Wiederbelebung Linksys SD2008

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Roland M.
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Wiederbelebung Linksys SD2008

Beitrag von Roland M. »

Hallo allerseits!

Heute einmal eine kleine Erfolgsstory abseits des WHS!

Vor einiger Zeit habe ich auf einem Amateurfunkflohmarkt in der Wühlkiste eines Anbieters verschiedene Switches entdeckt. Wärend ich die Edimax und andere Nonames gerne zurückließ, blieb mein Auge auf zwei Linksys SD2008 und einem Netgear FS105 hängen. Kurz überlegt, warum die in der Wühlkiste liegen könnten: ok, der Netgear ist "nur" 100 MBit/s schnell, kann einer Gigabit-Aufrüstung zum Opfer gefallen sein, die Gigaspeed-Linksys waren aber verdächtig. Aussage des Verkäufers: "Mit Computerzeugs kenn ich mich nicht aus, aber ich glaube, die haben alle funktioniert". Gut, nachdem ich ihn von mehreren Treffen kenne, kann ich mir die erste Aussage durchaus vorstellen ;) und beim Preisangebot von 10 Euro für alle drei (inkl. Netzteilen) kann man nicht viel falsch machen, wenn ein einziger davon funktioniert, ist es schon ein Gewinn.

Da nicht wirklich gebraucht, blieben die nun einige Zeit bei mir in der Ecke liegen. Jetzt hab ich sie endlich einmal ausprobiert.

Der Netgear hat wie erwartet keine Probleme gemacht.

Bei den Linksys kam die Power-LED, aber das war es auch schon. Dann und wann hat die Aktivitäts-LED eines auch unbelegten Ports aufgeflackert, aber kein Traffic über den Switch möglich.
Also für die Tonne. Oder doch nicht?

Einmal mit den richtigen Stichworten in den WWWeiten des Netzes herumgefragt und schon war ich fündig: ein bekanntes Problem, vor allem bei Geräten, die um 2007 produziert wurden (Hardware-Version v2.1)
Grund: vier aufgeblasene Elkos!

Also frohen Mutes das Gehäuse geknackt (das war eigentlich das schwerste!) und siehe da: die vier Brüder sitzen ebenfalls mit dicken Backen da!

Den zweiten hab ich gar nicht mehr aufgemacht, sondern gleich beim blauen Claus 8 Elkos gekauft.

Das Aus- und Einlöten ist auch eine lustige Sache, wie bringt man beispielsweise ein 0,5mm-Loch zinnfrei, um den neuen Elko hineinstecken zu können?
(Lötkolben, Gasbrenner, Druckluft...)

Aber auch das war relativ schnell erledigt, noch im offenen Zustand getestet und - Bingo! - beide Switches funktionieren wieder!

Fazit: wer einen Linksys SD2008 hat, der nicht mehr funktioniert (Vorstufe: Packetloss!) und entweder selbst den Lötkolben schwingen kann, oder jemand kennt, der das kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, daß man mit einem Materialeinsatz von 1,40 Euro für 4 Elkos den Switch wieder zum Leben erwecken kann!


Roland
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Re: Wiederbelebung Linksys SD2008

Beitrag von sTunTe »

Tach Roland.

Das hört man doch gerne.
Da freut sich das Technikerherz, wenn Geräte tatsächlich noch aufgeschraubt und repariert werden, anstatt direkt auf dem Müll geworfen, anschließend in einer Verbrennungsanlage verheizt und zu guter Letzt als Schlackensondermüll in einer unterirdischen "Endlagerstette" deponiert zu werden.

[Sarkasmus an]
Trotzdem werden Dich alle Ökos dafür hassen.
Denn Du hast Elkos gekauft die einen langen Transportweg hinter sich, und zudem bei der Herstellung Energie und Rohstoffe gekostet haben.
Außerdem hat Dein Lötkolben auch noch Strom verbraucht und die Dämpfe des Lötzinns sind ebenfalls umweltbelastend.
Hättest Du doch besser einen neuen Switch mit Green IT-Logo, blauem Umwelt-Engel und was es da sonst noch für schöne Abziehbildchen gibt, gekauft... ;)

SCNR! :mrgreen:
[Sarkasmus aus]

Gruß
sTunTe
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larry
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Re: Wiederbelebung Linksys SD2008

Beitrag von larry »

Roland M. hat geschrieben: Das Aus- und Einlöten ist auch eine lustige Sache, wie bringt man beispielsweise ein 0,5mm-Loch zinnfrei, um den neuen Elko hineinstecken zu können?
Ich habe so etwas schon gemacht, ohne das Loch zinnfrei zu machen.
Einfach erhitzen und alten herausziehen. Danach und dann nochmal die Löststelle erhitzen und den neuen durch das flüssige Lötzinn in das Loch stecken.

Gruß
Larry
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Re: Wiederbelebung Linksys SD2008

Beitrag von Roland M. »

Hallo Michael!
sTunTe hat geschrieben:Da freut sich das Technikerherz, wenn Geräte tatsächlich noch aufgeschraubt und repariert werden, anstatt direkt auf dem Müll geworfen,
Ja, (auch) ich bin von gestern, vor dem Wegwerfen versuche ich schon nocht, das Ding zu reparieren. Bei aufgeblähten Elkos leicht zu erraten, aber sonst leider wegen fehlender Dokumentation (=Schaltplan, Blockschaltbild, Bestückungsplan,...) oft eine ausweglose Situation. Die Neupreise tun dann auch noch ihr übriges.


<Sarkasmus, Level2>
[Sarkasmus an]
[...]
Hättest Du doch besser einen neuen Switch mit Green IT-Logo, blauem Umwelt-Engel und was es da sonst noch für schöne Abziehbildchen gibt, gekauft... ;)

SCNR! :mrgreen:
[Sarkasmus aus]
Den Umwelt-Engel kenne ich eigentlich nur aus dem Campingbereich von Sanitärzusätzen (*)...
:D
</Sarkasmus Level 2>


Roland

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Re: Wiederbelebung Linksys SD2008

Beitrag von Roland M. »

Hallo Larry!
larry hat geschrieben:Ich habe so etwas schon gemacht, ohne das Loch zinnfrei zu machen.
Einfach erhitzen und alten herausziehen. Danach und dann nochmal die Löststelle erhitzen und den neuen durch das flüssige Lötzinn in das Loch stecken.
Ja, pinzipiell eine alt bekannte und auch von mir vielfach praktizierte Tatsache.

Nur war im gegebenen Fall das Loch kaum größer als der Anschlußdraht, noch dazu eine Multilayer-Platine.
Und die Lötaugen verdammt klein - kostet ja auch in der Massenfertigung im Lötbad unnötig Zinn...
Und schließlich war offensichtlich auch noch ein Schutzlack stellenweise aufetragen, den ich beim zweiten Switch versucht habe, mit Aceton zu entfernen.

In Summe hat der thermostatgesteuerte Lötkolben (80 W) trotz frisch aufgetragenem Lötzinn nicht genügend Wärme übertragen können, um die gesamte Lötstelle ausreichend zu erhitzen. Für den Miniaturgasbrenner kein Thema, nur hier hat mit eine dritte Hand gefehlt: Platine halten, Elko halten, Gasbrenner halten...


Roland
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Re: Wiederbelebung Linksys SD2008

Beitrag von sTunTe »

Roland M. hat geschrieben:Und schließlich war offensichtlich auch noch ein Schutzlack stellenweise aufetragen, den ich beim zweiten Switch versucht habe, mit Aceton zu entfernen.
Schäm Dich. ;)
Für sowas nimmt man für gewöhnlich einen Glasfaserstift.
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