HP Proliant Microserver Gen8

Ist die geplante Hardwarezusammenstellung Home Server tauglich?
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anderl1969
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HP Proliant Microserver Gen8

Beitrag von anderl1969 »

Da mich mein aktueller Eigenbau-Server grade mit mehreren kleinen Wehwehchen (Boot-Partition meldet ab und an Fehlder im Dashboard, andere Platte ist laut SMART auf Status "Warning", manchmal bleibt er beim Booten/Aufwachen aus Suspend to Disk hängen) nervt, liebäugle ich mit der Anschaffung eines neuen Servers. Und da finde ich den HP Proliant Microserver Gen8 recht sexy. Die Variante mit dem Intel G1610T und 4GB RAM wird für 220€ angeboten.

Allerdings hätte ich vorher noch ein paar offene Fragen zu klären:
  • Ich trenne gerne das OS von Daten und will daher WSE2012R2 auf einer SSD installieren, die anstelle des optischen Laufwerks Platz im Gehäuse finden soll. Nachdem was ich gelesen habe, ist der Microserver aber nicht ohne weiteres in der Lage, von diesem SATA-5-Port zu booten. Man muss wohl den SATA-Controller als RAID konfigurieren und die SSD ebenfalls in einen RAID0-Verbund aufnehmen - dieser Verbund besteht dann aber auch nur aus der SSD. Dann kann der Proliant von der SSD booten.
    Die Frage, die mich beschäftigt: Welchen Einfluß hat das auf die Konfiguration der Daten-Platten an den Ports SATA1-4?
    Müssen die dann auch in einen Raid-Verbund? Oder ist es trotzdem möglich, diese 4 Platten einzeln anzusprechen, um sie z.B. auf OS-Ebene mit DriveBender zusammenzufassen?
  • Würde man die 4 Daten-Platten vom Proliant-Raid-Controller als RAID-Verbund verwalten lassen, wie sieht es da mit der Performance aus?
    RAID0 scheidet aus, da würde ich die Verwaltung von DriveBender auf OS-Ebene vorziehen. RAID1 verschwendet mir zuviel Plattenplatz und ist deswegen auch raus. RAID5 wäre eigentlich meine Wahl, aber hier befürchte ich Performance-Probleme. Zumindest bei der Variante mit dem G1610T. Würde das die Variante mit dem Pentium oder Xeon ohne Performance-Einbußen leisten können?
  • Verwirrung herrscht bei mir auch btgl. des FBWC-Moduls/Kondensator-Packs. Dabei handelt es sich nach meinem Verständnis um Cache-Speicher und eine "Stütz-Batterie" für den RAID-Betrieb, um Schreibzugriffe puffern zu können. Eingentlich dachte ich, diese Erweiterung wäre für den serienmäßig verbauten RAID-Controller. Aber mittlerweile bin ich hier nicht mehr so sicher. Gibt's dazu Erfahrungen?
  • Mich würde allgemein Eure Erfahrungen mit dem Microserver Gen8 interessieren, speziell in Verbindung mit WSE2012R2 und Lights Out.
gruß anderl
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anderl1969
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Re: HP Proliant Microserver Gen8

Beitrag von anderl1969 »

Schade, dass es keine Rückmeldungen gab, obwohl ich mir einbilde, dass einige Stammuser hier im Forum den MicroServer selbst im Einsatz haben :-(
Ich hab aber in einem anderen Forum einige Informationen zusammentragen können, die ich hier teilen will.

Booten von SATA5
Wie gesagt, erlaubt der MicroServer die freie Wahl, von welchem SATA-Port gebootet wird, nur, wenn der SATA-Controller im RAID-Modus ist. Mann kann dann zwar sämtliche Platten jeweils einzeln in einen eigenen RAID-Verbund stecken und dann im OS die Platten z.B. mit DriveBender verwalten. Aber der Pferdefuß dabei ist, dass die Platten nur an einem kompatiblen RAID-Controller auch lesbar sind. Sollte also das Mainboard des MicroServer irgendwann mal abrauchen, muss man schauen, wie man an einen kompatiblen RAID-Controller kommt, um die Festplatten wieder auslesen zu können. Das will man nicht wirklich...
Im AHCI-Modus bootet der MicroServer stur von dem niedrigsten SATA-Port, an dem ein Gerät angeschlossen ist.
Will man nun (so wie ich) die 4 HDD-Bays (SATA 1-4) rein für Datenplatten verwenden und das OS auf einer separaten SSD (somit SATA 5) installieren, muss man tricksen. Der MicroServer kann auch von einer internen SD-Karte oder einem internen USB-Stick booten. Darauf muss man einen Bootloader installieren, der dann die SSD an SATA5 bootet.

