool den vorhandenen Speicherplatz vorher nicht komplett verteilt hat, wird es zumindest für mich völlig undurchschaubar.

Fazit: Die Quintessenz aus meinen Tests ist aus meiner Sicht, dass wenn man Wert auf eine größtmögliche Flexibilität bei der Erweiterung des Speicherplatzes auf den Virtuellen Datenträgern (und damit der Volumes) legt, wie folgt vorgegangen werden sollte:

- Den Speicherpool zunächst nur mit einem physischen Datenträger erstellen
- Sämtliche benötigten Virtuellen Datenträger erstellen (gründliche Planung!) und kontrollieren, ob wirklich alle den Wert 1 für NOC haben (Eigenschaften des Virtuellen Datenträgers unter Details), bevor man Daten darauf speichert (war aber in meinen Tests immer der Fall).
- Wenn man sich nicht sicher ist, ob man in diesem Speicherpool weitere Virtuelle Datenträger benötigt, sollte man die physischen Datenträger einzeln hinzufügen und VOR dem Hinzufügen von weiteren physischen Datenträgern ALLEN verfügbaren Speicher des Speicherpools auf die Virtuellen Datenträger verteilen. Ob das allerdings eine Garantie ist, dass der NOC beim Erstellen von neuen Virtuellen Datenträgern immer 1 ist, kann ich nicht sagen. In meinen Tests war das so, aber wer weiß?
- Daher ist eine Planung, welche und wie viele Virtuelle Datenträger man benötigt, extrem wichtig!
- Sollte trotz aller Planung später ein weiterer Virtueller Datenträger benötigt werden, würde ich nach derzeitigem Wissensstand empfehlen, dafür einen separaten Speicherpool zu erstellen und wiederum darauf zu achten, dass alle neuen Virtuellen Datenträger den Wert 1 für NOC haben.
- Wie früher schon angemerkt kann diese Vorgehensweise geringfügige negative Auswirkungen auf die Performance des Speicherpools haben, was für mich aber nicht so wichtig ist. Man sollte das nur im Hinterkopf behalten.
- Noch einmal, was ich weiter oben schon geschrieben habe: Beim Erweitern der Volumes sollte man, um den Speicherplatz der Platte möglichst optimal auszunutzen, die Eingaben in MB machen, nicht in GB oder gar TB. Ich hatte dabei dann maximal nicht verwendete Reste von etwa 20-30 MB, was ja heutzutage zu verschmerzen ist. Bei Verwendung von GB oder TB kann das erheblich mehr sein und nicht immer kann man das dann noch nachträglich mit MB hinzufügen. Letzteres geht manchmal, aber manchmal eben auch nicht (dann wirft er einen Erweiterungsfehler). Wovon das abhängig ist, konnte ich nicht feststellen.

All das sind nur Erkenntnisse aus meinen Tests in einer Windows Server 2012 R2 VM (nicht WSE, sollte sich aber diesbezüglich an sich nicht unterscheiden) ohne Anspruch auf absolute Richtigkeit. Wenn jemand andere bzw. zusätzliche Erfahrungen macht oder Infos hat, immer her damit :).

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 27. Aug 2015, 23:41
von Nobby1805
An einer Stelle habe ich ein anderes Verhalten ... und das stimmt auch eher mit meinen Erwartung nach dem Lesen der beiden Blogs überein
Amadis hat geschrieben:Es bringt nach meiner Erfahrung nichts, die physischen Datenträger einzeln dem Speicherpool hinzuzufügen, wenn man nach dem Hinzufügen nicht auch den Speicherplatz der Virtuellen Datenträger erweitert. Fügt man dann einfach die nächste Platte hinzu, wird der NOC trotzdem hochgezählt und man hat mit Zitronen gehandelt. Das ist leider ein wenig mühsam, aber nur dann wichtig, wenn man nicht gleich nach dem Erstellen des Speicherpools ALLE Virtuellen Datenträger erstellt. Wenn der NOC im Virtuellen Datenträger einmal mit 1 gesetzt ist, bleibt er auch so.
  • Pool aus einer Platte erzeugt, Virt Datenträger erzeugt ... NoC = 1
  • Pool um 1 Platte erweitert, Virt Datenträger ebenfalls erweitert ... NoC = 1
  • Pool wieder um 1 Platte erweitert, Virt Datenträger ebenfalls erweitert ... NoC = 1
  • 2. VirtDatenträger erzeugt ... NoC BEIDER Virt Datenträger = 1

