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Home Server für Gaming, NAS und Home Assistant

Verfasst: 16. Sep 2020, 19:08
von Gh0stShell
Hi, ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass ich an der richtigen Stelle schreibe.

Aktuell habe ich zu Hause einen kleinen NAS aus Teilen die noch so rum flogen
  • i5-6400
  • 8GiB RAM
  • SanDisk SSD Pro 120GB
  • 1TB Seagate Barracuda

Ich möchte diesen allerdings Upgraden und hatte mir jetzt überlegt, da ich mir sowieso einen Gaming Rechner ins Wohnzimmer für VR packen wollte (Plex usw. geht direkt auf dem Fernseher), dachte ich mir ich könnte das ja verbinden. Heißt ein Heimserver (z.B. Proxmox) auf dem mehrere VMs laufen. Eine mit bspw. einem FreeNAS, eine mit Windows, eine mit HomeAssistant zur Steuerung des Smart Homes und LAN Cache um Downloads zu cachen (wir sind zu dritt).

Hardwaretechnisch hatte ich dann an folgendes gedacht:
Gehäuse: Fractal Design Node 804
CPU: Ryzen 7 PRO 4750G
GPU: RTX3070 oder eine RTX2080ti, wenns die dann sehr günstig auf EBay gibt...
Mainboard: ASRock X570M Pro4
RAM: min. 32GB (ECC)
HDDs: erstmal 4x4TB Seagate IronWolf (für den NAS)
SSDs:
1x 1TB SATA (vllt M.2)
1x 500GB PCIe NVMe
Netzteil: (Teil)modular mit mindestens 700 Watt, vermutlich mein "altes" Seasonic Focus Plus Gold (750 Watt)

Der Prozessor muss nicht exakt dieser sein, allerdings halt etwas mit ein paar mehr Kernen, damit ich das ordentlich aufteilen kann. Der Pro ist vor allem interessant, weil man einen Pro für das Mainboard mit ECC braucht, es soll aber auch weitere Vorteile gebe bezüglich der Virtualisierung.
Bei der GPU würde ich je nachdem, wie die neuen Softwarefeatueres der RTX3070 und der Stromverbrauch ausfallen vermutlich, wird es eher die RTX3070 werden.
Das Mainboard habe ich ausgewählt weil es preislich extrem fair ist, vor allem für ein X570 Mainboard. Des Weiteren unterstützt es bis zu 128GB RAM mit ECC. Und weil es trotz des kleinen Formfaktors 2 PCIe mit PCIe4.0 16x Unterstützung gibt. Des weiteren hat das Mainboard einen Intel LAN Chip, diese sollen meines Wissens nach die besten für solche Anwendungen sein.
RAM technisch gehen mindestens 16GB an Windows, falls später mehr benötigt wird, kann es ja erweitert werden.
Die HDDs sind für den FreeNAS oder welches NAS System auch immer ich nehmen werde.
Wenn möglich würde ich die 1TB SSD Partitionieren, dass da dann sowohl das Hauptsystem drauf laufen kann, als auch die anderen Systeme. Dem Windows würde ich dann mehr zuweisen, für die Installation von Spielen.
Die PCIe NVMe SSD wäre rein für Windows, für das neue Feature der neuen RTX Karten die Daten direkt von dem Speicher abzurufen.
Und das Netzteil sollte halt genug Stromanschlüsse für die Platten haben.

Die Frage ist, ob das so sinnvoll und welche Software ihr mir empfehlen könnt.

Danke im vorraus

David

Re: Home Server für Gaming, NAS und Home Assistant

Verfasst: 21. Sep 2020, 21:00
von larry
Hallo David,

von solchen "All-In-One" Machinen bin ich kein Fan. Speziell dann, wenn eine Anwendungsfall dabei ist, welche 24/7 benötigt wird.

Ein System mit X570 + GPU ist nicht gerade Stromsparend.
Smart Home würde ich eher auf eine Rasberry Pi stecken. Der hat meist mehr als genug Leistung und ist sehr sparsam.
Als Nas kannst du kannst du auch weiterhin den I5-6400 verwenden. Der hat für diesen Anwendungzweck mehr als genug Leistung und sollte auch im Leerlauf und niedriger Last sparsamer als ein aktuelles Intel oder AMD System sein.
Einen neuen Gaming-Rechner kannst du dann exakt fürs Gaming zusammenstellen.

Dadurch kannst du die einzelen System immer dann laufen lassen, wenn diese auch benötigt werden. Somit läuft auch das wohl nicht ganz so sparsame Gaming-System nur, wenn tatsächlich Gaming ansteht.
Das reduziert den Verschleiß durch die Laufzeit und macht das ganze aus unabhängiger von einander. Es gibt dann auch keine Ausfall beim SmartHome, wenn gerade ein Windowsupdate installiert wird.

Gruß
Larry

Re: Home Server für Gaming, NAS und Home Assistant

Verfasst: 22. Sep 2020, 15:03
von Gh0stShell
Hi Larry,

ich verstehe was du meinst, aber eine Grafikkarte wie bspw eine 2080 Super braucht im Idle nur knapp 10 Watt, so viel würde Raspberry auch benötigen. Und das SmartHome sollte eigentlich keine Ausfälle durch ein Windows Update bekommen, da es sich ja um 2 unterschiedliche virtuelle Maschinen handeln würde.

