homeserver abschaffen?

Allgemeine Fragen zu anderen NAS/Home Server Lösungen und was sonst nirgendwo reinpasst
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questionesse
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homeserver abschaffen?

Beitrag von questionesse »

Hallo zusammen,

Ich trage mich mit dem Gedanken, meinen Homeserver anzuschaffen. Ich nutze ihn einfach so gut wie gar nicht mehr.
Seit whsV2 und Drive Bender bin ich irgendwie nicht mehr richtig warm damit geworden. Umd jedes Mal, wenn ich die Kiste Mal wieder ernsthafter betreiben wollte, war es eigentlich erst mal eine problemlösungsarie, die auch das Forum hier immer mit abbekommen hat.
Eine Weile hatte ich noch überlebt, die Hard- oder zumindest Software gegen ein pflegeleichteres (oder fool-prooferes) NAS zu tauschen, aber die Tage fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass das ja nicht mal nötig ist, ich denke, ich bräuchte einfach gar keine extra Kiste im Heimnetz mehr, die läuft und läuft -

ODER? :(

Mein Gedanke ist, meinen Desktop mit mehr Datenplatten zu versehen und WOL fähig zu machen, um ihn als 'kurzzeit-Heimserver' über netzwerkfreigaben zu nutzen, wenn an einen anderen Gerät mal was gebraucht wird.

Mal kurz geschildert, wofür ich den whs genutzt habe, und was ich nach wie vor noch anderweitig weiter tun wollen würde:
  • früher viel Filme und Musik Lokal gehabt, inzwischen wird gestresst, fällt weitestgehend Weg. Lässt sich ansonsten auch über netzwerkfreigaben vom Desktop erledigen
  • zentrales Fotoarchiv, Bearbeitung der auf dem whs liegenden Bilder an Desktop und Laptop.
    Lässt sich auch mit Bildern auf dem Desktop liegend erreichen
  • WOL und Zugriff auf Dateien über Weboberfläche. Das wäre nach wie vor nett. Wol ist wohl kein Problem, aber gibt es eine Möglichkeit relativ komfortabel und - so weit eben möglich sicher per Weboberfläche auf Files zuzugreifen?
  • zentrales Backup für alle Rechner im Netzwerk.
    Mit die wichtigste Aufgabe, aber:
    Inzwischen hängen deutlich weniger Rechner im Netzwerk. Es bliebe noch der Desktop und ein bis zwei Laptops.
    Mir schwebt wie gesagt vor, die Daten vom whs auf neue Platten im Desktop zu schaufeln. Ich überlege zudem, ob RAID Sinn macht, oder ob ich mir das bei regelmäßigen Backups sparen kann.
    Das Backup des Desktops würde ich über eine externe Festplatte erledigen, um diese physisch getrennt zu haben.
    Könnte ich Backups der Laptops auch über das Netzwerk über den Desktop laufen lassen, so wie es mit dem whs möglich war?
Ich glaube, das ist im großen und ganzen mein Anwendungsprofil. Widersprecht mir gerne, wenn ihr meint, dafür muss man dringend am whs festhalten oder auf ein nas wechseln, anstelle alles in den Desktop zu integrieren.
Falls nicht, wie bewertet ihr meine Überlegungen zum Desktop?

Vielen Dank!
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OlafE
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Re: homeserver abschaffen?

Beitrag von OlafE »

Desktop = Single Point of Failure.
Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.
Das Ding kann geklaut werden, ein Überspannungsschaden oder ein defektes Netzteil können dafür sorgen, dass alle Festplatten abrauchen, genauso kann ein netter Virus alles verschlüsseln. Man macht selbst gelegentlich einen Fehler und überschreibt/löscht die falschen Daten usw. Rechner gehen gelegentlich auch mal in Flammen auf, saufen bei einem unerwarteten Hochwasser ab, fallen bei Umbauarbeiten vom Tisch...

Viele Grüße
Olaf
questionesse
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Re: homeserver abschaffen?

Beitrag von questionesse »

Daher das externe Backup ;)
Und in top habe ich noch eine Dropbox für besonders wichtiges.

Zudem treffen die Punkte doch alle auch auf einen Homeserver zu - oder war ich zu lange raus und die neuen Geräte inzwischen feuerfestet, Diebstahlsicherung und von Hause aus mit Überspannungsschutz gesegnet? ;)
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OlafE
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Re: homeserver abschaffen?

