Allgemein: Verwaltung der Festplatten, DriveExtender, etc.
Verfasst: 10. Okt 2007, 17:32
Da im Forum viele Fragen auftauchen, wie der WHS die Festplatten verwaltet, hier mal die Beschreibung unseres Users Martin:
Beim Speichern von Daten auf einem Share landen die Daten zuerst auf einer der Festplatten. Falls eine zweite oder mehr Festplatten vorhanden sind, fängt der DriveExtender an, die Dateien auf die anderen Festplatten zu kopieren bzw. aufzuteilen und die Dateien auf der Partition DATA durch 4KByte große ReparsePoints (Abzweigepunkte) auf die tatsächlichen Dateien auf den anderen Platten zu ersetzen.
Links seht Ihr die Datei auf der 1. Platte, Partition DATA, rechts die eigentliche Datei auf einer weiteren Platte eingehängt in c:\fs:
Achtet auf die Angabe 'Größe auf Datenträger':
EDIT: Mit PP1 hat sich das geändert! Da werden jetzt immer die echten Größen angezeigt.
Die WHS Konsole zeigt jetzt an: Speicher wird ausgeglichen.
Sind mehrere Platten im System bzw. ist die Folder Duplication für diesen Share eingeschaltet, verteilt der DriveExtender die Daten jetzt zusätzlich auf die anderen Platten.
Am Schluss sind auf der Partition DATA nur noch die ReparsePoints mit 4KByte übrig.
Achtung: Im Explorer wird weiterhin die volle Größe angezeigt!
Erst über die Eigenschaften sieht man die tatsächliche Größe auf der aktuellen Partition.
Zum Problem wird dieses Konzept wenn:
- die kopierte Datenmenge so groß ist, dass der DriveExtender nicht mehr hinterherkommt und die Daten auf DATA überlaufen. Deshalb hier die größte Platte einsetzen.
In der Praxis habe ich bemerkt, dass diese Aktion den Disk-IO bei meinem WHS so stark auslastet, dass die Datenrate beim Kopieren auf den WHS massiv einbricht.
- wenn zuwenig Platten im System sind, so dass auch Platz auf der Partition DATA belegt wird
Beispiel: Systemplatte 60GB, davon für WHS 20GB belegt, bleiben 40GB für DATA. Eine weitere Platte mit 250GB ist vorhanden.
Dann ist die größte, auf einmal kopierbare Datenmenge am Anfang 60-20=40GB.
Später dann 60-20-(Anzahl Dateien*4KByte)=40GB-(Anzahl Dateien*4KByte)
Update 12.10.2007:
Martin hat noch etwas genauer nachgeforscht, und so einige der Mysterien der Festplattenverwaltung gelöst:
Ich habe heute mit dem Leistungsmonitor eine Reihe von Tests gemacht, um herauszufinden, wie der WHS mit 1, 2 oder 3 Platten umgeht. Das interessanteste Detail ist die Tatsache, dass entgegen der bisherigen Meinung (auch meiner) Daten, die auf einen Share kopiert werden, nicht zuerst auf der Systempartition D: (DATA) landen. Sobald 2 oder mehr Platten im System sind, kopiert der WHS die Daten direkt auf die 2. oder 3. Platte und legt parallel dazu auf D: nur die ReparsePoints (Verweise) an. Ist Folder Duplication aktiv wird im Anschluss auf die andere Platte kopiert.
Die Empfehlung, die größte Platte zur Systemplatte zu machen, hat bei 3 und mehr Platten nur noch theoretischen Charakter. Solange auf den anderen Platten genügend Platz ist, legt WHS nur die 4KByte großen ReparsePoints dort ab.
Wenn jetzt jemand ein neues System plant, hilft vielleicht diese Zusammenstellung:
Nur 1 Platte
Vorteile: keine außer den Kosten
Nachteile:
- keine Folder Duplication
- relativ schnell Platzprobleme bei kleinen Platten, da nur Kapazität - 20GB - Backups frei für Shares
- nach Festplattenausfall ist alles verloren
Beim späteren Ausbau verschiebt der WHS nach meinen Versuchen nicht alle Dateien auf die neuen Platten.
Fazit: Unbedingt vermeiden.
2 Platten
Vorteile:
+ Folder Duplication
+ Mehr Platz
Nachteile:
- Nach Festplattenausfall sind nur die duplizierten Daten noch da, alle anderen sind verloren
Fazit: Brauchbare Lösung, aber nicht die optimale, erste Platte sollte die Größte sein
3 Platten und mehr
Vorteile:
+ Erste Platte braucht nicht die größte zu sein wenn ausreichend groß (min. 120GB)
+ Folder Duplication findet bei ausreichend Platz auf 2. und 3. Platte statt
+ Beim Ausfall der Systemplatte ist nach Serverneuinstallation alles inkl. Backups noch da
+ beim Ausfall der 2./3. Platte sind nur die nicht duplizierten Daten auf dieser Platte verloren
Nachteile:
- Kosten
Bei späterem Ausbau können weitere Platten problemlos hinzugefügt werden
Fazit: Optimale Lösung auch im Hinblick auf die Zukunft
Link zum Thread: viewtopic.php?f=10&t=554
Update 30.10.2007:
Microsoft hat ein PDF veröffentlicht, das die Funktion von Drive Extender etwas genauer erklärt.
