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Heimserver Marke Eigenbau - OS und Hardware?

Verfasst: 4. Jul 2014, 23:02
von MJR
Hallo zusammen,
ich habe bisher einen Acer H340 mit 4 Festplatte mit jeweils 2TB Kapazität. Leider ist der Heimserver mittlerweile viel zu klein, deshalb plane ich den Umstieg auf ein neues System.
Um die nächste Jahre auf der Sicheren Seite zu sein möchte ich das System gerne mit so vielen Festplatten wie möglich ausrüsten. Am liebsten wären mit 10 Festplatten mit je 4 TB.
Nun stellen sich für mich einige Fragen.
Welches Betriebssystem ist das richtige? bisher habe ich WHS v1, WHS 2011 soll ja der Nachfolger sein und von 2012 hab ich auch schon was gehört, kann das System aber überhaupt nicht einordnen. Bisher bin ich mit dem WHS v1 aber ziemlich zufrieden.
Geplant hätte ich mir einen BigTower zuzulegen und dann nach und nach mit Festplatten aufzurüsten. Also nicht alles sofort, sondern nach und nach wenn mal wieder Platzprobleme auftauchen.
Gibt es bei der Hardwareauswahl etwas zu beachten? Ein icore 5 und 4GB Arbeitsspeicher sollte doch sicher reichen. Empfiehlt es sich für das Betriebssystem eine extra Festplatte einzubauen, oder reicht eine Partition auf der großen Platte?
Beim Mainboard muss ich sicher darauf achten, dass ich es ansprechen kann wenn der Server ausgeschalten ist um es dann aufwecken zu können.

Gibt es noch irgendwelche Sachen die man beachten muss? Für eure Mithilfe wäre ich sehr dankbar :)

Gruß
Michael

Re: Heimserver Marke Eigenbau - OS und Hardware?

Verfasst: 5. Jul 2014, 10:28
von jsysde
Moin.

WHSv1 ist alt, wird nicht mehr lange supported, WHS2011 nur noch bis 2016. Server 2012 (Essentials/Foundation) sind designierte Nachfolger für den WHS, der ja leider nicht mehr weiterentwickelt wird. Die 2012er-Server sind alle deutlich teurer wie ein WHS.

Auf WHSv1 zu bleiben/damit neu zu installieren wäre absoluter Nonsens, s. oben. WHS2011 gibt's noch im Ausverkauf, damit bekommst du nen Server 2008R2 (statt 2003R2 beim v1). Rentiert evtl. noch für die nächsten zwei Jahre, viel mehr "Zukunftssicherheit" wirst du in der IT-Branche selten bekommen, auch nicht beim Einsatz von 2012er-Servern.

Ein Core i5 wäre ne gute Wahl für nen Home Server, allerdings sollten es schon 8GB RAM sein (der WHS2011 unterstützt nicht mehr), mit 4GB wird's schnell eng und langsam, auch wenn die Kiste nur als Datengrab dienen soll. Womit wir beim Punkt wären: Was hast du denn überhaupt vor mit der Kiste?

Soll's nur ein Datengrab werden, rate ich zum Kauf eines NAS-Systems mit entsprechenden Bays (oder zum Kauf eines NAS jetzt und entsprechender Erweiterung, wenn es benötigt wird).

Also, mal Butter bei die Fische: Wofür nutzt du deinen WHS jetzt und was soll er in Zukunft leisten?

Cheers,
jsysde

Re: Heimserver Marke Eigenbau - OS und Hardware?

Verfasst: 5. Jul 2014, 12:45
von MJR
Also an den Kosten soll es nicht scheitern wenn der Nutzen deutlich spürbar ist, ich würde also auch die 350€ für das Betriebssystem investieren. Gibt es denn Vorteile vom 2012er gegenüber den WHS außer dass es länger supported wird?
In meinem Heimsetz sind mittlerweile 5 PCs, die alle gesichert werden wollen. Hat mir schon einige Male viel Zeit und Nerven gerettet. Darüber hinaus befinden sich mittlerweile fast 1TB an Bildern auf dem Server, 500GB Musik und der Rest ist voll mit Filmen. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen DVD/BluRays direkt auf den Heimserver zu kopieren und in die Vietriene zu stellen, da mich das ständige hin und hergelaufe nervt wenn ich einen Film mal in Wohnzimmer, oder Arbeitszimmer sehen will und nicht im extra dafür hergerichteten Kinozimmer. Ja ich weiß das ist klingt ziemlich kleinlich, aber da mich das Kinozimmer jetzt knapp 2000€ gekostet hat will ich jetzt nicht noch beim Heimserver das knausern anfangen ;)
Also grob gesagt soll es eine zentrale Ablage für Sicherungen, Filme und Fotos werden auf den von 5 PC zugegriffen werden soll. Ein Zugriff via iPad dürfte sicherlich mit jedem System möglich sein.
Ich bin gerade am überlegen ob es evtl sinnvoll wäre den HTPC so umzubauen, dass dieser sowohl als Streaming Maschine als auch Server dienen könnte. Aber ich glaub beides getrennt wäre wahrscheinlich sinnvoller.

Re: Heimserver Marke Eigenbau - OS und Hardware?