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 29. Aug 2015, 10:57
von Amadis
So, alles in Arbeit :)

ich habe jetzt alles soweit eingerichtet, also zunächst meine beiden Speicherpools mit einer Platte erstellt und die VDisks angelegt. Dann eine Platte nach der anderen hinzugefügt und vor dem Hinzufügen der nächsten Platte den Speicherplatz komplett verteilt (VDisks und Volumes). Jetzt sieht das so aus:
2015-08-29_10-37-21.png
2015-08-29_10-37-21.png (71.93 KiB) 2517 mal betrachtet
Die Serverordner, die ich noch intern verschieben konnte, habe ich zuerst verschoben. Einer steht jetzt noch aus. Seit ein paar Stunden läuft jetzt das Zurückkopieren der Daten und das wird auch noch ein Weilchen dauern. Irgendwann Mitte der nächsten Woche sollte ich dann wieder auf dem alten Stand sein. Das hätte dann insgesamt zwei Wochen gedauert :-D mit den oben geschilderten Hindernissen.

Drive Bender habe ich auch mal angetestet, aber das hat mich ehrlich gesagt nicht so überzeugt. Ich weiß nicht, ob das daran lag, dass ich in einer VM gearbeitet habe (die physischen Platten habe ich alle mit pre-allocate erstellt), aber ich habe bei verschiedenen Aktionen, wie z.B. dem Austauschen einer Platte sehr merkwürdige Fehlermeldungen erhalten. Diese Fehler haben keine für mich ersichtlichen Auswirkungen gehabt, aber ich war mir da etwas unsicher. Einziges für mich derzeit ersichtliches Manko meiner jetzigen Lösung ist, dass es wohl schwierig bis unmöglich ist, eine in einem Pool befindliche Platte gegen eine größere auszutauschen. Das habe ich auch in meiner VM probiert und dazu auch einige Ansätze im Web gefunden, aber keiner davon hat wirklich funktioniert. Es gibt da einige PowerShell-Befehle:

Um zum Beispiel eine physische Festplatte zu entfernen, verwenden Sie folgende Befehle:
Set-PhysicalDisk -FriendlyName <Name> -Usage Retired
Get-PhysicalDisk -FriendlyName <Name> | Get-VirtualDisk | Repair-VirtualDisk

https://technet.microsoft.com/de-de/lib ... .630).aspx

Aber ich habe es bisher nicht geschafft, dass die Platte letztlich wirklich entfernt werden konnte, obwohl sie den Status "Retired" hatte, ich alle VDisks mit Repair bearbeitet habe und es eine größere Reserveplatte gab. Es gab immer eine Meldung, dass die Platte noch verwendet wird.

So, jetzt mal schauen, wie es hier weitergeht :)

Schönes Wochenende!
LG

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 29. Aug 2015, 13:33
von anderl1969
Wieso hast du die Virtuellen Datenträger eigentlich nicht mit "thin provisioning" angelegt?

Re: WSE 2012 Speicherpool: Freier Speicherplatz lässt sich nicht zuordnen

Verfasst: 29. Aug 2015, 13:59
von Amadis
Ich fand es etwas undurchsichtig, ob in dem Fall wirklich der Speicher komplett ausgenutzt wird. So ist mir das lieber und so kapiere ich es auch eher :). Für mich passt das so.