Erfahrungen WHS und HP x510 DV

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stones
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Erfahrungen WHS und HP x510 DV

Beitrag von stones »

Vorgeschichte
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Vor dem WHS habe ich ca. 2 Jahre ein NAS-Lw eingesetzt. Es handelte sich um eine Buffalo Link Station LS-500. Angedacht war, dieses Gerät als zentralen
Netzwerkspeicher für alle Clients im Home-Netzwerk zu nutzen. In meinem Fall sollten darauf auch die Bilder und mein Adobe Lightroom Katalog abgelegt
werden. Angesichts der erschreckend langsamen Schreibgeschwindigkeit habe ich das Gerät aber schnell zum Backup-Lw degradiert und meine Daten und Bilder auf
einer an meinem Rechner angeschlossenen eSATA-Platte gelagert. Aufgrund der mäßigen Schreib-Performance (genaue Zahlen stehen mir nicht mehr zur Verfügung)
hatte ich über 25 Backup-Jobs konfiguriert, um lange Backupzeiten zu vermeiden.

Nachdem bzgl. Speicherplatz Anfang des Jahres die Kapazitätsgrenzen langsam erreicht wurden, hatte ich mich zunächst wieder für NAS-Lw interessiert. Natürlich
etwas größer und wertiger als die Buffalo. Angedacht waren Lösungen mit zwei 1 TB Platten im Raidverbund (gespiegelt). Im Zuge der Planung und Recherche bin ich
dann eher zufällig auf den Windows Home Server gestoßen. Bis dahin war der WHS in meinen Vorstellungen eher etwas für "zentrale Multimediaversorgung im Wohnzimmer". Rückblickend hätte ich mir die viele Zeit der Recherche und Planung für NAS-Lw sparen können, der WHS ist für meine Zwecke (und auch für sehr viele aktuelle NAS-Nutzer, wie ich denke) der ideale Partner. Vielleicht sollte Microsoft hier mehr die Trommel rühren.

Planung und Umsetzung
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Nachdem ich mich dann intensiver mit dem Thema beschäftigt hatte und auch hier im Blog wertvolle Informationen und Unterstützung fand, war das Thema NAS für mich erledigt. Es musste/konnte nur ein WHS sein. Einsatzzweck: zentraler Speicher für Nutzerdaten, Fotos und Lightroom-Katalog, Musik incl. Streaming auf Clients, Informationen und gemeinsame Vorlagen etc..Zunächst hatte ich auch mit einem Eigenbau geliebäugelt. Da ich aber beruflich schon mit Computern, Netzwerk und Windows 2003 Servern zu tun habe, wollte ich mich zu Hause nicht noch mehr mit diesem Thema beschäftigen, als unbedingt für meine Ziele notwendig war. Da die am Markt befindlichen Lösungen alles bieten, was ich benötige, war der Eigenbau auch wieder schnell vom Tisch.

Die Informationsbeschaffung war wegen des überschaubaren Marktes schnell erledigt, meine Vergleichs- und Bewertungstabelle schnell erstellt. Als Ergebnis kam für mich dann der HP x510 DV heraus. Auf die technischen Einzelheiten des WHS will ich hier nicht im Einzelnen eingehen, diese Informationen kann man problemlos über das Internet beziehen. Kurz gesagt waren für mich Leistung (CPU), eSATA-Anschluss und Erweiterbarkeit auf bis zu 4 Festplatten (für meine Zwecke völlig ausreichend) entscheidend.

Preisermittlungen ergaben dann zum Zeitpunkt des Kaufes Mitte März die Variante mit 1 TB Festplatte und zusätzlicher 1 TB-Platte "lose" dazu. Diese Kombination war seinerzeit ca. 40 EUR günstiger als die 2 TB-Version von HP. Im Herbst werde ich noch eine weitere 1 TB oder 1,5 TB Platte dazu einsetzen. Ich erhoffe mir dadurch, dass wenn die Festplatten ins Nirwana übergehen, sie zu mindestens nicht alle gleichzeitig oder in kurzen Zeitabständen das Zeitliche segnen.

Installation
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Die Installation und Konfiguration des Servers ist vorbildlich einfach und Menü gesteuert und bestens für die Zielgruppe geeignet. Wenn man will, kann man wirklich nach dem Motto "set it and forget it" handeln. Nach der Installation und der ersten Konfiguration des WHS folgten genauso problemlos die Clients in meinem Heimnetzwerk. Die von mir hier im Blog in anderen Treads angesprochenen Probleme mit meinem Win 7 64-bit Client lagen eher am Client als am Server und sind mittlerweile behoben.
Angebunden sind derzeit 5 Clients mit drei Nutzern. Es handelt sich um Rechner mit Windows 7 Home Premium/Prof., sowie einem Notebook mit Windows 7 Home Premium und einem Netbook mit XP Home.