Verfasst: 5. Jul 2014, 16:45
von jsysde
Mahlzeit.
MJR hat geschrieben:[...]Gibt es denn Vorteile vom 2012er gegenüber den WHS außer dass es länger supported wird?[...]
Der 2012 Essentials/Foundation kann im Gegensatz zum WHS ne Domain bereitstellen (Active Directory), was ich als Vorteil bezeichnen würde. Setzt natürlich voraus, dass die Clients auch passende OS-Versionen haben (Pro oder höher; ne Home-Version kann keine Domain joinen). Storage Spaces sind ein weiterer Vorteil, das wird auf dem WHS nur über 3rd Party Tools erreicht. Schau dich mal hier im Board um, es gab schon etliche Fragen zu den Unterschieden WHS<=>2012.
[...]In meinem Heimsetz sind mittlerweile 5 PCs, die alle gesichert werden wollen.[...]
Der 2012 Essentials bietet, wie der WHS auch, eine automatische Clientsicherung an, die über eine Connector-Software wie beim WHS gesteuert wird. Aber auch jedes NAS kann als Sicherungsziel für Backups dienen, allerdings muss die Einrichtung der Backups dann auf den Clients selbst erfolgen. Das Ergebnis ist aber das gleiche.
[...]Darüber hinaus befinden sich mittlerweile fast 1TB an Bildern auf dem Server, 500GB Musik und der Rest ist voll mit Filmen.[...]
Also Datengrab und Streaming-Server - auch das kann mit nem aktuellen NAS vollständig bedient werden, ist also kein zwingender Grund für nen Server.
[...]Ich bin gerade am überlegen ob es evtl sinnvoll wäre den HTPC so umzubauen, dass dieser sowohl als Streaming Maschine als auch Server dienen könnte. Aber ich glaub beides getrennt wäre wahrscheinlich sinnvoller.
Ich würd's trennen. EIn HTPC soll ja vor allem leise seinen Dienst verrichten und wenn du da erst mal drei, vier oder mehr Platten drin verbaut hast.... Ausserdem sollte ein HTPC doch eher ein unauffälliges Gerät sein, dass sich prima hinter dem TV verstecken lässt und entsprechend klein ist.

Für einen Server (WHS, 2012) spricht z.B. ein ausgereifteres Energiemanagement, mit LightsOut lassen sich die Energiekosten sehr weit drücken. Zudem ist der Remote-Zugriff per https direkt mit einem Zertifikat gesichert. Ein NAS läuft meist 24/7 und braucht auch Strom, wenn gar niemand Daten anfordert oder ablegen will. EIn weiterer Grund pro Server ist das verwendete Dateiformat: Während NAS meist Linux-Dateisysteme verwenden, kannst du bei nem Windows Server einfach die Platte(n) ausbauen und per USB/eSATA an jedem Windows- (und sogar Linux-) PC anschliessen und die Daten lesen (sofern kein RAID oder DriveBender im Spiel ist).

Cheers,
jsysde

Re: Heimserver Marke Eigenbau - OS und Hardware?

Verfasst: 5. Jul 2014, 17:24
von larry
jsysde hat geschrieben:Während NAS meist Linux-Dateisysteme verwenden, kannst du bei nem Windows Server einfach die Platte(n) ausbauen und per USB/eSATA an jedem Windows- (und sogar Linux-) PC anschliessen und die Daten lesen (sofern kein RAID oder DriveBender im Spiel ist).
Wenn du Drivebender oder Drivepool verwendest, kannst du auch die Platten an einen Client anschließen und auslesen. Wenn der Datenpool aus 5 Platten besteht, musst du dann natürlich schlimmstenfalls auf alle 5 Platten schauen, wo sich die gewünscht Datei befindet.

Re: Heimserver Marke Eigenbau - OS und Hardware?

Verfasst: 5. Jul 2014, 17:33
von Nobby1805
larry hat geschrieben:
jsysde hat geschrieben:Während NAS meist Linux-Dateisysteme verwenden, kannst du bei nem Windows Server einfach die Platte(n) ausbauen und per USB/eSATA an jedem Windows- (und sogar Linux-) PC anschliessen und die Daten lesen (sofern kein RAID oder DriveBender im Spiel ist).
Wenn du Drivebender oder Drivepool verwendest, kannst du auch die Platten an einen Client anschließen und auslesen. Wenn der Datenpool aus 5 Platten besteht, musst du dann natürlich schlimmstenfalls auf alle 5 Platten schauen, wo sich die gewünscht Datei befindet.
und noch eine Klarstellung ...

wenn StorageSpaces verwendet werden geht es nicht an JEDEM Windows sondern nur an Win 8 oder höher oder Server 2012 oder höher ;) ... und ich kenne kein Linux, das mit StorageSpaces umgehen kann

Re: Heimserver Marke Eigenbau - OS und Hardware?

Verfasst: 5. Jul 2014, 18:30
von jsysde
N'Abend.
Wenn du Drivebender oder Drivepool verwendest, kannst du auch die Platten an einen Client anschließen und auslesen. Wenn der Datenpool aus 5 Platten besteht, musst du dann natürlich schlimmstenfalls auf alle 5 Platten schauen, wo sich die gewünscht Datei befindet.
Ok, das wusste ich nicht, da ich es nicht einsetze.
[...]wenn StorageSpaces verwendet werden geht es nicht an JEDEM Windows sondern nur an Win 8 oder höher oder Server 2012 oder höher ;) ... und ich kenne kein Linux, das mit StorageSpaces umgehen kann
Auch richtig. Aber ich kenne auch kein Windows-Tool, das NAS-Platten z.B. aus ner Synology nativ lesen könnte...

Cheers,
jsysde