Sagen wir, ich mache es getrennt. Dann bräuchte ich dennoch keinen Raspberry, da ich den HomeAssistant ja auf dem NAS laufen lassen kann. Dann würde ich allerdings ein neues Board für den i5-6400 benötigen, welches µATX sein müsste. Da stellt ich dann die Frage ob es sich lohnt solch ein Mainboard zu holen oder ob ich langfristig mehr davon habe, wenn ich mir ein neues Board mit X570 oder B550 Chipsatz von AMD mit dazugehörigen Ryzen 5 Pro 4650G (6/12) oder einen Ryzen 5 3400G (4/8) hole. Beide haben eine TDP von 65W. Diese hat der i5-6400 zwar auch, basiert allerdings auf einer viel älteren Architektur und in 14nm vs. 7nm gefertigt. Was gerade im Idle den Verbrauch steigern könnte. Des weiteren gibt es kein Mainbaord für den Intel in dieser Größenklasse, welches 8 SATA Steckplätze hat. Und ich würde mir ungern PCIe SATA Karten holen müssen.

Oder sollte ich vielleicht warten, bis AMD einen Prozessor der G Reihe mit Zen2 raus bringt?

Re: Home Server für Gaming, NAS und Home Assistant

Verfasst: 23. Sep 2020, 19:58
von larry
Die 10 Watt der Grafikkarte sind auch nur ein Teil des Mehrverbrauchs. AMD-System sind unter Last effizenter als Intel. Im Leerlauf liegt aber immer noch Intel vorn.
Ich bin davon ausgegangen, dass dein Gaming System nicht in einer VM läuft. So oder so hast du aber irgend ein Betriebssystem, unter dem die VMs laufen und das auch Updates bekommt.

Ich kenne deine Laufzeiten nicht. Daher lässt sich das natürlich nicht genau kalkulieren, was das optimale ist. Wenn du dein NAS wirklich 24/7 benötigst, dann führt eh kein Weg an einem etwas höheren Verbrauch herum.

Vielleicht mal als Beispiel mein System:
Als 24/7 Windows-System nutze ich aktuell einen Intel I3-9100, welches ausschließlich mit SSDs läuft. Das reicht für meine ganzen Dateien, welche nicht der Kategorie Media angehören. Das System braucht im Leerlauf ca. 12,5 Watt. Nach Installation einer Linux VM für mein SmartHome mit IO Broker stieg der Verbrauch um ca. 5 Watt. Dies liegt auch daran, dass die niedristen Energiesparzustände nicht mehr erreicht werden, da SmartHome ständig Last erzeugt, auch wenn diese sehr gering ist. Daher habe ich den IO Broker auf eine Raspberry ausgelagert. Ich vermute mal, dass es bei HomeAssistant ähnlich sein wird.

Meine Mediasammlung befindet sich auf einem separaten NAS in Form eines weiteren Windows Rechners. Dieser läuft auch nur, wenn ich diesen benötige. Dieser dürfte aufgrund der Festplatten bei so geschätzten 40-50 Watt Verbrauch liegen. Wegen der relativ niedrigen Laufzeit ist mir das der Verbrauch nicht wirklich wichtig. Da die Platten nicht 24/7 laufen, sollten diese auch entsprechend länger halten.

Grundsätzlich solltest du der TDP keine große Beachtung schenken. Bei aktuellen Systemen dürfen diese Werte kurzfristig deutlich überschritten werden. Bei einigen CPUs sogar um das 3-fache...
Wozu benötigst du eigentlich 8 SATA Anschlüsse? Oben hattest du 4*4TB Nas Platten genannt. Dazu ncoh eine SSD und beim NAS würden 5 Anschlüsse reichen.

Gruß
Larry

Re: Home Server für Gaming, NAS und Home Assistant

Verfasst: 15. Okt 2020, 19:46
von Gh0stShell
Ich antworte jetzt ja doch seeeeehr spät...

Also an sich würde ich schon gerne bei einem AMD System bleiben, da dort die Boards einen längeren Lebenszyklus haben, des Weiteren sieht die Ryzen 5000 alias Zen 3 ja doch sehr vielversprechend aus. Bei der Sache mit Gaming und NAS in einem bin ich nochmal echt am überlegen. Unter anderem auch, weil NVIDIA kein GPU Passthrough erlaubt.

Aber wenn man den Gaming Part außen vor lässt, würde ich natürlich auch zu einem schwächeren Prozessor greifen. Zu deiner Frage mit den 8 Sata Ports. Die beiden SSDs hätte ich beide per M.2 angeschlossen, je nachdem ob ich das mit dem 2 in 1 System mache oder nicht würde ich halt eine oder zwei SSDs einbauen. Die Sata Ports sind allesamt für HDDs gedacht. Ich möchte vorerst 4 HDDs einbauen, vielleicht aber auf 8 aufstocken. Heißt also 8x4TB. Wobei das eine 4x4TB Cluster ja per RAID5 laufen soll. Ich müsste mir dann überlegen, ob ich dann einfach 2x4x4TB habe mit jeweils RAID5 oder ob ich die zu 8x4TB mit RAID6 mache. Würde halt ne Ewigkeit dauern, bis sich das alles wieder richtig mit den Paritäten zurecht gerückt hat.

Und bevor die Frage kommt warum ich so viel Speicher benötige. Das wären in meinem Beispiel ja 12 bzw 24TB Speicher. Zum einen möchte ich meine Blu-Rays digitalisieren. Zum anderen wird auf dem NAS auch ein LAN Cache laufen. Und wenn ich sehe wie groß heute manche Spiele sind (COD MW 226GB auf der Platte), kriegt man fast schon Angst, dass das zu wenig ist. :P