Nachdem WHS und Clients installiert bzw. eingebunden waren, wollte ich natürlich über das angesprochene "set it and forget it" hinaus. Dies bedeutete, das ich meinen vorher aufgesetzten Plan der Netzwerkstruktur in Form der Ordner und Freigaben umsetzte. Auch hier zeigt sich der WHS sehr Anwender freundlich, alles ist schnell über die Home Server Konsole erledigt. Das einzige woran ich mich wegen meiner derzeitigen beruflichen Vorgeschichte störte, ist das über die Konsole nur mögliche zu vergebende Recht "Vollständig" auf die Shares. Dies bedeutet nichts anderes als "Vollzugriff" auf die jeweiligen Freigaben. Damit besteht auch die Möglichkeit, für die heutzutage mit Computern wie selbstständig groß werdenden Kids, die Berechtigungen zu ändern oder Besitzrechte zu übernehmen. Als Admin hat man da natürlich immer noch Möglichkeiten, aber ich bevorzuge die vorsorglichen Maßnahmen. Daher habe ich über die Remotedesktopverbindung auf dem
Server in den Sicherheitseinstellungen jedes freigegeben Ordners bei den Gruppen mit Schreibrechten den Vollzugriff entfernt. Auf die vielen feineren Regelungen bis hinunter auf einzelne Dateien habe ich aber verzichtet, da ich nicht einschätzen kann, wie Microsoft die Ordnerduplizierung in solchen Fällen handhabt und/oder ob es da dann zu Problemen kommen kann. Irgendwo habe ich auch gelesen, das diese weiteren Einstellungen (z.B. Löschen nur für Unterordner und Dateien usw.) nach einem Neustart des WHS ohnehin wieder weg sind. Na ja, wie schon gesagt, es handelt sich um ein Home-Netzwerk und soll mir so wenig Arbeit wie möglich machen. Eigentlich findet auch hier der Satz "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" seinen Ansatz.

Die meiste Arbeit bei der Aufstellung des WHS machte in meinem Fall das Kopieren der Daten von meinen alten Festplatten auf den WHS und der von den anderen Clients. Hier habe ich dann auch die Dateiablage ein wenig aufgeräumt und umstrukturiert. Dazu mussten dann natürlich auch meine ganzen Backup-Jobs
angepasst werden, so das hier für mich der größte Zeitaufwand entstand. Dies hat zwar nichts mit der eigentlichen Installation des WHS zu tun, trotzdem gehört dies natürlich zu den damit folgenden Aufgaben, für die man ebenfalls Zeit einplanen muss.

Add-Ins
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Ein Add-In ist für mich ein absolutes Muss und das ist LightsOut! Erst hiermit ist eine ausgewogene und effiziente Handhabung des WHS möglich. HP bietet von Haus aus zwar auch eine zeitgesteuerte Lösung zum Betrieb des Servers, diese ist aber auf eine zeitliche Konfiguration beschränkt. LightsOut bietet hier so viel mehr und das zu einem mehr als moderaten Preis, für mich ist ein WHS ohne LightsOut undenkbar. Der WHS "wacht" auf, wenn man ihn benötigt, auch zu anderen als den im Kalender konfigurierten Zeiten. Genauso "schläft" er anschließend außerhalb dieser Zeiten wieder ein, einfach "perfekt". Über die weiteren Features des Add-In kann man sich hier ja ausgiebig informieren.

An weiteren Add-Ins habe ich (von rechts nach links) installiert:
WHS AddIns.jpg
WHS AddIns.jpg (149.71 KiB) 2589 mal betrachtet
  • File Manager - zwei Fenster Ansicht zum Dateiaustausch zwischen den Shares des WHS.
  • Duplication Info - Informationen, auf welchen Platten sich die Dateien befinden
  • ASoft AutoExit - verschiedene Befehle an Clients ausgeben (Nachrichten senden, WOL, Shutdown, sperren etc.)
  • Advanced Admin Konsole - Sie bietet auch bei Zugriff über die Home Server Konsole die üblichen Verwaltungstools eines 2003 Servers und einiges mehr.
  • Datenträgerverwaltung - bietet deutlich mehr Informationen als die hauseigene Lösung "Serverspeicher" des WHS


Backup
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Für die wichtigsten Freigaben habe ich die Ordner-Duplizierung aktiviert, die Clientsicherung findet täglich zwischen 18:00 und 20:00 statt. Zusätzlich sichere ich noch die Shares des WHS auf einer an meinem Client angeschlossenen eSATA-Festplatte. Als Backup-Software setze ich das Programm FileBackPC vom Maximum Output Software ein, welches umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten von Backup-Jobs und/oder Synchronisierungen bietet. Wichtig hierbei ist, das FileBackPC virtuelle Ordner und DFS von Microsoft unterstützt und somit mit der Ordnerduplizierung des WHS klar kommt und tatsächlich die Dateien und nicht nur die Verknüpfungen sichert.