Hier der Link (englisch): http://www.microsoft.com/downloads/info ... tender.pdf
Beim Speichern von Daten auf einem Share landen die Daten zuerst auf einer der Festplatten. Falls eine zweite oder mehr Festplatten vorhanden sind, fängt der DriveExtender an, die Dateien auf die anderen Festplatten zu kopieren bzw. aufzuteilen und die Dateien auf der Partition DATA durch 4KByte große ReparsePoints (Abzweigepunkte) auf die tatsächlichen Dateien auf den anderen Platten zu ersetzen.
Links seht Ihr die Datei auf der 1. Platte, Partition DATA, rechts die eigentliche Datei auf einer weiteren Platte eingehängt in c:\fs:
Achtet auf die Angabe 'Größe auf Datenträger':
EDIT: Mit PP1 hat sich das geändert! Da werden jetzt immer die echten Größen angezeigt.
Die WHS Konsole zeigt jetzt an: Speicher wird ausgeglichen.
Sind mehrere Platten im System bzw. ist die Folder Duplication für diesen Share eingeschaltet, verteilt der DriveExtender die Daten jetzt zusätzlich auf die anderen Platten.
Am Schluss sind auf der Partition DATA nur noch die ReparsePoints mit 4KByte übrig.
Achtung: Im Explorer wird weiterhin die volle Größe angezeigt!
Erst über die Eigenschaften sieht man die tatsächliche Größe auf der aktuellen Partition.
Zum Problem wird dieses Konzept wenn:
- die kopierte Datenmenge so groß ist, dass der DriveExtender nicht mehr hinterherkommt und die Daten auf DATA überlaufen. Deshalb hier die größte Platte einsetzen.
In der Praxis habe ich bemerkt, dass diese Aktion den Disk-IO bei meinem WHS so stark auslastet, dass die Datenrate beim Kopieren auf den WHS massiv einbricht.
- wenn zuwenig Platten im System sind, so dass auch Platz auf der Partition DATA belegt wird
Beispiel: Systemplatte 60GB, davon für WHS 20GB belegt, bleiben 40GB für DATA. Eine weitere Platte mit 250GB ist vorhanden.
Dann ist die größte, auf einmal kopierbare Datenmenge am Anfang 60-20=40GB.
Später dann 60-20-(Anzahl Dateien*4KByte)=40GB-(Anzahl Dateien*4KByte)
Update 12.10.2007:
Martin hat noch etwas genauer nachgeforscht, und so einige der Mysterien der Festplattenverwaltung gelöst:
Ich habe heute mit dem Leistungsmonitor eine Reihe von Tests gemacht, um herauszufinden, wie der WHS mit 1, 2 oder 3 Platten umgeht. Das interessanteste Detail ist die Tatsache, dass entgegen der bisherigen Meinung (auch meiner) Daten, die auf einen Share kopiert werden, nicht zuerst auf der Systempartition D: (DATA) landen. Sobald 2 oder mehr Platten im System sind, kopiert der WHS die Daten direkt auf die 2. oder 3. Platte und legt parallel dazu auf D: nur die ReparsePoints (Verweise) an. Ist Folder Duplication aktiv wird im Anschluss auf die andere Platte kopiert.
Die Empfehlung, die größte Platte zur Systemplatte zu machen, hat bei 3 und mehr Platten nur noch theoretischen Charakter. Solange auf den anderen Platten genügend Platz ist, legt WHS nur die 4KByte großen ReparsePoints dort ab.
Wenn jetzt jemand ein neues System plant, hilft vielleicht diese Zusammenstellung:
Nur 1 Platte
Vorteile: keine außer den Kosten
Nachteile:
- keine Folder Duplication
- relativ schnell Platzprobleme bei kleinen Platten, da nur Kapazität - 20GB - Backups frei für Shares
- nach Festplattenausfall ist alles verloren
Beim späteren Ausbau verschiebt der WHS nach meinen Versuchen nicht alle Dateien auf die neuen Platten.
Fazit: Unbedingt vermeiden.
2 Platten
Vorteile:
+ Folder Duplication
+ Mehr Platz
Nachteile:
- Nach Festplattenausfall sind nur die duplizierten Daten noch da, alle anderen sind verloren
Fazit: Brauchbare Lösung, aber nicht die optimale, erste Platte sollte die Größte sein
3 Platten und mehr
Vorteile:
+ Erste Platte braucht nicht die größte zu sein wenn ausreichend groß (min. 120GB)
+ Folder Duplication findet bei ausreichend Platz auf 2. und 3. Platte statt
+ Beim Ausfall der Systemplatte ist nach Serverneuinstallation alles inkl. Backups noch da
+ beim Ausfall der 2./3. Platte sind nur die nicht duplizierten Daten auf dieser Platte verloren
Nachteile:
- Kosten
Bei späterem Ausbau können weitere Platten problemlos hinzugefügt werden
Fazit: Optimale Lösung auch im Hinblick auf die Zukunft
Link zum Thread: viewtopic.php?f=10&t=554
Update 30.10.2007:
Microsoft hat ein PDF veröffentlicht, das die Funktion von Drive Extender etwas genauer erklärt.
Hier der Link (englisch): http://www.microsoft.com/downloads/info ... tender.pdf