Beitrag von OlafE »

Eine externe Platte als Datensicherungsziel geht nach Murphy genau dann kaputt, wenn man diese Sicherung braucht. Deshalb ist es auch heute nicht verkehrt, für Backup mindestens das Großvater-Vater-Sohn-Prinzip zu beherzigen.
Beim WHS hattest Du gegen Fehler des PCs das Clientbackup, gegen Ausfall des Servers wie auch immer das Server Backup. Wie weit Du das dann ernstlich außer Haus lagerst, kann ich natürlich auch nicht beurteilen. Aber im optimalen Fall wenigstens zwei Reserven in der Hinterhand, wobei das WHS-Backup durch die vielen Versionen auch erst später bemerkte Fehler noch verzeihen kann. (Nehmen wir nur an, du fängst dir Ransomware ein und überschreibst Dein einziges Backup mit den bereits verschlüsselten Daten, bevor der Virus sich bei dir meldet und seine Lösegeldforderung abgibt.)

Zudem neigt man bei selbst zu erzeugenden Backups dazu, die zu verschludern, wichtige Dinge zu vergessen, einfach keine Zeit dafür zu haben...

Viele Grüße
Olaf
JoachimL
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Re: homeserver abschaffen?

Beitrag von JoachimL »

Ich glaube man muss die Diskussion aufteilen in die folgenden Teilaspekte:
  • Backups braucht man immer, automatisiert, versioniert und außer Haus,
  • Remotezugriff auf Dateien leistet auch ein Webserver/WebDAV oder wahlweise auch ein VPN,
  • RAID bringt nur Vorteile wenn es auf Verfügbarkeit ankommt (und man dann nicht einfach auf eine andere Kopie zugreifen kann).
Für nichts davon braucht man unbedingt einen WHS oder Server Essentials...
Gruß Joachim
WHS r.i.p. - Software die nicht mehr gewartet wird sollte man nicht mehr einsetzen.
Bei mir laufen drei Dell T20, inzwischen alle unter Hyper-V-2019. Darauf viele virtuelle Maschinen, darunter Windows 10 Pro, Ubuntu 18.04/20.04 LTS (teilweise mit Docker), und auch mal andere. Ein T20 läuft 7*24 und stellt u.a. Mailcow-Dockerized und einen Samba-Domain-Controller (ein 2. läuft auf einem NUC) bereit. Klingt vielleicht seltsam, aber so ist das System - alle - mit Bitlocker verschlüsselt und kann vollständig und konsistent gesichert werden - beides sonst unter Linux schwierig bis unmöglich. Zum Sichern dient das von mir entwickelte Lindenberg Software Backup.
Fragen bitte nicht per PN sondern im Forum - dann haben andere auch was davon. Ich poste hier in meiner Freizeit, Ungeduld ist meiner Meinung nach fehl am Platz...
questionesse
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Re: homeserver abschaffen?

Beitrag von questionesse »

Danke,
Ich habe auch den Eindruck, im Grundreflex, den Server irgendwie nicht mehr adäquat zu nutzen liebe ich richtig, die Frage nach alternativen Backup Strategien ist in diesem Fall wohl noch am wenigsten ausgegoren.
- Versionierung von Backups ist ja eine softwareseitige Frage, sollte machbar sein, ebenso Automatisierung.
- Das außer Haus hatte ich auch mit Server immer als Achillesferse im Kopf. Da könnte man z.b. an eine zweite Platte andernorts denken, die man - realistisch betrachtet - im etwas größeren Abständen für Backups zusätzlich zu der zu Hause mit regelmäßigen Backups nutzt.
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JoachimL
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Re: homeserver abschaffen?

Beitrag von JoachimL »

questionesse hat geschrieben: 21. Mai 2017, 09:34- Das außer Haus hatte ich auch mit Server immer als Achillesferse im Kopf. Da könnte man z.b. an eine zweite Platte andernorts denken, die man - realistisch betrachtet - im etwas größeren Abständen für Backups zusätzlich zu der zu Hause mit regelmäßigen Backups nutzt.
Überhaupt kein Problem. Ich habe einen zweiten Server bei einer Freundin, sie sichert ihren Rechner täglich zu mir, ich meinen zu Ihr. Beides mit meiner Software.. Für die "Langzeitarchive" gibt es Sync-Programme
Gruß Joachim
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Bei mir laufen drei Dell T20, inzwischen alle unter Hyper-V-2019. Darauf viele virtuelle Maschinen, darunter Windows 10 Pro, Ubuntu 18.04/20.04 LTS (teilweise mit Docker), und auch mal andere. Ein T20 läuft 7*24 und stellt u.a. Mailcow-Dockerized und einen Samba-Domain-Controller (ein 2. läuft auf einem NUC) bereit. Klingt vielleicht seltsam, aber so ist das System - alle - mit Bitlocker verschlüsselt und kann vollständig und konsistent gesichert werden - beides sonst unter Linux schwierig bis unmöglich. Zum Sichern dient das von mir entwickelte Lindenberg Software Backup.
Fragen bitte nicht per PN sondern im Forum - dann haben andere auch was davon. Ich poste hier in meiner Freizeit, Ungeduld ist meiner Meinung nach fehl am Platz...
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