Gelegentlich (geplant habe ich 1x mtl., aber wer kennt nicht den inneren Schweinehund ;) ) sichere ich mit NTBackup die Systempartition und den Systemstatus
des WHS auf eine an den WHS per eSATA/USB angeschlossenen externen HDD. Diese kommt dann anschließend wieder außerhalb des Standortes des WHS in eine Schrank. Interessant in diesem Zusammenhang war, das die Zeitdauer des Backup bei Anschluss der HDD über eSATA oder USB keinen nennenswerten Unterschied
macht. Genaue Messungen habe ich aber nicht durchgeführt, das ist mir nicht wichtig genug. Insofern ist der eSATA-Anschluss als ein Merkmal für den Kaufentscheid im Nachhinein nicht wichtig, ich hätte mir aber trotzdem den HP gekauft.

Fazit
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Der Windows Home Server ist für meine Zwecke nahezu perfekt. Lese- und Schreibzugriffe sind "rasend" schnell dank Gigabit-LAN, ein Unterschied z.B. zum Firmennetzwerk mit wesentlich performanteren Servern und hochwertigen Cisco-Switchen "fühle" ich nicht. Von exakten Messungen habe ich bisher abgesehen, weil
ich keinerlei Einschränkungen in der Performance spüre, die meine Arbeit beeinträchtigen. Auch nicht bei der Bearbeitung von Fotos in Form von RAW-Dateien. Hier spielt natürlich auch die Client-Hardware eine große Rolle, außer etwas großzügigeren RAM in Form von 4x 2 GB sind hier aber keine Besonderheiten vorhanden. Auch der Zugriff vom Netbook über WLAN auf Office-Dokumente klappt ohne zeitlich bedeutende Verzögerungen.

Der HP x510 läuft bisher zuverlässig, ist aber auch erst seit gut vier Wochen im Einsatz. Leistung, Ausbaufähigkeit in Form von zusätzlichen HDD's, Design und Softwareausstattung finde ich persönlich überzeugend. Das Betriebssystem Windows Home Server finde ich ebenfalls sehr gelungen, insbesondere führe ich hier beispielhaft die Clientsicherung an, einfacher geht es nicht.

Nach meiner Meinung führt der WHS zu Unrecht derzeit ein Nischendasein, in manchen Dingen finde ich ihn den NAS-Lw überlegen. Microsoft sollte die Vorzüge des WHS viel mehr anpreisen, auch ich habe ja lange nichts oder falsches dazu gewusst.

Einen Dank muß ich auch noch an das Forum hier richten, hier wurde mir so manche Frage vorher sehr gut erläutert und diverse Bedenken zerstreut. Auch bei jetzt noch auftretenden Problemen wird sehr schnell und kompetent geholfen, insbesondere möchte ich hier Nobby, Larry und Martin erwähnen, deren Einsatz und Bereitschaft Bewunderung verdient.

Alles in allem bin ich sehr begeistert vom HP und dem WHS im Allgemeinen und sehr froh, diesen Schritt vollzogen zu haben.
Gruß
Uwe


WHS: HP StorageWorks X510 DV mit 1x 1TB, 2x Samsung EcoGreen F3 HD105SI - 1TB, Verbatim 47526 eSATA/USB2.0 1TB
Clients:
1x Selbstbau AMD Athlon 64 X2 6000+, 3,0 GHz :: 4x 2 GB DDR2-800 RAM :: Win 7 Home Premium
1x Fujitsu Siemens Scenico P320, AMD Sempron 2800+ (1600 MHz) :: 2x 1 GB DDR333 RAM :: Win 7 Professional
1x HP DC5100MT, P4 2,8 GHz :: 2x 2x 1GB DDR2-533, 2x 256 MB DDR2-533 RAM :: Win 7 Home Premium
1x Notebook Samsung R505, AMD Athlon X2 2,0 GHz :: 2 x 2 GB DDR2-800 RAM :: Win 7 Home Premium
1x Netbook Acer Aspire One D250, Intel® Atom™ N270, 1.6 GH :: 1 GB DDR2-667 RAM :: Winows XP Home
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