Onboard-RAID-Controller
Der onboard RAID-Controller bietet leider nur stinknormales Software-RAID. RAID 0 oder 1 sind wohl ok, RAID 5 scheidet performancemaäßig aus. (Bin mir gar nicht sicher, ob er es anbietet.)
Ein Aufrüsten des onboard-Controllers ist nicht vorgesehen. Man kann aber einen echten Hardware-RAID-Controller einbauen - der kostet aber entsprechend :-(

Nichtsdestotrotz hab ich mir jetzt so ein Teil geordert. Ich werde hier im Forum berichten, welche Erfahrungen ich damit machen durfte. Insbesondere zu den folgenden Themen:
* Bootloader-Geschichte
* Installation von Windows Server 2012 R2 Essentials mit dem Intelligent Provisioning von HP
* Fernwartung mit ILO
* Migration von Windows Server 2012 R2 von der alten auf die neue Hardware
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Maru
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Re: HP Proliant Microserver Gen8

Beitrag von Maru »

"Man muss wohl den SATA-Controller als RAID konfigurieren und die SSD ebenfalls in einen RAID0-Verbund aufnehmen - dieser Verbund besteht dann aber auch nur aus der SSD."

Informiere dich bitte vorher bzgl SSD's und RAID.
Wird eine SSD in einem RAID-Verbund betrieben, so sind einige typische SSD-Funktionen, jedoch mindestens der TRIM-Befehl, nicht mehr verfügbar!
Ich gehe stark davon aus, dass es sich mit Windows Server 2012 R2 nicht geändert hat. Bis einschließlich Windows 8.1 (respektive Windows Server 2012R2) war und ist es leider so.
Dadurch bestünde definitiv die Möglichkeit, dass deine SSD nicht die gewünschte und vermutlich gewohnte Lebensdauer erreicht.
WHS2011: Core i3-3220; ASUS P8H77-V; 8 GB; 250GB 840 EVO OS; 2x2TB WD RED + 1TB WD RED Daten
Windows Server 2012 R2 Datacenter (samt Essentials Rolle): Laptop MS-1762 Barbone (zu Testzwecken)
Client 1: i7-4790K; MSI Z97 Gaming 3, 16 GB; 1x EVO 850-500GB, 1x 1TB WD Black, W7 Pro 64 Bit
Client 2: i5-3570; MSI B75MA-45; 4 GB; 1x Corsair Force GT 120GB; W7 HP 64 Bit
Client 3: Pentium G3240; MSI H81M-E33; 4 GB; 1x Corsair Force GT 60 GB; W7 HP 64 Bit
Client 4: Acer 5750G [...]; W7 Pro 64 Bit
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Re: HP Proliant Microserver Gen8

Beitrag von Nobby1805 »

Ich würde bei RAID unterscheiden zwischen
- reinen Hardwarelösungen
- reinen Softwarelösungen (wie z.B. die Microsoft Storagepools)
- Kombinationen (wie z.B. in den Intel Chipsätzen in Verbindung mit den entsprechenden Treibern)

Ich hatte beim Test des Chillgreen Servers im Mai 2014 einige Tests mit der zweien und dritten Variante durchführen können und bei beiden Vor- und Nachteile festgestellt. Daher würde es mich sehr interessieren was bei deinen Tests herauskommt.
WHS:inzwischen abgeschaltet Acer H340 mit 1x 1 TB (WD10EAVS), 3x 2 TB (2 WD20EARS und 1 ST2000DM001), PP3+UR2
Server:
Intel Celeron J3455 auf Gigabyte Board, Win 10 Pro x64 21H2, 640 GB (System), 16 TB (Backup), 4 TB (Daten), Lindenberg Backup und LightsOut 3
5 Clients:
1 Intel i5-4670K, ASUS H87-PRO, 32 GB, 250 GB SSD, 2x 500 GB, Win 10 Pro x64 21H2
1 Lüfterlos fürs Wohnzimmer, Intel Celeron N4100, 4 GB, 128 GB, Win 11 Pro x64 21H2
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